Danube Swabian Who was Who

Compiled by Philipp Sandles
*21.06.1924 in Sekitsch, † 30.12.2012 in Geretsried

Bearbeitet von Brigitte Wolf, Berlin 2020

Bereits zu Lebzeiten hat mir Philipp Sandles einige Typoskripte seiner umfangreichen und bisher nicht veröffentlichten Arbeiten zur Donauschwäbischen Siedlungsgeschichte zur weiteren Bearbeitung übergeben, u.a. „Batschka – Deutsches Siedlungsgebiet in Südosteuropa, Stichworte“, „Tausend Jahre Batschka – Ein historisches und siedlungsgeographisches Stichwortverzeichnis“ und „Donauschwäbische Persönlichkeiten“. Aufgrund umfangreicher Arbeiten an den Familienbüchern Sekitsch, Feketitsch und Neu Schowe können diese Typoskripte erst jetzt bearbeitet werden. Derzeit sind die „Donauschwäbischen Persönlichkeiten“ bearbeitet, die Personen aus fast allen Siedlungsgebieten der Donauschwaben wie Banat, Batschka, Baranja, Siebenbürgen, Syrmien, Slawonien, Kroatien, Schwäbische Türkei enthält.

Ich habe eine Zweiteilung dieser Arbeit gewählt. Im ersten Abschnitt sind die Personen, zu denen noch weitere Informationen (Kurzlebenslauf) vorliegen in alphabetischer Reihenfolge sortiert, im zweiten Abschnitt sind alle Personen in Tabellenform erfasst, zu denen nur Grundinformationen (Geburt -und, oder-Tod) vorliegen. Alle hierin enthaltenen Aussagen hat Philipp Sandles aus Zeitungen, donauschwäbischen Zeitschriften, Nachrufen, Forschungsblättern u.a. entnommen und zusammengetragen. Über einen Internetzugang verfügte er leider nicht, es ist aber anzunehmen, dass in diesem Medium weitere interessante Einzelheiten zu diesen Personen zu finden sind.

Donauschwäbische Persönlichkeiten 
-Abschnitt 1-

ABRAHAM Paul
* 02.11.1892 in Apatin † 06.05.1960 in Hamburg
Komponist. Er entstammte einer kleinbürgerlichen jüdischen Familie. Kompositionsstudium am Konservatorium und an der Musikakademie Budapest. Komponierte dort Lieder und Kammermusik. Dirigent am Budapester Operettentheater. Große Erfolge als Operettenkomponist mit u.a. “Der Gatte des Fräuleins” (1928), “Viktoria und ihr Husar” (1930), “Die Blume von Hawaii” (1931), “Ball im Savoy” (1932). Verließ 1932 Deutschland, über Österreich, Frankreich, England und Kuba in die USA. Komponierte dort weitere Operetten und schrieb Filmmusiken. Er verfügte über musikdramatischen Instinkt und hatte ein Gefühl für populäre Melodien und einen ausgeprägten Sinn für orchestrale Technik. 1936 kehrte er nach Deutschland zurück.

ACKERMANN Adam
* 18.02.1911 in Kernei † 05.07.1993 in Haag/Bayern
Lehrer. Lehrerbildungsanstalt in Sombor. Lehrer in der alten Heimat und in Bayern. Schriftleiter der “Kerneier Heimatblätter”. 1979 Herausgeber des Heimatbuches “Kernei in der Batschka”.

ACKERMANN, Annemarie
* 26.05.1913 in Parabutsch †18.02.1994 in Königswinter a. Rhein
Politikerin. Klosterschülerin in Batsch. Absolvierte die Höhere Töchterschule in Graz. Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben und des Bundes der Donauschwäbischen Landsmannschaften. Vom 6.10.1953 – 15.10.1963 u. 16.01.1965 – 17.10.1965 Mitglied des Deutschen Bundestages in Bonn. Dort kämpfte sie unermüdlich und erfolgreich für die Einbürgerung und Gleichstellung der Südostdeutschen in der BRD. 1965-1978 Referentin für Gastarbeiterfragen im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Bonn. Zeitweilig Erste Vorsitzende der Flüchtlingskommission in der Europäischen Frauenunion. Wirksame Hilfeleistung für Flüchtlinge beim Ungarnaufstand 1956. Gründete in Landau/Pfalz die erste donauschwäbische Trachtengruppe in Deutschland. Zahlreiche Ehrungen.

ACZEL Dr., Otto
* 31.07.1929 in Komlosch (Banat)
Dozent, Mundartdichter. Wirkte bis 1959 am Lehrstuhl für Physik des Pädagogischen Instituts in Temeschburg, bis 1966 Physiklehrer. Ab 1966 Dozent am Lehrstuhl für Physik an der Universität Temeschburg. 1970 Promotion zum Dr. rer. nat. 1976 Veröffentlichung seines ersten Mundartgedichtes in der „NBZ- Pipatsch“.

ADAMOWICH Ludwig
30.04.1890 23.09.1955 in Wien Richter Politiker. Studium an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 1924 Privatdozent für allgemeine Staatslehre und österreichisches Verwaltungsrecht an der Wiener Universität. 1927 außerordentlicher Professor für Staats- und Verwaltungsrecht an der Deutschen Universität Prag, 1928 ordentlicher Professor an der Universität Graz.
1945-1947 Rektor der Wiener Universität

ALBINI Srećko (Felix bzw. Alexander)
* 10.12.1869 in Županja (Syrmien) † 18.04.1933 in Zagreb
Dirigent, Operndirektor, Komponist. Musikstudium in Graz und am Wiener Konservatorium, von 1893-1895 Kapellmeister am Stadttheater in Graz, anschließend Operndirigent in Agram. Von seinen Kompositionen setzte sich besonders seine Bühnenmusik (Operette) durch.

ALBRECHT Johannes
* 02.08.1908 in Tscherwenka † 23.09.1990 in München.
Pfarrer in Tscherwenka und nach der Vertreibung in Bayern. Heimatforscher, Schriftsteller und Chronist. Veröffentlichte 1955 die erste donauschwäbische Ortsmonographie seines Heimatortes und wichtige, wegweisende Artikelserien über die Geschichte und das Schicksal von Tscherwenka. Forschungsarbeiten auf dem Gebiet donauschwäbischen Kulturgutes. Verfasser mehrerer Bücher und zahlreicher Abhandlungen zur wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung in der alten Heimat, u.a. “Zur soziologischen Struktur der Ansiedler” und “Die Tscherwenkaer, Sittenbild einer Dorfgemeinschaft”. Daneben schrieb er Kurzberichte und Mundartgeschichten.

ALITICZ von, Alexander
* 20.03.1811 † 29.05.1830 in Preßburg (Slowakei)
Komponist. Komponierte Bühnenmusik, Oratorien, u.a. 1829 Uraufführung des Oratoriums „Leonore“ in Preßburg am dortigen Stadttheater.

ALSCHER Otto
* 08.01.1880 in Perlasz (Königreich Ungarn) † 29.12.1944 in Târgu Jiu (Königreich Rumänien) Schriftsteller, Natur- und Tierschilderer
Als Tierschilderer mit Hermann Löns vergleichbar. Seine Prosawerke (Romane, Novellen, Erzählungen) sind Tiergeschichten, Jagdgeschichten, Naturschilderungen sowie Heimat- und Dorfgeschichten. Letztere haben den Alltag der Bauern, Hirten und Siedler zum Gegenstand. Alscher gilt als der beste Tierschilderer der deutschen Gegenwartsliteratur. Er schrieb etwa ein Dutzend Romane und Novellen. 1917-1918 Redakteur einer Besatzungszeitung in Belgrad. Nach 1945 wurden verschiedene Werke Alschers neu herausgegeben. Mitglied der „Lenau-Gesellschaft“.

AMANN Josef
* 06.01.1832 in Apatin † 05.1916 in Apa􏰀n
Wirtschaftsführer. Großer Förderer der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Apatins. Als Gemeinderichter in den 1860er Jahren sehr um die Sammlung und berufsständisch agrarische Aktivierung der Bauern bemüht. Er gründete in Apatin einen Bauernverein.

AMBERG Franz Paul
* 28.06.1868 in Sigmundsfeld (Banat) † 16.07.1930 Temeschburg (Banat)
Buchhalter, Mundartdichter. Höhere Handelsschule in Budapest. 1892 Buchhalter. 1905-1930 Angestellter bei der Temeschburger Zeitung „Landbote“.

AMLACHER Dr. Albert
* 27.12.1847 in Broos (Siebenbürgen) † 14.01.1939 Broos (Siebenbürgen). Dirigent, Operndirektor, Komponist. Musikstudium in Graz und am Wiener Konservatorium, von 1893-1895 Kapellmeister am Stadttheater in Graz, anschließend Operndirigent in Agram. Von seinen Kompositionen setzte sich besonders seine Bühnenmusik (Operette) durch. Lehrer, evangelischer Pfarrer und deutschsprachiger Schriftsteller, Gründungsmitglied des Siebenbürgischen Karpatenvereins.1868 Studium der Philosophie und Evangelische Theologie an der Jenaer Universität, 1869 Wechsel zur Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, 1871 Studium der Geschichte mit Studienabschluss 1872 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Verleihung des Doktortitels der Philosophie. Danach Volksschullehrer in Broos und ab 1874 Konrektor. Schrieb wissenschaftliche Arbeiten, über 50 Novellen, Reiseerzählungen und Skizzen sowie 19 historische Aufsätze. 1894 Ehrenmitglied des Österreichischen Geschichtsforschungsverbandes.

ANDREE Hans Martin
* 04.09.1918 in Hermannstadt. Kaufmann, Journalist, Volkstumspolitiker
Studium der Romanistik, Germanistik und Zeitungswissenschaft in Klausenburg (Siebenbürgen) und Berlin. Während des Krieges am Europa-Sender in Berlin und Redakteur am Reichs- und Europasender Wien. Gefangenschaft. Anschließend kaufmännische, wissenschaftliche und journalistische Tätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Firma „Intersport“. Herausgeber und Schriftleiter des „Hermannstädter Heimatboten“.

ANGSTER Josef
* 07.07.1834 in Katschfeld (Baranja), † 1918
Orgelbauer. Baute mehr als 600 Orgeln für den gesamten alt-ungarischen Raum, auch für namhafte Gotteshäuser. Erlernte das Orgelbauhandwerk in zahlreichen Städten und eignete sich in Wien und Paris besondere Kenntnisse und Fertigkeiten an. War zunächst in Essegg (Slawonien) tätig. Baute dann in Fünfkirchen eine Werkstätte zur Orgelbau-Fabrik aus und beschäftigte einige Dutzend Mitarbeiter. 1866 schrieb er in ungarischer Sprache das Buch „Geschichte, Wesen und Konstruktion der Orgel“. Seine Nachkommen führten sein Werk bis 1950 fort.

ANHEUER Johann Nepomuk
* 14.05.1842 in Neupetsch (Banat),† 26.09.1928 in Neupetsch (Banat) Landwirt, Volkspolitiker, Mundartdichter. Pseudonyme: „Hans Heckebusch“ und „Hans von der Hecke“. Nach der Realschule in der elterlichen Landwirtschaft, Ölmühle und Ölraffinerie. Mit Johann Röser Begründer des ersten Raiffeisenverbandes im Banat. 1909-1911 Sparkassendirektor in Temeschburg und 1911-1925 in Neupetsch. Schrieb vorwiegend mundartliche Prosa.

APPEL Dr., Otto
* 22.09.1918 in Krakau (Polen)
Appels Mutter war eine Deutsche aus Kroatien. Studium der Textilwirtschaft in Deutschland und seit 1937 Studium der Landwirtschaft in Hohenheim und Wien. 1940 Promotion. Im Krieg Offizier und Flugzeugführer. Nach dem Krieg im Dienst des Roten Kreuzes und des Evangelischen Hilfswerkes. Staatsdienst in Bayern. Schuf für seine südostdeutschen Landsleute die Siedlungen Kolbermoor und Riedhausen bei Günzburg.

ARIZI von, Karl 
*um 1804 in Banat, † 24.01.1870 in Detta (Banat)
Die Familie Arizi stammt aus Brescia in Italien und ist mit anderen italienischen Reisbau- und Seidenraupenexperten ins Banat eingewandert. Karl studierte Philosophie und Rechtswissenschaften inPest. Von 1841-1849 Komitatsoberanwalt in Temeswar. 1849kaiserlicher Kommissär in Grossbeschkerek und danach beisiter am k.k. Obersten-Gerichtshof. 

ANGSTER Josef
* 07.07.1834 in Katschfeld (Baranja) + 1918
Orgelbauer. Baute mehr als 600 Orgeln für den gesamten alt-ungarischen Raum, auch für namhafte Gotteshäuser. Erlernte das Orgelbauhandwerk in zahlreichen Städten und eignete sich in Wien und Paris besondere Kenntnisse und Fertigkeiten an. War zunächst in Essegg (Slawonien) tätig. Baute dann in Fünfkirchen eine Werkstätte zur Orgelbau-Fabrik aus und beschäftigte einige Dutzend Mitarbeiter. 1866 schrieb er in ungarischer Sprache das Buch „Geschichte, Wesen und Konstruktion der Orgel“. Seine Nachkommen führten sein Werk bis 1950 fort.

ANHEUER Johann Nepomuk
* 14.05.1842 in Neupetsch (Banat), † 26.09.1928 in Neupetsch (Banat) Landwirt, Volkspolitiker, Mundartdichter. Pseudonyme: „Hans Heckebusch“ und „Hans von der Hecke“. Nach der Realschule in der elterlichen Landwirtschaft, Ölmühle und Ölraffinerie. Mit Johann Röser Begründer des ersten Raiffeisenverbandes im Banat. 1909-1911 Sparkassendirektor in Temeschburg und 1911-1925 in Neupetsch. Schrieb vorwiegend mundartliche Prosa.

ARNOLD Anton
* 31.01.1880 in Weisskirchen (Banat) † 13.07.1954 in Wien
Staatsoperntenor. Seine Sängerkarriere begann 1909 am Stadttheater in Olmütz. Auftritte in Teplitz-Schönau, Regensburg und Dortmund. Seit 1914 an der Breslauer Oper, dann Carltheater Wien und Wiener Hofoper. Ersang sich in Amerika 16 Millionen Kronen, die er dem Hilfswerk des Wiener Schwabenvereins zur Verfügung stellte, damit hungernde und notleidende Wiener Kinder bei deutschen Pflegeeltern in der Batschka und im Banat Erholung finden können. Im ersten Weltkrieg verwundet, organisierte er einen „Invaliden-, Witwen- und Waisenfonds“. Nach Kriegsende kaufte und leitete er das deutschsprachige Theater in Temeschburg. Auf einer erneuten Amerika-Tournee leitete er Sammlungen für ein Denkmal des Schriftstellers Adam Müller-Guttenbrunn ein.

AUER von, Leopold
* 07.06.1845 in Wesprim (Buchenwald) † 17.07.1930 Dresden
Violinvirtuose. Musikalisches Wunderkind, von namhaften Lehrern unterrichtet. Bereits mit 14 Jahren Auftritte auf einer Tournee in mehreren Städten Ungarns und Kroatiens. Weitere Auftritte in Wien, Linz, Triest, Salzburg, München, Leipzig, in England und Dänemark. Violinvirtuose von internationalem Ruf. 1864 Konzertmeister in Düsseldorf. Anschließend Konzerte in Ofen und Stuhlweißenburg. In St. Petersburg 1868 Sologeiger des russischen Kaisers und Professor am Konservatorium. 1887-1892 Dirigent der kaiserlich-russischen Musikergesellschaft. 1918 in New York. Schrieb mehrere konzertante Kompositionen.

AUGSBURGER Stefan (RÓNAY)
* 14.07.1840 in Filipowa † 19.01.1893 in Batsch-Sentiwan
Priester, Dichter, Philosoph. Gymnasium in Baja. Studium der Theologie in Kalotscha, 1861-63 am Ungarischen Priesterseminar Pazmaneum in Wien. Am 26.07.1863 Priesterweihe, dann Kaplan in Stanischitsch und Sombor, später Priester in Parabutsch und Batsch-Sentiwan. 1867 Protokollist in der Erzbischöflichen Aula in Kalotscha und Bibliothekar sowie Gymnasialprofessor der deutschen Sprache an der LBA, ebenfalls in Kalotscha. 1875-84 war er drei Legislaturperioden hindurch Abgeordneter seines Heimatbezirkes Hodschag im Reichstag in Budapest. Er schrieb lyrische Gedichte, die nach seinem Tod von Alfred Janssen in Leipzig herausgegeben wurde, u.a. „Mein Heideland“.
Gedichte in deutscher, ungarischer und lateinischer Sprache, die zu seinen Lebzeiten unter verschiedenen Decknamen in ‚reichsdeutschen‘ Zeitschriften, u.a. PETER ROSEGGERs „Heimatgarten“ erschienen. Mit ihm verband ihn eine enge Freundschaft. Desgleichen erschienen seine Aphorismen „Das natürliche Christentum“. Er war ein glänzender Kanzelredner in deutscher und ungarischer Sprache. Bei seinen Reden verspürte man Wärme. Er war fähig, Gefühle anzusprechen und zu erwecken. Augsburger liebte sein deutsches Volk, doch im Sturm und Drang seiner Jugend wurde er ungarischer Politiker und änderte seinen Namen (Rónay). Seine deutschen Landsleute stufte er als materialistisch und selbstsüchtig ein, ihr Fleiß sei allerdings mustergültig, ebenso die Sauberkeit ihrer Orte. In ihrem politischen Verhalten bezeichnete er sie als eine Null. Der Schwabe verlange nur in Frieden gelassen zu werden, um in Ruhe arbeiten zu können. Augsburger schrieb die treffendste Charakterisierung der donauschwäbischen Siedler:
„Nicht mit dem Schwerte,
Mit der Pflugschar erobert;
Kinder des Friedens, Helden der Arbeit.“

AUGUSTIN Josef
* 26.09.1926 in Batsch-Sentiwan † 01.12.1980 in München
Musiker. 1964 Mitbegründer der „Donauschwäbischen Blaskapelle München“. Danach eigenen Formation „Die donauschwäbische Blasmusik“, die sich später „Original donauschwäbische Blasmusik“ nannte. Öffentliche Auftritte im Rundfunk und Fernsehen. Große Erfolge im Ausland. Umfangreiche Schallplattenproduktionen. Er erhielt 1975 die 2. Goldene Schallplatte.

BACH Johann
* 26.05.1906 in Tschestelek (Banat) † 18.07.1978 in Gau-Bickelheim (Pfalz)
Pädagoge, Mundartdichter. 1922-1926 LBA in Sombor. Lehrer in Rudolfsgnad und Tschestelek. 1941-1944 Schulinspektor im Landkreis Modosch, danach Flucht nach Deutschland. 1954-1968 Oberlehrer in Gau-Bickelheim. Gab 1972 das Heimatbuch „Neuhatzfeld, Tschestelek – Čestereg 1928-1944“ heraus.

BAHL Franz
*10.10.1926 in Tscheb
Schriftsteller. Schrieb 1957 seinen Erstlingsroman „Schwarze Vögel“, danach „Patrouillen der Nacht“. Gab drei Unterrichtswerke heraus: „Im Spiegel der Zeit“ (1970),“Geschichtliche Weltkunde“ (1978), „Unsere Geschichte“ (1984)
Arbeit an der Romantrilogie „Nimrod“. Gewann verschiedene Preise.

BALLMANN Magdalena
* 02.05.1917 in Liebling (Banat) † 22.11.2013 Würselen
Mundartdichterin. Gymnasium und Handelsschule in Temeschburg. 1958 Beginn als Volkskorrespondentin für den „Neuen Weg“ in Bukarest. 1968 schrieb sie für die „Neue Banater Zeitung“. 1970 erschien ihr erstes Mundartgedicht.

BARBATSCHI Karl
* 14.01.1915 in Altwerbaß † 01.02.1945 in Budapest (gefallen)
Musikpädagoge. Gymnasium in Neuwerbaß, LBA in Sombor und Neuwerbaß. 1935-1938 Kirchenmusikschule in Berlin. Musikwart der evangelischen Landeskirche und seit 1939 Musikerzieher an der Deutschen Bürgerschule und am Deutschen Gymnasium in Neuwerbaß. Beeinflusste und prägte nachhaltig die Musikarbeit der deutschen Schulen in der Batschka.

BARNAY Ludwig
* 11.02.1842 in Budapest, † 01.02.1924 in Hannover
Mitglied von Wanderbühnen. 1871 Mitbegründer der „Genossenschaft der Bühnenangehörigen“. 1883 Mitbegründer des Berliner „Deutschen Theaters“ und zwischen 1888 und 1894 dessen Leiter. 1906 bis 1907 Leiter des „Königlichen Schauspielhauses“ in Berlin, von 1908 bis 1910 Leiter des Hoftheaters in Hannover. Gastspielreisen durch Deutschland, England und Amerika.

BARTH Peter
* 02.06.1898 in Máslak (Blumenthal) † 01.03.1984 in Timișoara
Dichter Apotheker. Studium der Theologie in Gyöngyös, danach Studium der Pharmazie in Klausenburg (Siebenbürgen), dort Assistent für Toxikologie. Apotheker in Oțelu Roșu (Ferdinandsberg). Wohl der produktivste Dichter der Banater Schwaben. In den 30ger Jahren in der deutschen Literaturpresse als „größte Hoffnung der banatdeutschen Literatur“ bezeichnet. Schon 1973 umfasste sein Schaffen rund 20.000 Gedichte, Erzählungen und Märchen.

BARTMANN Dr., Simon
* 13.07.1876 in Brestowatz (Banat)
Volkstumspolitiker. Bei den Wahlen 1923 im Königreich SHS für den Wahlkreis Sombor (Batschka) neben Dr. Stefan Kraft und Senior Samuel Schumacher ins Belgrader Parlament gewählt.

BASCH Dr., Franz Anton
* 13.07.1901 in Hatzfeld (Banat) † 26.04.1946 in Budapest (hingerichtet).
Volksgruppenführer. Aufgewachsen in Hatzfeld. 1938 Vorsitzender des „Volksbundes der Deutschen in Ungarn“ (VDU). 1940 Volksgruppenführer. Befehlsempfänger der „Volksdeutschen Mittelstelle“ in Berlin (VOMI).

BECK, ISIDOR
* 01.05.1817 in Baja † 09.04.1879 in Währing/Wien
Dichter. Revolutionärer Lyriker. Verfasste den Text des durch den Strauß-Walzer bekannten Liedes „An der schönen blauen Donau“.

BECK Johann Nepomuk
* 05.05.1827 in Pest † 09.04.1904 in Preßburg
Opernsänger (Bariton). Ausbildung in Dramatik und Gesang. Gastspiele und Engagements in Hamburg, Bremen, Köln, Düsseldorf, Mainz, Würzburg und Wiesbaden. 1851-1853 am Opernhaus von Frankfurt am Main. 1853-1885 an der Kaiserlichen Hofoper in Wien. Ab 1881 Ehrenmitglied der Hofoper.

BECK Valentin
* 10.03.1915 in Bulkes
Kirchenpräsident. Gründer des „Hilfskomitees für die Deutsch-Evangelische Landeskirche aus Jugoslawien e.V.“ 1946 in Stuttgart. War seit dem 02.04.1975 dessen Präsident.

BECKER Johann Jakob
*31.08.1811 in Neuwerbaß
Pfarrer. Studium der Theologie in Mezöbereny, Preßburg und Wien. 1838-1840 Professor am Werbaßer Gymnasium und dann zehn Jahre Pfarrer in Torschau. Danach Pfarrer in Neuwerbaß (1850-1866). War vom 16.6.1850 bis zu seinem Tode Senior des Batsch-Syrmier Seniorates.

BECKER Josef
* 09.10.1896 in Apatin † 16.01.1965 in Sombor
Schulmann. Studium an der Handelshochschule und philosophischen Fakultät in Budapest. Unterrichtete an der Handelsakademie in Segedin und Sombor. Leitete 1921/41 die Bürgerschule in Apatin und war anschließend bis 1953 Direktor der. Handelsakademie in Sombor. Becker brachte 1925 anlässlich des 50jährigen Bestehens der Apatiner Bürgerschule einen schulgeschichtlichen „Almanach“ von 114 Seiten zweisprachig (deutsch und serbisch) heraus. Regte als Praktiker das Berufs- und Fachschulwesen an.

BEER Josef

6.03.1912 Fehértemplom (Weißkirchen, Banat) † 20.02.2000 Aidlingen
Seit 1935 im Lager der „Erneuerer“. Zeitweise Organisationsleiter und Hauptsekretär der KWVD in Esseg (Slavonien). Seit 01.01.1939 Generalsekretär und Organisationsleiter des SDKB.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete Beer nach Deutschland und arbeitete von 1953-1977 als Referent für Lastenausgleichsfragen im Lastenausgleichsamt Baden-Württemberg. Beschäftigte sich als Autor mit der historischen Entwicklung der deutschen Minderheit Jugoslawiens. Veröffentlichungen, herausgegeben durch die Donauschwäbische Kulturstiftung München: „Donauschwäbische Zeitgeschichte aus erster Hand“, „Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien“, „Weissbuch der Deutschen aus Jugoslawien / Ortsberichte 1944- 1948. Schrieb mit Hans Diplich das „Heimatbuch der Stadt Weisskirchen im Banat“, Salzburg 1980.

BELLA Rudolf Friedrich Martin
* 07.12.1890 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 14.07.1973 in Romanshorn (Schweiz)
Komponist. Studium der Komposition und Orchesterleitung in Wien, zwischen 1921 und 1924 Dirigent in Czernowitz. Ab 1925 Vereinsdirektor in Ravensburg und Romanshorn. Er komponierte Opern, sinfonische Dichtungen, kammermusikalische Werke, Orgel- und Klavierstücke.

BENZ Martin
* 14.01.1920 in Apatin
Komponist. Komponierte Klaviersonaten, Streichquartette, Chorlieder und Klavierstücke. Leitete ab 1940 die Blaskapelle des SDKB in seinem Heimatort. Schrieb Märsche. Kam 1942 zur ungarischen Militärmusik in Segedin/Ungarn. Spielte unter FERENC FRICSAY als zweiter Geiger in der Philharmonie. 1944 bis zum Kriegsende in der deutschen Militärmusik tätig. 1946-48 Chorleiter im Kupferbergwerk Bor/Jugoslawien. Schrieb auch dort Chorlieder und war Leiter der Lagerkapelle. Komponierte etwa 60 Schlagerlieder.

BENZ Robert
* 26.01.1954 in Apatin
Pianist, Dirigent. Erhielt mit vier Jahren Klavierunterricht vom Vater Martin. Mit 11 Jahren Besuch der Städtischen Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Besuch der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Vervollkommnung seiner Klaviertechnik in New York. Zahlreiche Preise bei Musikwettbewerben. Konzertierte 1976 in Wien und Budapest und gewann dort beim „Liszt-Bartok-Klavierwettbewerb“ den 1.Preis. Rundfunkaufnahmen in Bremen. CD ‚s und Schallplatten. 1984 und 1990 Auftritte in Japan. Weltweite weitere Auftritte mit namhaften Orchestern. International sehr gefragt.

BERAUER Josef
* 08.04.1864 in Miletitsch † 24.02.1937 in Kalotscha (Ungarn)
Lehrer, Schulhistoriker. Lehrer in Batsch-Sentiwan. 1886-1927 Lehrer an der LBA in Kalotscha. Leiter des Schulorchesters und Schulchores. Ab 1901 Domkapellmeister in Kalotscha. Gründer eines Lehrervereins.

BERENZ Adam
* 19.09.1898 in Apatin † 21.10.1968 in Kalotscha (Ungarn)
Pfarrer. Gymnasium in Kalotscha und Studium der Theologie am Erzbischöflichen Lyceum dortselbst. Streitbarer katholischer Priester. Gab am 22.6.1935 das Wochenblatt „Die Donau“ heraus. Es eröffnete als Sprachrohr der ‚Katholischen Aktion‘ den Kampf gegen das „Neuheidentum“ und den Nationalsozialismus, der unter den ‚Erneuerern‘ im SDKB viele Anhänger hatte. Berenz wurde am 22.5.1944 abends um 21.30 Uhr von der Gestapo verhaftet und bald danach nach Kalotscha gebracht.

BERGEL Hans
* 26.07.1925 in Kronstadt (Siebenbürgen)
Schriftsteller, Journalist. Größte dichterische Begabung der heutigen Siebenbürger. Die Breite seines Schaffens reicht vom Roman bis zur Künstlermonographie, von der Erzählung bis zum Essay, von der Ländermonographie bis zur politischen Schrift. Studierte Musik in Klausenburg, Kunstgeschichte und Philosophie in Bukarest. Mitte der 50ger Jahre Spitzensportler Rumäniens. Am 19.09.1959 vom Kronstädter Kriegsgericht wegen „Verbrechens der Unterwühlung“ zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, Urteil am 31.10.1964 aufgehoben. 1968 Übersiedlung nach Deutschland. Hier in vielen Funktionen tätig. Zahlreiche Ehrungen (Bundesverdienstkreuz, Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis). Umfangreiches Werksverzeichnis auf verschiedenen Ebenen: Politische Literatur, Geschichte, Kulturkritik, Kulturhistorie, erzählende Prosa, Essayistik, Monographie und Porträtistik.

BERNHARDT Magdalena
* 1919 in Batsch-Sentiwan
Bildweberin. Flucht 1944 aus der Heimat. Erst mit 40 Jahren beginnt ihre künstlerische Ausbildung an der Webschule in Sindelfingen. Studierte in Frankreich, Spanien, Venedig und Rom die romanische Kunst. Durch die Ausstellung ihrer Werke wurde die Künstlerin bekannt. Sie erhielt erst Aufträge zur Ausführung figuraler Arbeiten. Dann entwirft und entwickelt sie ihre Bildteppiche selber. Sie fertigt abstrakte Wandteppiche (Bildteppiche) in kräftigen Farben. Besonders wertvoll sind ihre Gobelins aus Seide. Die Farben sind ihre Stärke. Die Künstlerin ist ein angesehenes Mitglied im Bund der Kunsthandwerker in Stuttgart.

BERTÉ Heinrich
* 08.05.1858 in Freistadt (Ungarn) † 26.08.1924 in Vöslau (Österreich)
Komponist. Schrieb eine Oper und die Musik zu rund 20 Operetten, Singspielen und Balletten. Am bekanntesten ist sein Singspiel „Das Dreimäderlhaus“ (1916).

BERWANGER Nikolaus
* 1935 in Temeschburg-Freidorf (Banat) † 01.04.1989 in Ludwigsburg Schriftsteller, Journalist Politiker, Redakteur, Pseudonyme: „Sepp Zornich aus Umseck“, „m Berwanger sei Niklos“, „Willi Frombach“, „Nicolae Bergovan“. Ab 1952 Journalist bei der Zeitung “Neuer Weg“ in Bukarest. 1969-1984 Chefredakteur der „Neuen Banater Zeitung“ (NBZ) in Temeschburg. 1985 Studie „Zur banatdeutschen Literatur 1944-1948“. Seit 1987 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Stellvertretender Vorsitzender des rumänischen Journalistenrates, Mitglied im Leitungsrat des Schriftstellerverbandes Rumäniens und der Temeswarer Schriftstellervereinigung sowie Mitbegründer und Leiter des Literaturkreises „Adam Müller-Guttenbrunn“. Von ihm erschienen über 20 Bücher (Lyrik, Prosa, Monographien). Seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt. Autor der Fernsehdokumentation „Der Dichter Nikolaus Lenau und das Banat“.

BETZ Prof. Dr., Artur
* 14.03.1905 in Sächsisch-Regen (Siebenbürgen) † 27.12.1985 in Wien
Historiker, Altertumswissenschaftler. Studierte Alte Geschichte, Klassische Philologie und Archäologie an der Universität Wien. Promotion zum Dr. phil. (1935) und Habilitation (1939). Danach Assistent am Institut für Alte Geschichte, Archäologie und Epigraphik und Universitätsdozent an der Universität Wien. 1946 wurde er zum außerordentlichen Professor für römische Geschichte berufen, 1948 zum ordentlichen Professor und Vorstand des Instituts ernannt. Ab 1948 Emeritierung (1975) Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Deutschen Archäologischen Instituts sowie wirkliches Mitglied des Österreichischen Archäologischen Instituts. Sein Forschungsschwerpunkt war die römische Geschichte Österreichs und der Balkanländer.

BICKERICH Victor
* 23.02.1895 in Lissa (Prov. Posen) † 18.05.1964 in Kronstadt (Siebenbürgen)
Ordinarius für Römische Geschichte, Altertumskunde und Epigrafik sowie Institutsvorstand an der Universität Wien. Organist, Dirigent. 1918 Studium der Kirchenmusik in Berlin. Organist an der Schwarzen Kirche in Kronstadt. Musikprofessor am Honterus-Gymnasium. 1933 Gründer des Kronstädter Bach-Chores. 1935 Dirigent des Kronstädter Philharmonischen Orchesters. Am 24.03.1935 Erstaufführung der Matthäuspassion im Bukarester Athenäum mit dem Bach-Chor und dem Bukarester Philharmonischen Orchester. 1937 Konzertreise mit dem Bach-Chor nach Deutschland. Aufführung des Requiems von Mozart in der Stuttgarter Stiftskirche. Am 18.10.1943 Aufführung Bruckners Tedeum in Bukarest. Am 01.01.1956 Konzert in Kronstadt zum 200. Geburtstag Mozarts (Requiem). Am 20.04.1962 Matthäuspassion in der Schwarzen Kirche von Kronstadt. Schrieb ein Werk über die Geschichte der Orgelmusik in Rumänien.

BIELZ Michael
* 10.05.1787 in Birthälm (Siebenbürgen) † 27.10.1866 in Hermannstadt (Siebenbürgen)
Wissenschaftler, Lithograph. Gründer der ersten lithographischen Anstalt in Siebenbürgen. 1842 Mitbegründer des „Vereins für Siebenbürgische Landeskunde“. 1847 entsteht dank seiner Bemühungen in Hermannstadt ein naturwissenschaftlicher Leseverein. 1849 initiativ bei der Gründung des „Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften“ zu Hermannstadt. Studierte Theologie am reformierten Kollegium in Klausenburg. Prediger, Pfarrer, Lehrer und Sekretär des damaligen Bischofs Daniel Georg Neugeboren. Druckte in seiner Kunstanstalt verschiedene Karten Siebenbürgens und veröffentlichte mehrere geologische Artikel, als Zeichenlehrer eine „Elementar-Formenlehre“. 1849 völlig erblindet. War Mitglied in mehreren ausländischen wissenschaftlichen Gesellschaften.

BILLO Adam
* 14.03.1897 in Mercydorf (Banat) † 23.06.1873 in Lambrecht (Pfalz)
Lehrer, Organist. Absolvierte am 09.06.1916 die staatlich-ungarische LBA in Temeschburg, Anschließend an 4 Volksschulen des Banats als Lehrer tätig. Mitglied des Deutschen Lehrerverbandes im Banat. Verfasste ein Rechenbuch für landwirtschaftliche Berufsschulen. Schrieb Beiträge im „Banater Landwirt“ über seine züchterischen Bemühungen. War Inspektor-Schulrat des landwirtschaftlichen Berufsschulwesens im rumänischen Banat. Gründer und Mitglied der ADL, später Ehrenmitglied. Schrieb ornithologische Beiträge in Zeitschriften. Zahlreiche Ehrungen.

BINDER Friedrich
* 30.07.1916 in Budisawa
Publizist, Heimatforscher. 1941-1944 beim „Deutschen Nachrichtenbüro“ (DNB) als Berliner Korrespondent der deutschen Presse in Ungarn. Nach der Vertreibung Gründer der Lagerschule im Flüchtlingslager in der Stadt Paura/Österreich. 1945-1949 deren Leiter, desgleichen Lehrer. Schrieb 1984 das Heimatbuch „100 Jahre Waldneudorf-Budisawa“. Zahlreiche weitere Veröffentlichungen. Initiator der Errichtung einer donauschwäbischen Siedlung in Reutlingen (1952 verwirklicht). Erhielt am 8.11.1987 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

BINDER Prof. Dr., Ludwig
* 12.08.1914
Lehrer, Organist. Absolvierte am 09.06.1916 die staatlich-ungarische LBA in Temeschburg, Anschließend an 4 Volksschulen des Banats als Lehrer tätig. Mitglied des Deutschen Lehrerverbandes im Banat. Verfasste ein Rechenbuch für landwirtschaftliche Berufsschulen. Schrieb Beiträge im „Banater Landwirt“ über seine züchterischen Bemühungen. War Inspektor-Schulrat des landwirtschaftlichen Berufsschulwesens im rumänischen Banat. Gründer und Mitglied der ADL, später Ehrenmitglied. Schrieb ornithologische Beiträge in Zeitschriften. Zahlreiche Ehrungen. Hochschullehrer, Geistlicher, Wissenschaftler, Kirchenhistoriker. War bis 1979 in Hermannstadt (Siebenbürgen), danach in Augsburg. Die erste wissenschaftliche Arbeit, seine Wiener Dissertation, hat er Pfarrer Stephan Ludwig Roth gewidmet. Veröffentlichte 1982 „Kirche der Siebenbürger Sachsen“ (Geschichte) und weitere Werke.

BIRKNER Andreas
* 15.08.1911 in Kleinschenk (Siebenbürgen)
Pfarrer, Schriftsteller. Besuch des Evangelisch-Theologischen Kirchenseminars. Erste Veröffentlichungen Mitte der 30ger Jahre in der Zeitschrift „Klingsor“ in Kronstadt. Schrieb Novellen, Erzählungen, Romane und weitere Arbeiten in Zeitschriften. Viele unveröffentlichte Arbeiten. Am 19.09.1959 vom Kronstädter Kriegsgericht wegen „Verbrechens der Unterwühlung“ zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, das Urteil wurde am 31.10.1964 aufgehoben. 1965 Ausreise nach Deutschland. 1966-1976 in Freiburg (Breisgau) als seelsorgerischer Betreuer an der Augenklinik tätig.

BITTENBINDER Matthias
* 09.02.1899 in Triebswetter (Banat), † 26.06.1988 in Bad Reichenhall
Pfarrer, Msgr. Erlernte zunächst das Maurerhandwerk. Ab 1915 Fachschule für Bauwesen in Budapest. 1922 Aufnahme ins Priesterseminar in Temeschburg durch Bischof Dr. Julius Glattfelder. 1924 in Deutschland. Kontakt mit dem späteren Prälaten Nischbach. 1925 Priesterweihe in Großwardein. Kaplan. Pfarrer in Moritzfeld. 1927 Subdirektor und Verwalter der „Banatia“. Errichtete beim Ausbau die Gebäude für die einzelnen Schulen und das Schülerheim für 240 Zöglinge. Mit Nikolaus Engelmann gestaltete er seinen Jugendverein zum Banater Jugendbund. 1935 durch die „Erneuerer“ aus dem Amt an der „Banatia“ gedrängt. 1951 Verhaftung als „Spion des Vatikans“. 10 Jahre Kerker in verschiedenen Haftanstalten und 2 Jahre in der Barangasteppe. Am 30.10.1963 nach Freikauf mit anderen in die Bundesrepublik Deutschland. In Bad Reichenhall Krankenhausseelsorger und geistlicher Betreuer der Schwestergemeinschaft. Bundesverdienstkreuz.

BLANTZ Franz
* 29.01.1924 in Kula
Bau – Ingenieur, Kriegsteilnehmer. Bis 1953 in sowjetischer Gefangenschaft. 1958 Staatsexamen als Bauingenieur in München. Gründer und Mitglied des Kuratoriums der „Donauschwäbischen Kulturstiftung“ in Bayern. In vielen Funktionen der „LM der Deutschen aus Jugoslawien“ auf Landes- und Bundesebene tätig. 1968-1976 Arbeit am Heimatbuch „Kula und seine Deutschen“. Herausgeber und Schriftleiter der Kulaer Heimatzeitung.

BLASKOVICS Franz
* 21.03.1864 in Steierdor (Oesterreich) +16.11.1937 in Timișoara (Rumänien)
Dompropst Generalvikar, Generalvikar des Bistums Timișoara,
Stellvertretender Vorsitzender des „Südungarischen Landwirtschaftlichen Bauernvereins“, Reichstagsabgeordneter, Eigentümer des Segediner Schulkonvikts. Diözesanschulkinspektor.

Zeitungsherausgeber. Mitbegründer der Schwaebischen Atonomiepartei, Mitglied im Ungarischen Reichstag und Senator in Bukarest. 

BLEYER Prof, Dr., Jakob
* 25.01.1874 in Tscheb † 05.12.1933 in Budapest
Germanist, Abgeordneter, Minister. Gymnasium in Neusatz. Studium der Germanistik und ungarischen Philologie in Budapest. 1908 ordentlicher Professor in Klausenburg, 1911 in Budapest. Abgeordneter im ungarischen Parlament. 1918 Leiter des Deutsch-Ungarischen Volksrates. 1919 Nationalitätenminister. Gründete 1921 das „Sonntagsblatt für das deutsche Volk in Ungarn“ und 1924 den „Ungarländisch-Deutschen Volksbildungsverein“. Herausgeber der „Deutsch-Ungarischen Heimatblätter“ (später: „Neue Heimatblätter“). Ab 1919 ihre Leitung. Er befürwortete die Eigenständigkeit der deutschen Volksgruppe.

BLICKLING Peter
* 20.06.1909 in Neuburg s. d. Bega (Banat) † 23.06.1981 München
Rechtsanwalt, Mundartdichter. 1927-1931 Studium der Rechtswissenschaften in Bukarest. 1932-1936 Referendar in Groß-St.- Nikolaus. Militärdienst in Arad. 1937-1944 Rechtsanwalt in Temeschburg. 1944 Flucht nach Deutschland. 1950-1952 kaufmännischer Angestellter. 1953-1974 stellvertretender Leiter der Heimatauskunftsstelle für Rumänen in München. Schrieb in verschiedenen Zeitungen mundartliche Prosa.

BOHN Hans
* 13.01.1927 in Klein- St.- Peter (Banat)
Pädagoge, Rundfunkredakteur, Mundartdichter. Von 1943-1944 regulärer Schüler an der Temeschburger Prinz-Eugen-Schule. 14.01.1945-1949 Zwangsarbeit im Kohlenbergbau im Raum Stalino (ehemalige UdSSR). 1954 Abitur in Temeschburg.1955-1961 Fernstudium der Philologie und Geschichte an der Universität Bukarest. 1958-1972 Lehrkraft an der Temeschburger Lenau-Schule. Seit 1956 hauptamtlicher Redakteur für die
deutschen Kultursendungen im Temeschburger Rundfunk.

BOIGER Karl

*21. 10. 1872 in Werschetz (Banat) † Ende 1944 im Lager Mariolana (Banat) Kunstliederdichter (Text und Melodie). Studium der Philosophie in Budapest. Beamter der Rechnungsabteilung der bosnischen Landesregierung. 1919 Privatbeamter in Werschetz. Schrieb über 40 Gedichte.

BONFERT Dr., Alfred
* 10.08.1904
Veterinär. In der Geschichte der Rumäniendeutschen in den 30ger Jahren umstritten. Er kam aus der Jugendbewegung. 1934 Hauptanwalt des Verbandes der Deutschen in Rumänien. 1935 treibende Kraft der „Erneuerer“. Nach Kriegsbeginn politisch ausgeschaltet, auf Betreiben der „Volksdeutschen Mittelstelle“ ins Reich gerufen. Im Krieg Veterinäroffizier. Nach dem Krieg Tierarzt in Deutschland.

BONOMI von Dr., Eugen
* 04.10.1908 Orschowa (Banat) † 24.04.1979 in Schorndorf (Württ.)
Sprach- und Volkskundeforscher, Lehrer, Wissenschaftler
Bedeutendster Erforscher der donauschwäbischen Volkskunde. Studium der Germanistik und Romanistik an der Budapester Universität. 1933 Diplom für das Lehramt an höheren Schulen. 1934 Promotion. Auf Vorschlag von Jakob Bleyer am 01.11.1933 wissenschaftlicher Assistent am germanistischen Seminar der Universität Budapest. 1944 nach Deutschland. Gymnasiallehrer und Studiendirektor in Schorndorf. Betätigte sich auch künstlerisch (Federzeichnungen heimischer Motive). Erforschte die Volkskunde des Ofner Berglandes. Volkskundliche Aufsätze, meist im „Jahrbuch für ostdeutsche Volkskunde“ und im „Südostdeutschen Archiv“ in München. Mitarbeiter der „Südostdeutschen Kommission“. Veröffentlichte etwa 90 Titel, einige davon 70-100 Seiten lang. Donauschwäbischer Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg und Bundesverdienstkreuz.

BOSSERT Rolf
* 16.12.1952 in Reșița (Banater Bergland) † 17.02.1986 in Frankfurt am Main
Schriftsteller, Journalist, Lehrer und Lektor. Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität in Bukarest. Mitbegründer des Literaturkreises Aktionsgruppe Banat, der von 1972-1975 bestand. Von 1975-1979 Deutschlehrer in Bușteni. Von 1979-1981 Kulturreferent am deutschen Kulturhaus „Friedrich Schiller“ in Bukarest. Lektor beim Meridiane Verlag und beim Kriterion Verlag. 1984 Antrag auf Ausreise nach Deutschland. Publikationsverbot und Beschlagnahme aller Manuskripte und Arbeitsunterlagen. Zwei Monate nach seiner Ausreise wurde er unter weitgehend ungeklärten Umständen in einem Aussiedlerheim in Frankfurt am Main leblos aufgefunden.

BRAUN Karl
* 07.01.1886 in Temeschburg (Banat) † 27.10.1949 in St. Andres (Banat)
Apotheker und Mundartdichter. Pseudonym: „Magister“. 1904-1910 Studium der Pharmazie in Budapest. Militärdienst als Apotheker (1914-1918 an der Ostfront). Besitzer einer Drogerie und einer Apotheke in Temeschburg. Schrieb „Luschtichi Gedichte“.

BREDT Heinrich
* 29.01.1906 in Oberneudorf (Siebenbürgen) † 01.11.1989 in Freiburg (Breisgau)
1924 Abitur in Bistritz, Studium der Medizin in Graz, von 1925-1929 an der Universität Tübingen und Berlin. Medizinisches Staatsexamen 1930 in Berlin, Promotion 1931. 1936-1959 Professor an der Universität Leipzig, unterbrochen durch Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft. 1959-1974 Professor an der Universität Mainz. Direktor des Pathologischen Institutes. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis.

BREVIS Wilhelm
* 06.03.1864 in Hodoni (Banat) † 06.04.1934 in Gottlob (Banat)
Priester und Mundartdichter. Schrieb Erzählungen, Studentengeschichten, ernste und heitere Geschichten. Von 1909-1933 Seelsorger der Gemeinde Grabatz.

BRITZ Prof. Dr., Nikolaus
* 07.11.1919 in Kikinda (Banat) † 10.11.1982 in Wien
Hochschullehrer. Lehrerdiplom an der Deutschen Lehrerbildungsanstalt in Neuwerbaß. Studium der Geschichte und Literatur an der Universität Wien und Promotion. Professor an der Pädagogischen Akademie in Baden bei Wien berufen. Initiator, Mitbegründer und Generalsekretär der Internationalen Lenau- Gesellschaft.

BRUCKNER Dr. Wilhelm
* 23.01.1921 in Hermannstadt (Siebenbürgen)
Volkstumspolitiker, Redner und Publizist. Studium der Germanistik, Geschichte und Zeitungswissenschaften München. 1944 Promotion. 1940- 1944 Vorsitzender des Münchner „Bund Auslandsdeutscher Studenten“. Nach dem Krieg im BRK (Betreuungsstelle für Südostdeutsche). 1945-1967 an einem Münchner Privatgymnasium tätig, dann bis 1986 Geschäftsführer des Bayerischen – vorübergehend des Deutschen – Philologenverbandes.
Zahlreiche Ämter, u.a. Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, später Ehrenvorsitzender. Mitglied in zahlreichen Verbänden. Publikationen: „Das Schicksal der Südostdeutschen im 20. Jahrhundert“, „Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen“, „800 Jahre Hermannstadt“, „Hermannstadt in Siebenbürgen“.

BRUCKNER Hermine
* 14.04.1878 in Siebenbürgen † 09.05.1971 in Siebenbürgen Kindergärtnerin, Lehrerin. Sie war die erste diplomierte Kindergärtnerin
Siebenbürgens. Unterrichtete Mathematik, Deutsch und Geschichte. Gründerin

BRÜCKER Christian Ludwig
* 06.09.1915 in Neu-Schowe † 22.05.1992 in Winnenden (Württemberg)
Rektor, Publizist. 1934-1944 Lehrer an der Deutschen Schule in Belgrad. Amtswalter des SDKB. Rief die Aktion „Kinder aufs Land“ ins Leben und leitete sie. Kriegsdienst. Danach Flüchtlingsbetreuung in Österreich und Bayern. 1952 Übernahme in den Schuldienst in Baden-Württemberg. 1966-1980 Rektor der Mittelschule in Backnang/ Baden-Württemberg. Am 13.11.1980 Bundesvorsitzender der „LM der Donauschwaben aus Jugoslawien e.V.“. 1983 Federführender des Dachverbandes der donauschwäbischen Organisationen in Europa und Übersee. In vielen weiteren Funktionen tätig. In der alten Heimat für das „Deutsche Volksblatt“ und den „Volkswart“ journalistisch tätig, in Deutschland für den „Donauschwaben“ und die „Donauschwäbischen Forschungs- und Lehrerblätter“. Veröffentlichte zahlreiche Broschüren und Bücher, darunter sein wohl wichtigstes Buch „Eingliederung donauschwäbischen Kulturerbes in den Unterricht“ mit 41 Unterrichtsthemen. Erhielt 1980 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1984 den Hauptpreis des donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg. Viele weitere Auszeichnungen. Gründer der „Volksdeutschen Stunde“ am Soldatensender Belgrad. Schrieb verschiedene Dokumentationen um seinen Heimatort Neu-Schowe.

BURMANN Heinrich
* 01.03.1905 Neuwerbaß † 23.12.1984 in Heutensbach (Württemberg)
Gymnasiallehrer. Kam 1940 ans neueröffnete „Private Deutsche Gymnasium“ in Neuwerbaß. Wurde 1942 Direktor der „Privaten Deutschen Bürgerschule“ und Leiter der ihr angeschlossenen „Deutschen Berufsschule“ in Neuwerbaß. 1946-1969 im Schuldienst in Baden-Württemberg. Beim Erhalt einer Ehrenurkunde 1971 sagte er: „Die Geschichte unserer Schulen ist eine mit der Geschichte unseres Volkstums und wenn wir daraus erzählen und berichten, so verbitten wir uns, zu den Ewig-Gestrigen gerechnet zu werden“.

BUSCHBACHER Franz
* 17.08.1916 in Apatin † 24.07.1991 in Bad Bocklett (Bayern)
Schulleiter. Nach 1941 Mitarbeit am Aufbau des deutschen Schulwesens in Ungarn. Durch ihn wurde in Fünfkirchen /Ungarn eine deutsche Volksschule aufgebaut. Ab 1946 im Schuldienst in Bayern. Konrektor und Schulleiter in Oberbayern. Mitarbeiter an den „Apatiner Heimatblättern“ und an der Sammlung und Gestaltung der Unterlagen zur Herausgabe der Dokumentation über „Die Apatiner Bürgerschule 1875-1944“ (1984 erschienen).

CAPESIUS Roswith
* 04.02.1929 Bukarest 14.03.1984 Ethnologin
Kunstakademie Nicolae Grigorescu. Abitur am Brukenthal-Gymnasium Hermannstadt, Studium der Malerei und Kunstgeschichte an der
1975 Promotion, Mitarbeit am Ethnographischen Atlas Rumäniens. Danach wissenschaftliche Mitarbeiterin und Forscherin am Institut für Ethnologie und Dialektologie. Als Malerin nahm sie an zahlreichen Landesausstellungen teil. Schrieb 3 Bücher über die siebenbürgisch-sächsische Volkskunst, 2 Gedichtbände und Veröffentlichungen in Zeitschriften, verschiedene Ausstellungen eigener Graphik und Malerei.

COTHMANN von, Anton
* 30.10.1720 in Wien † 1768 in Wien
Kameralrat. Leiter der spättheresianischen Ansiedlung in Ungarn 1763-72. Hatte entscheidenden Einfluss auf den Verlauf und die Gestaltung der Ansiedlung und erwarb sich dadurch große Verdienste bei der Besiedlung der Batschka. Er bereiste dieses Siedlungsgebiet und schrieb einen Bericht über die Notwendigkeiten einer erfolgreichen Kolonisation. Unter ihm entstanden in der Batschka die Ortschaften Filipowa, Sentiwan, Gajdobra, Gakowa, Kernei,Karawukowa, Kruschiwl und Kolut. In seiner Hand lag die Gesamtversorgung der Ansiedler, die er zu voller Zufriedenheit bewältigte.

CSAKI Dr., Richard
* 04.04.1886 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 31.12.1943 Flugzeugabsturz bei Perugia (Italien) siebenbürgischer Kulturpolitiker
Studien in Berlin, Bonn und Königsberg mit Abschluss an der Universität Klausenburg. Zwischen 1910 und 1920 Deutschlehrer am evangelischen Gymnasium in Hermannstadt. Leiter des Deutschen Kulturamtes in Hermannstadt. 1933-1941 Leiter des Deutschen Ausland-Institutes Stuttgart, das er nach seinen Plänen zu einem Sammelpunkt auslanddeutscher Sippenkunde, Volksforschung und Kulturpolitik ausgestaltete. Lehrer an der TH Stuttgart und an der Universität Tübingen, die ihn 1943 zum Honorarprofessor ernannte. Reise- und Vortragstätigkeit, auf dem Flug zu einem dieser Rednereinsätze stürzte er über Oberitalien ab.

DELLE GRAZIE, Marie Eugenie
*14.08.1864 Weißkirchen (Kaisertum Österreich) † 19.02.1931 in Döbling bei Wien Schriftstellerin Dramatikerin Dichterin. Sowohl ihr episches als auch ihr lyrisches Werk zeichnen sich durch Reife aus. Sie schrieb neben Populärliteratur auch gesellschaftskritische Werke, in denen sie für Freiheit und Menschenwürde eintrat. Bedeutende Vertreterin des Realismus.

DENNERT, KARL
* 1916 in Tscheb
Musiker. Diente in der alten Heimat als Musiker in der königlichen Garde in Belgrad und leitete in Tscheb und Erdevik Kapellen. Nach dem Krieg in Bayern. Schrieb rund 30 Volksliedbearbeitungen für gemischte und Männerchöre sowie eigene Kompositionen.

DEPNER Margarete
* 22.03.1885 in Kronstadt als Margarete Scherg + 2.09. 1970 in Kronstadt
Siebenbürgisch-sächsische Bildhauerin Malerin, Zeichnerin und Kunstsammlerin. Bedeutende Bildhauerin der Südostdeutschen. Versuchte sich auch in der Malerei. Persönliche Begegnungen mit Käthe Kollwitz. Ihre Werkstoffe waren Marmor, Terrakotta, Bronze, Gips (getönt und glasiert), Kreide, Öl. Fertigte auch Lithographien.

DERNER Dr., Richard

* 30.01.1908 in Neusatz †20.09.1958 in Stuttgart
Rechtsanwalt. Mitarbeiter im SDKB und Syndikus deutscher Wirtschaftsverbände in der Batschka. Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung Rechtsanwalt in Stuttgart. In vielen Ehrenämtern donauschwäbischer Organisationen tätig.

DIETZ Heinrich
* 14.02.1885 in Neuwerbaß † 23.08.1961 in Jánoshalma/Ungarn
Lehrer. LBA in Ödenburg. 1903-1944 Lehrer in Oberpetersdorf und in Werbaß. Nach 1945 Lehrer in Jánoshalma. Bemühte sich nach 1920 um die Hebung der Unterrichtsarbeit in den deutschen Schulen in Jugoslawien. Seine phonomimische Fibel erlangte weite Verbreitung. Auch förderte er die Gemeinschaftsarbeit der deutschen Lehrer.

DIPLICH, Hans
* 23.02.1909 in Nagykomlós (deutsch Groß-Komlosch) † 02.07.1990 in Ravensburg
Lyriker, Schriftsteller und Volkskundler. Grundschule in seinem Heimatort. Abitur auf dem deutschen Realgymnasium in Timișoara. Studium der Philosophie und Germanistik in Bukarest, Leipzig und Münster. Lehrer von 1933-1941 an der Banatia in Timișoara und von 1941-1944 Schulleiter am Gymnasium in Bela Crkva (Weißkirchen). Nach der Flucht nach Deutschland an Schulen, kirchlichen Hilfsstellen und karitativen Einrichtungen tätig. Begründer der Reihe „Banater Blätter“ in Timișoara und der „Südostdeutschen Vierteljahresblätter“ in München. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte, Kulturgeschichte, Kirche, Schule und Volkskunde der Donauschwaben. 1984 Adam-Müller-Guttenbrunn-Preis.

DOHNÁNYI Ernst
* 27.07.1877 Pressburg, Österreich-Ungarn † 09.02.1960 in New York City
Pianist und Komponist. Erster Musikunterricht von seinem Vater Friedrich Dohnányi, weitere Ausbildung an der Franz-Liszt- Musikakademie Budapest, wo er Klavier und Komposition bis 1897 studierte. In den folgenden Jahren feierte er sowohl als Komponist als auch als Pianist internationale Erfolge. Seit 1905 lehrte er an der Berliner Hochschule für Musik, wo er 1908 zum Professor ernannt wurde. 1915 zurück nach Ungarn, ab 1916 an der Budapester Franz-Liszt-Musikakademie, Chefdirigent und Präsident der Philharmonischen Gesellschaft des Philharmonischen Orchesters Budapest.1943 gründete er die Budapester Symphoniker. Emigrierte 1948 nach Argentinien, 1949 nach USA. Dort Professor an der Florida State University in Tallahassee.

DORMUTH Johann Arpad
* 03.03.1894 in Groß-Betschkerek (Banat)
Schulmann und Ahnenforscher. Betrieb Familien- und Sippenforschung. Stellvertretender Direktor und Erster Sekretär des „Museumsvereins“ der Stadt Stuhlweißenburg (Ungarn).

EGERTH Dr. Dr., Jakob
* 01.05.1883 in Hodschag † 02.01.1962 in Kalotscha (Ungarn)
Domkapitular, Abgeordneter. Studium der Theologie und Philosophie am Collegium Germanicum in Rom. Ab 1911 Professor der Theologie und Spiritual in Kalotscha. 1919 Pfarrer in Hodschag. 1921-1944 Abtpfarrer in Apatin, anschließend Domherr in Kalotscha. Wirkte bei der Errichtung der „Deutschen Schulstiftung“ und der „Deutschen Lehrerbildungsanstalt“ mit. Zuständig für die Gestaltung und Aufsicht des Religionsunterrichts in den deutschen Schulen. Stellvertretender Präsident der „Liga der Deutschen für Völkerbund und Völkerverständigung“. 1941 Abgeordneter im Budapester Parlament.

EHLING Johann
* 12.03.1861 in Perjamosch (Banat) † 27.04.1889
Kaplan, Mundartdichter, Redakteur. Redakteur des „Landboten“ in Temeschburg, schrieb Geschichten in schwäbischer Mundart.

EHRLICH Heinrich
* 1896 in Kernei
Schulleiter. 1915 zur Honvéd eingezogen. In der Schlacht von Czernowitz kam er in russische Gefangenschaft. Während der russischen Revolution floh er. Trat einem von ehemaligen Kriegsgefangenen gegründeten Orchester bei. Mit diesem Orchester floh er von Wladiwostok nach Shanghai. Nach dreimonatiger Schiffsreise kam er in Hamburg an. Im Oktober 1920 war er wieder daheim.

EICHINGER Dr., Jakob
* 14.04.1911 in Filipowa † 11.04.1985 in St.Gilgen/Ö.
Priester. Studium der Theologie in Sarajewo und Agram. Kaplan in Tscheb und Apatin. 1940-1944 Religionslehrer am Deutschen Gymnasium, an der Deutschen LBA und der Deutschen Bürgerschule in Neuwerbaß. Nach der Vertreibung bis 1956 in Österreich. Promotion zum Doktor der Theologie. Religionsprofessor an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Linz. Danach bis 1967 Religionslehrer am Gymnasium Stuttgart-Zuffenhausen. Ruhestand in St.Gilgen/Österreich. Zahlreiche heimat- und familienkundliche Veröffentlichungen über seine Heimatgemeinde Filipowa.

EIMANN, JOHANN
* 23.04.1764 in Duchroth (Pfalz) † 30.09.1847 in Neu-Siwatz
Lehrer, Notar, Geschichtsschreiber. Lateinisches Gymnasium in Meisenheim/Pfalz. 1785 Abreise als Kolonist nach Ungarn. Einquartierung in Neuwerbaß. Wurde 1786 Baurechnungsführer in Sombor, danach Lehrer in Siwatz. 1797-1827 Notar in Neu-Siwatz. Bewirkte die Segregation von Alt-Siwatz (Serben) und Neu-Siwatz (Deutsche). EIMANN ist der erste Geschichtsschreiber der josephinischen Ansiedlung. 1822 gab er sein Buch heraus: „Der deutsche Kolonist oder die deutsche Ansiedlung unter Kaiser JOSEPH dem Zweyten in den Jahren 1783 bis 1787, absonderlich im Königreich Ungarn in dem Bácser Comitat“. Widmung des Buches: „Non pro hodiernis, sed pro futuris temporibus“ (Nicht für heute, sondern für die Zukunft). Das Buch erreichte 4 Auflagen: 1822, 1860, 1894 und 1928. 1964 erschien durch FRIEDRICH LOTZ die 5. Auflage. EIMANN erhielt die Bezeichnung „Erzkolonist“.

EIPERT Margaretha
* 16.03.1919 in Orzydorf (Banat). Mundartdichterin, Erzählerin
Sammelte Fabeln, Märchen und Schwänke, die im Banat erzählt wurden. Seit 1979 in Deutschland, erhielt die Verdienstmedaille zum Bundesverdienstkreuz.

EISENHUT Franz
* 26.01.1857 in Deutsch-Palanka † 02.06.1902 in München
Maler. Einer der bedeutendsten donauschwäbischen Künstler. Unternahm mehrere Reisen in den Orient und malte mit Vorliebe orientalische Bilder. Er malte u.a. das eindrucksvolle Gemälde „Schlacht bei Zenta 1697“. Viele Ausstellungen.

ELTER Josef
* 08.10.1926 in Kernei Pfarrer, Bildhauer
Studium der Theologie in St. Pölten. Als Steinbildhauer Autodidakt. Er schuf monumentale, aus Granit gehauene Skulpturen, Marmorskulpturen, Holzbildwerke, Metallplastiken und Graphiken. Wiederholte Ausstellungen im deutschen Sprachraum und Studienreisen in alle Welt. Am 05.02.1993 Verleihung des Titels „Professor“ in Wien.

ERLEMANN Friedrich
* 25.08.1911 in Neuwerbaß
Lehrer. Gymnasium in Neuwerbaß, Lehrerdiplom 1933 in Sombor. Internierung. 1950-1953 Lehrer an der Industrie- und Gewerbeschule in Neuwerbaß. Schriftführer des neugegründeten deutschen Kulturvereins in Neuwerbaß. 1954 Deutschlehrer an der LBA in Sombor. Zeitweilig Schulinspektor am Schulamt in Sombor. 1963 Studium an der Philologischen Hochschule in Belgrad. Umsiedlung nach Deutschland.

ERTL, DR. JOHANN
* 16.06.1862 in Hodschag † 22.02.1924 in Hodschag
Unternehmer. Abgeordneter im Budapester Parlament. In Ermangelung einer deutschnationalen politischen Richtung von der madjarischen liberalen Politik mitgerissen.

EUGEN VON SAVOYEN
* 18.10.1663 in Paris † 21.04.1736 in Wien
Prinz, Feldmarschall. 1697: Sieg bei Senta. Die Batschka ist frei von den Türken. 1699: Frieden von Karlowitz. Ungarn kommt zu HABSBURG. 1703: Präsident des Hofkriegsrates. 1706: Reichsfeldmarschall. 1716: Eroberung von Temeschburg. EUGEN gilt als Wegbereiter der Besiedlung des europäischen Südostens nach dem Sieg über die Türken bei Senta.
Weitere historische Daten: 1683: Eintritt ins kaiserliche Heer. 1696: Oberbefehlshaber im Türkenkrieg. 1697: Feldmarschall. 1717: Eroberung der Festung Belgrad. EUGEN war ein Freund der Kunst und Wissenschaft. Er hatte Verbindung zu Leibniz. Er ließ das Schloßss Belvedere in Wien erbauen und schuf eine auserlesene Bibliothek. Die Kriegsgefangenen behandelte er human. Die Geschichte verlieh ihm den Namen “Edler Ritter”. Ihm zu Ehren wurde das Prinz-Eugen-Lied geschrieben.

FAMLER Gustav Adolf
* 22.04.1851 in Modern (Komitat Preßburg) † in Neusatz
Pfarrer, Heimatbuchautor. Studium der Theologie in Ödenburg. Theologische Weiterbildung an den Universitäten Halle und Wittenberg. Pfarrer in Tscherwenka bis 1881 und danach in Torschau. Gründer des ersten Waisen- und Konfirmandenheimes in der ungarischen Kirche. Verfasser vieler Erzählungen und geschichtlicher Abhandlungen. Veröffentlichte 1874 das „Torzsa und seine Ansiedlung“ und 1893 den ersten donauschwäbischen Ansiedlungsroman „Gott verläßt die Seinen nicht“. Es ist eine Erzaehlung ueber ddie Ansiedlung evangelischer Glaubensbrüder in Südungarn durch Kaiser JOSEPH.

FEDERER, PAUL
* 1925 in Stanischitsch
Musiker, Geigenbauer. Tätig im Symphonieorchester Toronto. Befasste sich auch mit der Reparatur von Musikinstrumenten der “Metropolitan Opera” in New York.

FELBINGER von, Johann Ignaz
* 06.01.1724 in Glogau † 17.05.1788 in Preßburg
Schulreformer und Augustinerabt in Sagan. Maria Theresia berief ihn nach Österreich. Er entwarf die „Allgemeine Schulordnung für die deutschen Normal-, Haupt- und Trivialschulen in sämtlichen kaiserlich-königlichen Erbländern“ (ratio educationis) Maria Theresias (06.12.1774).

FERCH Franz
* 04.09.1900 in Rezsőháza (Rudolfsgnad) † 20.11.1981in Freiburg im Breisgau
Maler Grafiker der banatschwäbischen Minderheit in Rumänien. Studium der Innenarchitektur an der Kunstgewebeschule in Dresden von 1925 bis 1927 Bildende Kuenste an der Muenchener Kunstakademie. Ab 1950 Lehrer am Lyzeum fuer Bildende Kunst in Timisoara taetig. 1959 bis 1969 Vorsitzender des Verbandes fuer Bildende Kuenste in Timisoara. Themen seines Kunstschaffens waren u.a. Heimatgeschichte, Heidelandschaft, das Banatar Dorf und seine Menschen. 

FERGER Josef
* 1783 in Tscheb † 07.05.1816 in Tscheb (hingerichtet)
Bauernrebell. 1791 erwarb LEOPOLD von MARFFY das Dorf Tscheb mit seiner Gemarkung. Sein Verhalten gegenüber seinen Untertanen war willkürlich. Er erhöhte ungerechtfertigt Abgaben, verteilte Stockhiebe, übte laufend Willkürakte aus, auch Grausamkeiten und vergewaltigte Ehefrauen und Mädchen. Am 2.5.1802 stürmten die deutschen Siedler das Schloß, schlugen die Fenster und Türen ein und zerstörten alles, was ihnen in die Hände fiel. MARFFY floh, kehrte aber im Schutz der Panduren wieder zurück und setzte seine Willkürakte fort. Eine Beschwerde des Gemeinderichters blieb erfolglos, die Komitatsbehörde unternahm nichts, setzte stattdessen den Gemeinderichter ab. Daraufhin erschossen FERGER und 12 weitere Männer den aus Budapest heimkehrenden MARFFY am 12.9.1812. Drei Jahre später verriet einer der Teilnehmer das Vorkommnis. Ferger wurde enthauptet (andere Quelle: erschossen). Die anderen erhielten Haftstrafen. FERGER nannte man fortan den “donauschwäbischen Wilhelm Tell”.

FERNBACH Anton
* 16.02.1886 in Kolut † 21.03.1965 in Chicago/USA
Eisenbahner, Musiker. Trat mit 14 Jahren in eine k.u.k Militärkapelle in Agram ein und ging 1910 nach Amerika. Dort spielte er in der Kapelle der Nationalgarde. 1920 gründete er seine eigene Kapelle, die “Fernbach’s Batschkaer Kapelle”, Auftritte bis 1950 auf verschiedenen Veranstaltungen. Gab Schallplatten heraus. Im Hauptberuf war er bei der Eisenbahn beschäftigt.

FERNBACH Valentin
* 03.04.1832 in Apatin †22.02.1897 in Apa􏰀n
Großagrarier. Wurde am 02.10.1892 mit dem Prädikat “von Apatin” geadelt. Schuf ein landwirtschaftliches Großimperium, dass ihn zum reichsten Grundbesitzer der Batschka machte.

FERNBACH Valentin
* 12.11.1871 in Apatin † 02.01 1926 in Apatin
Deichgraf. Er nahm sich des Schutzes der Gemarkung gegen Hochwasser der Donau an. Als studierter Landwirt war er ein leidenschaftlicher Jäger. Sein landwirtschaftlicher Besitz betrug 20.000 Joch. Er war zudem an der “Apatiner – Sontaer – Flutenschutzgesellschaft“ beteiligt.

FIEDLER Konstantin
* 25.05.1887 in Groß-Betschkerek †14.07.1966 in Künzelsau/Württemberg
Lehrer, Schulleiter. Gymnasium in Groß-Betschkerek. Studium der Mathematik und Physik an der Universität Budapest. Unterricht in der Slowakei, in Hatzfeld und Werschetz. Direktor der LBA in Neu-Werbaß. Nach 1945 Lehrer in Künzelsau an der Lehreroberschule. In der alten Heimat Mitglied des Landesschulrates der Volksgruppe.

FIHN Peter
* 10.01.1908 in Gajdobra † 06.06.1998
Friseur, Komponist. Musikalische Ausbildung als Musiker der königlichen Garde in Belgrad. Besuchte dort das Konservatorium und wirkte danach in verschiedenen Orchestern. 1929-1943 Kapellmeister in Gajdobra. Nach dem Krieg in Österreich. 1952 in die BRD übergesiedelt. Leitete nebenberuflich mehrere Kapellen in Esslingen. Schuf zahlreiche Blasmusikkompositionen: Märsche, Marschlieder, Walzer, Polkas, Polkalieder, Galopps und Ländler. Schrieb auch Gesangstitel mit eigenen Texten. Brachte Schallplatten heraus.

FISCHER-SCHWARZBÖCK Beatrix
* 06.02.1806 in Temeschburg (Banat) † 16.09.1885 in Baden-Baden
Opernsängerin. Beginnt ihre Karriere 1823 als Choristin am Theater an der Wien, dann Wechsel zum Schauspiel. Am 17.09.1823 Debüt als Kätchen von Heilbronn. Seit 1825 dramatische Sopranistin. 1829-1831 Sängerin der ersten deutschsprachigen Opernvorstellungen in Paris. Von 1831 bis Karriereende am herzoglichen Hoftheater in Karlsruhe. Dazwischen Gastauftritte in London sowie auf deutschen, österreichischen und ungarischen Bühnen.

FISCHHOF Adolf Ephraim
8.12.1816 in Ofen (Budapest) †23.März1893inEmmersdorfbeiKlagenfurt Arzt und liberaler Politiker. 1836-1844 Studium der Medizin in Wien. Als junger Arzt beteiligte er sich an der Märzrevolution. Seine Rede über Pressefreiheit im Hof des Niederösterreichischen Landhauses in der Wiener Herrengasse am 13. März gilt als Anstoß der Wiener Märzrevolution 1848.

 FLACH, DR. PAUL
Rechtsanwalt. * 21.01.1907 in Waschkut † 07.06.1991 in Gröbenzell/Bayern
Rechtsanwalt in Baja. Sein Verdienst war die Gründung einer staatlichen deutschen Volksschule, eines deutschen Kindergartens und einer deutschen Bürgerschule mit Internat in Baja (letztere mit jährlich rund 450 Schülern). 1946-1950 Leiter der Ungarnabteilung der “Katholischen Kirchlichen Hilfsstelle für Flüchtlinge”. Im Februar 1950 in die Bayerische Staatsbibliothek eingewiesen als “Pflichtarbeiter” in der Erwerbsabteilung. Bis 1972 Aufbau der ungarischen Abteilung. Mehrere heimatkundliche Arbeiten. Gründete die Schriftenreihe „Wissenschaft und Forschung”. Vier Jahre lang Vorsitzender der “LM der Deutschen aus Ungarn” in Bayern und deren Mitgründer. Veröffentlichte insgesamt 28 Titel, darunter “Goldene Batschka”, ein Heimatbuch. Nennenswerte heimatkundliche Arbeiten sind seine Ortsgeschichten von Kunbaja, Hajos und Császártöltes. Flach fand den aus 1696 stammenden Freibrief Bajas, ebenso die monumentale Monographie seines Geburtsortes.

FREIHOFFER Heinrich
* 11.01.1921 in Kleinschemlak (Königreich Rumänien) † 1989
Deutscher Mundartautor und Lehrer. Autor zahlreicher heimatkundlicher Publikationen. In seinen Romanen verarbeitete er seine Erfahrungen während der Deportation in die Bărăgan-Steppe in den frühen 1950er Jahren. Im Mittelpunkt stehen Flucht und Verschleppung aus Kleinschemlak (unter dem Pseudonym „Waldbrücken“). Sprecher und Schriftführer der „Heimatortsgemeinschaft Kleinschemlak“. Studiendirektor in Deggendorf, Bayern.

FREUND Peter sen.
* 02.09.1875 in Sekitsch † 26.10.1943 in Sekitsch
Musiker. Vater des Musikergeschwisterpaares Peter und Therese Freund. Übernahm als 15jähriger die Leitung der väterlichen Kapelle und musizierte u.a. in Neusatz und Semlin. Bildete 1939 das Landesblasorchester des SDKB mit 45 Sekitscher Musikern. 1941 erfolgte die Umwandlung in den Landesmusikzug des VDU. Höhepunkt war die Aufführung der Operette “Das Dreimäderlhaus” mit Laiendarstellern in Sekitsch. Der Landesmusikzug musizierte bei allen Großveranstaltungen des VDU.

FREUND Peter jun.
*27.09.1905 in Sekitsch †05.07.1979 in Ridgewood/USA
Violinist, Dirigent. Spielte als zehnjähriger bereits im Orchester seines Vaters. 1921-1926 Musikstudium am Konservatorium in Leipzig, danach am Konservatorium in Berlin. 1930 Solistenprüfung für Violine. Auszeichnung mit der “Holländer-Medaille”. Gab öffentliche Konzerte mit der Schwester Therese (Klavier) am Rundfunk in Berlin, Breslau, Budapest und Agram. Am 22.3.1932 Leitung des Chores anlässlich einer Goethefeier im HABAG-Haus in Neusatz. 1941 Übernahme der Landesmusikleitung des VDU. Im November 1941 Leitung des Volkskonzertes in Budapest, bei dem HANS MOSER und MICHAEL JARY mitwirkten. Geschäftsführer des “Deutschen Sängerbundes”, der 1934 insgesamt 36 deutsche Gesangsvereine als Mitglieder hatte. Am 2. und 8.4.1934 Aufführung des Volksoratoriums “Die Heilige Elisabeth” von JOSEF HAAS in Neusatz und am 30.4. 1934 in Belgrad. Nach der Vertreibung Musikdozent in Winnenden/Württemberg. Gründung eines Kammerorchesters. Am 10.5.1949 Aufführung des Requiems von MOZART in der Schloßkirche zu Winnenden. 1949 Auswanderung in die USA. Dort Leiter der “Bremervörder” und “Gottscheer Chöre” (25 Jahre lang).

FREUND Therese
* 08.01.1904 in Sekitsch † 21.10.2002 in Winnenden/Württemberg
Pianistin, Musikpädagogin. Erster Musikunterricht vom Vater Peter Freund sen. Musikstudium am Konservatorium in Leipzig. Von dort ans Stern’sche Konservatorium nach Berlin. Diplom als Pianistin. Öffentliche Konzerte mit dem Bruder PETER FREUND jun. am Rundfunk Berlin, Breslau, Budapest und Agram. 1935 Auftritt beim ersten großen Musikfest der deutschen Sänger. Fachlehrerin für Klavier, Gesang, Flöte und Orff’sche Musik. Im November 1941 beim Volkskonzert in Budapest. Mitwirkende u.a. HANS MOSER und MICHAEL JARY. Nach der Vertreibung rege musikalische Betätigung in Winnenden/Württemberg. Begleitete 1954 am Klavier den vierzehnjährigen GERHART HETZEL, den späteren Geigenvirtuosen.

FRIESLINGER Anton
* 05.05.1891 in Bajmok † 1969 in Baja Lehrer
Ging 1921 nach Ungarn, wo er 32 Jahre lang u.a. in Gara Kantorlehrer war. Gab 1922 mit Franz TORNAY-TRÄNKLER das Gebet- und Gesangbuch “Rette deine Seele” heraus und veröffentlichte 1940 für die in Gara lebenden Bunjewatzen das Kirchenliederbuch “Duhovna radost” und 1962 “Doditek k’meni” (“Seelenfreude” und “Kommt zu mir”). Er baute auch einen deutschen Chor auf.

FUX Johann Baptist (Fuchs-Róka)
* 07.01.1727 in Raab (Ungarn) † 11.01.1789 in Djakowa (Slawonien)
Domherr. Studium der Philosophie und Theologie in Raab, Tyrnau und Wien. Anschließend Hörer an der Universität Wien (Rechtswissenschaft) und dann bis 1764 Auditor bei der königlich ungarischen Leibwache in Wien. Beherrschte die deutsche, madjarische, französische, italienische und griechische Sprache in Wort und Schrift. Seelsorger der elsaß-lothringischen Ansiedler in St. Hubert, Charleville, Seultour, Heufeld und Mastort (alle im Banat). Titulardomherr des Tschanader Bistums. 1777 Domherr in Djakowa (Slawonien). Rege literarische Tätigkeit, verfasste Schulbücher in französischer Sprache und schrieb zahlreiche Bibliographien in Deutsch, Madjarisch und Latein.

FÜRST Karl Franz
13.04.1906 Ruma (Syrmien) † 31.03.1983 in Graz
Studium an der Kunstgewerbeschule Graz, ab 1925 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1931 die Lehramtsprüfung, danach als Kunsterzieher tätig. 1957-1973 Lehrer.
Ausstellungen in Ruma (Banat), Sarajevo, Graz) und Sindelfingen.

GABRIEL Josef
* 27.01.1880 in Merczyfalva 25.08.1959 in Anina
Jurist, Politiker, Abgeordneter. 1891-1899 Gymnasium in Szegedin, 1899 bis 1903 Studium der Rechtswissenschaften Universitäten Budapest
Anwalt in Timișoara. 1909 als Parlamentskandidat der UDVP. 1914 Vorstandsmitglied des Südungarischen landwirtschaftlichen Bauernvereins. Seit 1918 Mitglied der Deutsch-Schwäbischen Volkspartei. 1926-1941 Obmann des Banater Deutsch-Schwäbischen Kulturverbandes und Mitarbeiter an dessen Blatt „Banater Deutsche Kulturhefte“. Sein Vater, Josef Gabriel d.Ä. *05.12.1853 † 24.06.1927 in Mercydorf (Banat).

GASS Matthias
* 15.06.1873 in Apatin † 01.03.1941 in Apatin
Verleger. Gab 1899 in Apatin das Wochenblatt “Bács – Bodroger Zeitung” heraus, dass bis zur Vertreibung erschien.1909 gab er in Apatin das “Volksliederbuch” heraus, das auf 381 Seiten rund 430 Lieder enthielt. Ebenfalls Herausgabe des Kalenders “Batschkaer Bote” mit heimatkundlichem und deutschem Lesestoff.

GASSNER Josef
* 18.03.1899 in Lowrin (Banat)
Journalist. Chefredakteur der “Temesvarer Zeitung”. Lebte zwischen 1950 und 1960 in den USA, seit 1965 Geschäftsführer des Südostdeutschen Kulturwerkes in München.

GAUSS Adalbert
* 06.10.1912 in Batsch-Palanka † 14.06.1982 in Salzburg Lehrer, Volkskundler. Lehrer an der Privaten Deutschen LBA in Neuwerbaß. Schriftleiter des am 15.6.1938 herausgegebenen “Schwäbischen Volkserziehers” (Vierteljahresschrift). Befruchtete die Forschungs- und Erziehungsarbeit der deutschen Lehrerschaft und Volksgruppe. Nach 1945 Gründer und Hauptschriftleiter der Wochenschrift “Neuland” in Salzburg. Schrieb 1950 das Buch “Kinder im Schatten”. In dem Buch geht es um das Schicksal der nach dem Krieg durch die schrecklichen Vorkommnisse in den jugoslawischen Vernichtungslagern elternlos gewordenen Kinder.

GÄRTNER Jakob
*04.08.1926 in Kernei
Chordirektor. Besuch des Konservatoriums in Karlsruhe (Kirchenmusik), danach Chorleiter bis 1962 an der Pfarrkirche St. Elisabeth. 1962-1991 Chorleiter an der Pfarrkirche St. Katharina. Dirigent verschiedener Chöre, auch bei Sendungen des SDR in Stuttgart. Konzerte mit dem “Donauschwäbischen Sing- und Musizierkreis”.

GENGLER FRANZ
*1930 in Sawatitz † in Österreich
Musiker. Musikalische Ausbildung nach der Flucht in Österreich. Komponierte in einem Flüchtlingslager aus Sehnsucht nach der alten Heimat die Polka “Zwischen Donau und Theiß”. Wirkte eine Zeit lang als Honorarlehrer für Akkordeon an der Musikschule in Wels/Ö. Schrieb die Polka “Vetter Michel”.

GERESCHER KONRAD
* 14.04.1934 in Bereg (Batsch-Breg)
Konstrukteur, Publizist. 1945-48 im Konzentrationslager Gakowa und Rudolfsgnad (Knićanin). Nach der Entlassung Besuch der Berufsschule in Apatin. Anschließend Studium an der Fachschule für Maschinenbau in Neusatz. Umsiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. Technikerlehrgang und Ausbildung zum Konstrukteur. Schrieb Gedichte, Parabeln und Novellen und den Erlebnisbericht aus einem Vernichtungslager “Maisbrot und Peitsche”. Desweiteren schrieb er ein satirisches Lexikon unter dem Titel “Politik aufgespießt”. Mit seinem Buch “Unserer Hände Arbeit” schuf er ein Denkmal für das donauschwäbische Handwerk.

GILJUM Matthias
* 09.04.1902 in Elemér ( Königreich Österreich-Ungarn) † 1980 in São Paulo (Brasilien) Bundessekretär des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes im Königreich Jugoslawien Vorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberösterreich und Chefredakteur der Brasil-Post, einer deutschsprachigen Zeitung in Brasilien. Gymnasium und Handelsakademie in Zrenjanin (Großbetschkerek). Ab 1921 Studium an der Hochschule für Welthandel und Philosophie zu Wien. 1932 Bundessekretär des Schwäbisch- Deutschen Kulturbundes, verantwortlicher Redakteur der pädagogischen Monatsschrift „Unsere Schule“ und arbeitete an der Kulturzeitschrift Volkswart mit. Ab Oktober 1939 Geschäftsführer der Deutschen Schulstiftung, 1944 Flucht ins österreichische Linz. Bis zum 2. September 1951 Vorsitzender der Donauschwäbischen Landsmannschaft der Donauschwaben in Oberösterreich. Von dort wanderte Giljum 1951 nach Brasilien aus.

GINDER DR., Paul
*26.09.1913 in Tschawal
Jurist. Studium der Rechte in Budapest. In der Heimat kurz in der gewerblichen Wirtschaft tätig, dann Kriegseinsatz. Nach dem Krieg in Württemberg. Verfasste zahlreiche historische Arbeiten über das Deutschtum in Ungarn und viele Aufsätze über bedeutende Persönlichkeiten der ungarndeutschen Geschichte. Bundesverdienstkreuz, ungarndeutscher Kulturpreis.

GIRG Georg Andreas
* 1793 in Baja † 24.11.1860 in Ofen
Bischof. Wurde 1828 Kanonikus und Weihbischof in Kalotscha und 1852 Bischof von Fünfkirchen.

GOLDMARK Karl
* 18.05.1830 in Keszthely † 02.01.1915 in Wien
Ungarisch-österreichischer Komponist, Musiklehrer und Geiger. Sein bekanntestes Werk ist die 1875 uraufgeführte Oper „Die Königin von Saba“.

GOTHOV-GRÜNECKE Ludwig
*6. 03.1847 Pest  † 17. 10.1921 in Wien
Komponist und Kapellmeister, Mitglied in der Ottep ́schen Operettengesellschaft und Chormeister des Männergesangvereins von Werschetz (Banat). Am 1. August 1869 wurde er Orchesterdirigent der Theatergesellschaft von Karl Zeh. Vertonte etwa 46 Bühnenmusiken (Operetten, Singspiele, Märchenspiele, Volksstücke und Possen). Ab 1880 auch für drei Jahre am Josefstädter- und Jantschtheater als Kapellmeister tätig. Ab 1891 Pächter des Alexanderplatz-Theaters in Berlin, danach Inhaber und Leiter einer Operettenschule in Wien. Zu seinen Schülern gehörten Ernst Arnold und Fritz Imhoff.

GÖRGELY von, Arthur
* 30.01.1818 in Toporcz (Zips) † 21.05.1916 in Visegrad (Komitat Pest)
Ungarischer General, militärischer Führer während der Revolution von 1848/49. Seit 31.03.1848 Oberbefehlshaber der gesamten Honvédarmee. Am 21.05.1949 eroberte er Budapest zurück. Am 11.07.1949 Niederlage gegen die Österreicher und Russen. Am 13.08.1949 Kapitulation bei Világos. Auf Fürsprache des Zaren begnadigt und in Klagenfurt interniert, wo er bis 1867 als Privatmann und Chemiker in der Moroschen Tuchfabrik tätig war. Dann kehrte er nach Ungarn zurück und wurde 1872 bei der Eisenbahnlinie Schäßburg-Reps der Siebenbürgischen Ostbahn angestellt.

GRASSALKOWICH Graf, Anton
Ansiedlungsleiter. Übernahm 1784 das Präsidium der Ungarischen Hofkammer. Damit begann die Periode der systematischen Kameralansiedlung in der Batschka. Die frühtheresianische Ansiedlung (1748-1762) stand unter seiner Leitung. Diese Ansiedlung war durch die politischen Zielsetzungen der Madjaren gekennzeichnet. Deutsche Siedler sollten – auch nach dem Willen Grassalkowichs – in der Minderzahl bleiben. Von den in dieser Zeit rund 5000 in der Batschka angesiedelten Familien waren ungefähr die Hälfte Madjaren, fast ein Drittel Slawen und 1070 Familien Deutsche, die hauptsächlich aus dem Lande kamen. Besiedelt wurden die Landstreifen an der Donau (Deutsche) und Theiß (Madjaren und Slawen). Grassalkowich war gegen die Besiedlung der Batschka mit Deutschen. In seinem Bericht vom 30.5.1762 hat er die Einstellung der Ansiedlung mit Deutschen vorgeschlagen. Maria Theresia benannte nun den Hofkammerrat Baron von Cothmann zum Ansiedlungsleiter.

GRAßL Dr., Georg
* 23.04.1863 in Pantschowa † 28.07.1948 in Salzburg
Abgeordneter, Senator. Gymnasium in Neusatz. Studium in Wien und Graz. Tätig im Schulverwaltungsdienst, zuletzt als Sektionschef der Landesregierung in Sarajewo. Ab 1919 Hauptschriftleiter der Tageszeitung “Deutsches Volksblatt”. 1920-1925 Bundessekretär des SDKB. 1925-1929 Abgeordneter in Belgrad. Generalsekretär der “Deutschen Liga für Menschenrechte”. Wurde am 8.7.1939 Präsident der Deutschen Schulstiftung. 1931 vom König zum Senator ernannt. Pflegte schulischen Kontakt mit Deutschland und Österreich.

GRATZ Gustav
*30.03.1875 Göllnitz (Komitat Zips 21.11.1946 Budapest
Bis 1898 Jurastudium an den Universitäten Klausenburg und Budapest. Danach Korrespondent namhafter Zeitungen (Pester Lloyd, Wiener Zeitung, Neue Freie Presse). 1906-1918 Abgeordneter des Wahlkreises Leschkirch in Siebenbürgen. Außenminister. 1924-1938 Vorsitzender des Ungarländischen Deutschen Volksbildungsvereins (UDV).

GRIESER Johann
* 17.06.1913 in Kolut † 21.11.1992 in Hall/Tirol
Prälat. Religionslehrer an der LBA in Neu-Werbaß. Apostolischer Protonotar und Titularabt. Große Verdienste um die katholische Kirche in Ungarn und Jugoslawien. 1969 Ernennung zum Monsignore. 1979 Ernennung zum Ehrendomherrn von Gran (Esztergom) (Ungarn). Einer der ersten, die Papst PIUS XII. über den Leidensweg der Donauschwaben berichteten. Tat viel für die Aufklärung des Völkermordes an den Donauschwaben, auch über den Vatikansender.

GRILL-PETRI Dr., Martha
* 16.09.1912 in Neu-Schowe
Schriftstellerin. Herausgeberin des “Donauschwäbischen Dichterbuches”.

GROSS Prof. Dr., Hermann
* 23.01.1903 in Kronstadt (Siebenbürgen) † 14.8.2002 in Gauting b. München Wirtschaftswissenschaftler, Forscher. Studierte Handel, Volkswirtschaft, moderne Sprachen und Staatswissenschaften in Kiel und Leipzig. 1927 Promotion über deutsch-rumänische Wirtschaftsbeziehungen. 1939 Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der IG-Farben-Zweigstelle Wien. Lehraufträge an der dortigen Universität und TH. 1936-1939 Mitbegründer und stellvertretender Direktor des Institutes für Mittel- und südosteuropäische Wirtschaftsforschung in Leipzig. 1945 Professor am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. 1962 Leitung des Lehrstuhls am „Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Südosteuropas“. Vorträge in vielen Ländern Europas, Vorderasiens und Nordamerikas. 1974 Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis.

GROSZ Prof., Alfred
* 26. August 1885 in Käsmark/Kežmarok † 02.03.1973 in der Zips
Lehrer, Bergsteiger, Fotograf. Er bestieg bis 1922 alle bedeutenden Gipfel der Tatra. Mitglied im Ungarischen Karpathen-Verein (MKE) und 1920 Sekretär des neuen Tatra-Vereins (Tatranský spolok).
Sammelte Sagen, fotografierte, publizierte und kümmerte sich um die Jugend und den Naturschutz. Studium an der Rechtsakademie in Preschau und an der Landwirtschaftlichen Akademie in Kaschau. Danach Lehrerstudium in Budapest, Abschluss mit Diplom 1911. Unterrichtet an der Schule in Jászberény. Frontdienst für Österreich Ungarn ab 1914, davon 3 Jahre in Italien. 1922-1944 Anstellung am Lyzeum von Käsmark. Nach 1945 ist er zwei Jahre am Gymnasium in Zipser Neudorf/Spišská Nová Ves tätig und dann weitere zwei Jahre am Käsmarker slowakischen Gymnasium.

GRUBER Wendelin
Jesuitenpater. * 13.02.1914 in Filipowa
Studium der Philosophie und Theologie in Sarajewo und an der Päpstlichen Universität in Rom. Sprachlehrer für Deutsch, Kroatisch, Latein und Französisch in Agram. Meldete sich Ende 1944 freiwillig in die Internierungslager Gakowa, Rudolfsgnad und Molidorf, um seinen Landsleuten als Seelsorger beizustehen. Dreimal von der jugoslawischen Polizei verhaftet und in den Kerker geworfen. Am 5.10.1948 in Neusatz zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Durch persönliche Verwendung Adenauers 1955 begnadigt und am 1.1.1956 entlassen. Übersiedlung nach Ravensburg/Württemberg.
Gründer der Gelöbniswallfahrt nach Altötting/Bayern und der “Filipowaer Heimatbriefe”. Ging 1963 nach Entre Rios in Brasilien als Seelsorger zu den dorthin ausgewanderten Donauschwaben und widmete sich dort dem Aufbau geschlossener deutscher Siedlungen und war als Wandermissionar der deutschsprachigen Katholiken in Brasilien, Paraguay und Argentinientätig. Zuletzt bemüht, in Paraguay Dörfer nach donauschwäbischem Modell zu gründen. Eine dieser Großgemeinden ist Moseldorf. Verfasser des Buches “In den Fängen des Roten Drachen”, in dem er mit der jugoslawischen Nachkriegs-Nationalitätenpolitik streng ins Gericht geht. Er erhielt 1988 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

GRÜN Anastasius (Pseudonym für Anton Alexander Graf Auersperg) * 11.04. 1806 in Laibach (Slowenien) † 12.09.1876 in Graz
Dichter, Lyriker, Politiker. Studien in Wien und Graz. Schrieb Gedichte, Romane und Novellen. Ehrenbürger der Stadt Wien (8. April 1864).

GRÜNN Karl
* 20.02.1855 in Perjamosch (Banat) † 30.11.1930 in Perjamosch (Banat)
Kaplan, Priester, Heimatdichter. Gymnasium in Szegedin, Studium der Theologie in Temeschwar. 1878 Priesterweihe, Kaplan in den Kirchen von Großjetschka, Lenauheim, Orzydorf und Deutsch Zerne. Priester in Elek, Anina, Deutschbokschan und Groß Kikinda, zwischen 1894 und 1910 Pfarrer in Homolitz. Seine Gedichte spiegeln die Liebe zur Natur, zu einfachen Menschen sowie zu bäuerlichen und schwäbischen Handwerkern wider.

GUNG’L Josef (Taufname: Josephus Kunkel)
* 01.12.1809 Komitat Pest-Pilis-Solt) † 01.02.1889 in Weimar
Komponist. 1828 Offiziersschüler beim 5. Artillerie-Regiment in Pest. 1835 Militärmusiker im 4. Artillerie- Regiment in Graz. Nach Erfolgen in Linz, Salzburg, München, Augsburg und Nürnberg traf er im Oktober 1843 in Berlin ein und gab am 16. Oktober sein erstes Konzert. Weitere Konzerte in Pest, Hamburg, New York (1849), St. Petersburg (1850-1856), München (1864), Amsterdam (1865), Leipzig (1866), Genf (1868)Stockholm (1871), Kopenhagen und Malmö (1872), Gastdirigent in Warschau (1873) und London (1874, 1875 und 1880). Verleihung des Titels „kgl. Preuß. Musikdirektor“ am 4. Januar 1850. Von 1856 bis 1864 Kapellmeister des Inf. Rgt. Nr. 23 „Airoldi“ in Brünn. 1868 gründete er in Bad Reichenhall die „Bad Reichenhaller Philharmonie“, er war 1868 und 1869 der erste Chefdirigent dieses Orchesters.

 

GUZSAK Ladislaus
* 02.02.1924 in Schwedler (Zips)
Lehrer und Literat. Studium an der Universität Erlangen (Deutsch, Geschichte, Geographie). Seit 1972 OstR an der FOS Erlangen. Schrieb Artikel für die Karpatenjahrbücher. Herausgeber der „Sagen der Hohen Tatra“ von Alfred Grosz sowie anderer Bücher u.a. des Heimatbuches „Die Bergstädte der Unterzips“.

HAAS Prof. Dr., Michael
*8.04.1810 in Pinkafeld (Kaisertum Österreich) † 27.03.1866 in Pest (Königreich Ungarn). Bischof. Studium in Pinkafeld, Steinamanger, Pécs und Wien. Dr. der Philosophie in Wien. 1834 Priesterweihe, danach Seelsorger in verschiedenen Orten in Ungarn. Ab 1837 Professor für Geschichte am Lyceum in Pécs, von 1846-1853 Stadtpfarrer in Pécs. Von 1853-1858 Schulrat im Bezirk Pest. Kaiser Franz Josef I. ernannte Michael Haas am 27. September 1858 schließlich zum Bischof der Diözese Sathmar.

HAGEL Hans
* 15.01.1889 in Karlsdorf (Banat) † 20.04.1942 in Temeschburg (Banat)
Volkskundler, Schüler von Jakob Bleyer. Realschulabschluss in Werschetz, Theologiestudium in Temesvár und Studium der Germanistik und Romanistik an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest.
Von 1918 bis 1931 Lehrer an der deutschen Handelsschule in Timișoara. Ab 1929 Chefredakteur der „Banater Deutschen Kulturhefte“ (1927–1931). Von 1931 bis 1942 Lehrer an der Prinz-Eugen-Schule in Timișoara. Besondere Verdienste um die Erforschung des Banater Volksgutes und der Deutschen Mischmundarten des Banats.

HALTMAYER, Josef
* 16.07.1913 in Hodschag † 05.04.1991 in Stuttgart-Mönchfeld
Prälat. Gymnasium in Travnik. Theologiestudium in Sarajewo und Agram. Zweitstudium der klassischen Philologie und Archäologie in Agram. Religionsund Lateinlehrer am Deutschen Gymnasium in Neuwerbaß. 1979 Vorsitzender des Südostdeutschen Kulturwerkes in München. Schriftleiter der Monatsschrift “Gerhardsbote”. Viele Veröffentlichungen historischer Beiträge. Zahlreiche Ehrungen.

HAMM Franz
* 18.03.1900 in Neuwerbaß † 05.08.1988 in Bad Bodendorf.
Kulturpolitiker, Abgeordneter, Kirchenpräsident, Journalist. Gymnasium in Neuwerbaß. Studium in Belgrad, Wien, Heidelberg und an der Wirtschaftshochschule in Mannheim. Tätig im SDKB. Nach dem Krieg Bundesvorsitzender der LM der Deutschen aus Jugoslawien. Spitzenvertreter kultureller Organisationen der deutschen Volksgruppe. Ehrungen und Auszeichnungen.
1924: Schriftleiter des „Deutschen Volksblattes“ in Neusatz und der Vierteljahresschrift „Volk und Heimat“.
1938: Abgeordneter im Belgrader Parlament
1941: Abgeordneter im Budapester Parlament
1941: Weltlicher Präsident der „deutschen Evangelischen Kirche Südungarns“.
1945: Weltlicher Präsident der „Evangelischen Landeskirche aus Jugoslawien“ in Deutschland 1949: Erster Vorsitzender des „Südostdeutschen Kulturwerks“ in München
1950: Mitunterzeichner der „Charta der Heimatvertriebenen“.

HARTMANN Dr., Nikolaus
* 18.12.1902 in Sekitsch † 11.03.1986 in Sersheim/Württemberg
Chirurg. Zeitweise Vorsitzender der “Vereinigung Südostdeutscher Hochschüler” in Wien. Eröffnung eines kleinen Privatsanatoriums in Sekitsch. Tätig in der donauschwäbischen Volkstumsarbeit. Schrieb das volkstümliche Theaterstück “Heiliges Erbe” mit der belehrenden Tendenz gegen das Einkindersystem, das in seinem Heimatort besonders ausgeprägt war. Nach dem Einmarsch der Partisanen wurde er Lagerarzt in Sekitsch. 1966 Übersiedlung nach Deutschland.

HEDWIG Johann Lukas
* 05.08.1802 in Heldsdorf bei Kronstadt † 08.01.1949 in Kronstadt (Siebenbürgen) Komponist und Musiklehrer am Gymnasium von Kronstadt.
Berufung zum Stadtkantor und Musikdirektor an der Kathedralkirche. Ab 1844 Leiter der Gesangsklassen an der Kronstädter „Violine- und Gesangsschule“.

HEIM Ferdinand Christoph
*27.04.1932 Chișoda (Banat)
Karikaturist Maler und Mundartautor.
Von 1948-1971 Schildermaler in Timișoara. Karikaturist für verschiedene Zeitungen. 1972 erste Mundartveröffentlichungen in der „Pipatsch“, einer Beilage der Neuen Banater Zeitung. Seine Gedichte, Kurzgeschichten und Karikaturen wurden auch in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften Rumäniens veröffentlicht. 1990 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland.

HEIN Dr., Franz
* 28.09.1901 in Hedjesch † 25.08.1986 in Stuttgart
Bischof. Wurde am 18.03.1942 zum Bischof der Deutsch-Evangelischen Kirche in Franzfeld/Banat ernannt und ins Amt eingeführt. Nach der Vertreibung geistlicher Vorsitzender des “Hilfskomitees für die Evangelische Landeskirche aus Jugoslawien e.V.“. Mitarbeiter bei der Beschaffung von Siedlerstellen für 20.000 donauschwäbische Landsleute.

HEIN, Hans Jakob
* 25.01.1916 in Karawukowa † 26.02.1993 in Cuxhaven Journalist
Gab 1983 das Heimatbuch “An der Donau zu Hause” heraus.

HEINRICH Adam

*13.07.1870 in Tschatalja † 23.09.1943
Musiker, Schneider. Leitete eine 14 Mann starke Blaskapelle und komponierte Märsche, Walzer, Polkas und Schnellpolkas. 1840 Berufung zum Stadtkantor und Musikdirektor an der Kathedralkirche. Ab 1844 Leiter der Gesangsklassen an der Kronstädter „Violine- und Gesangsschule“.

HEINZ Stefan
† 18.12.2009 in Berlin Pädagoge, Schauspieler, Bühnenautor, Mundartdichter. Realgymnasium in Temeswar, danach Studium an der Katholischen Deutschen Lehrerbildungsanstalt. Von 1932–1952 Lehrer in Lenauheim, Traunau, Baratzhausen und Temeswar. Seine ersten literarischen Veröffentlichungen waren Märchen, die in den „Banater Monatsheften“ publiziert wurden. Unter dem Künstlernamen Hans Kehrer veröffentlichte er Gedichte und Erzählungen, verfasste aber auch für Laienbühnen viele Einakter zu aktuellen Themen. Als 1953 das Deutsche Staatstheater Temeswar gegründet wurde wechselte er zur Bühne, wo er bis 1973 als Schauspieler und Autor wirkte. Seine humoristische Mundartliteratur veröffentliche er in der „Neuen Banater Zeitung“, aber auch in Büchern. Allgemein bekannt war er als Mundartsprecher auf der Bühne, im Rundfunk und Fernsehen als „Vetter Matz vun Hoppsenitz“.

HELD Anton
* 14.06.1898 in Towarisch
Komponist. Schrieb Märsche, Walzer und Polkas und leitete eine eigene Blaskapelle.

HELLER Stefan
*15 05. 1813 in Pest (Koenigreich Ungarn) † 14.01.1888 in Paris
Ungarischer Pianist und Komponist. Bereits als 15jähriger gab er in Wien erfolgreich Konzerte und unternahm mit seinem Vater Franz eine mehrjährige Konzertreise durch Ungarn, Polen und Deutschland. Um 1838 ging er nach Paris, Dort verkehrte er mit Frédéric Chopin, Hector Berlioz und Franz Liszt.

 

HELMLINGER Benedikt
* 24.05.1914 in Bukin † 27.06.1988 in Oberndorf a.N./Württemberg
Priester. Mitstreiter von Pfarrer BERENZ bei der Herausgabe der Zeitung “Die Donau”. Nach dem Krieg in einem jugoslawischen KZ. 1948 nach Österreich. Herausgeber des Bukiner Heimatbuches.

HELMLINGER Rafael
* 1913 in Bukin
Musiker. Komponierte und veröffentlichte eine Schallplatte: “Donauschwäbische Volksmusik im Land des Ritters Götz von Berlichingen” (1985).

HENNEMANN Johann Jakob
* 10.04.1744 in Werschetz (Banat) † 16.11.1792
Schmiedemeister, Volksheld. 1788 verteidigte er mit 70 deutschen und 5 serbischen Männern unter Anwendung einer Kriegslist seine Vaterstadt Werschetz über 5 Wochen lang gegen die Türken, bis diese vom kaiserlichen Heer vertrieben wurden.

HERCZEG Ferenc (Taufname: HERZOG Franz)
* 22.09.1863 in Versec (Banat) † 24.02.1954 in Budapest
Schriftsteller, Dramatiker, Journalist und Parlamentarier. Studium der Rechtswissenschaften in Budapest (1881–1884). 1896-1901 und von 1910-1918 Reichstagsabgeordneter für seine Heimatstadt Versec/Werschetz.
1899 Korrespondierendes, 1903 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (und ihr Ehrenmitglied 1914) und 1904 Vorsitzender der exklusiven, 1876 gegründeten und bis 1944 bestehenden Petőfi-Gesellschaft. Mitglied und Vizepräsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA).

HERMANNSTÄDTER Hans
* 06.02.1918 in Neustadt bei Kronstadt (Siebenbürgen) + 30. 12. 2006
Lehrer, Schulinspektor, Sportler. Lehrerseminar in Hermannstadt von 1934 bis 1938. Teilnehmer an der Sommerolympiade 1936 mit der rumänischen Handballmannschaft. Sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1952 Lehrer in Brenndorf, Schulinspektor in Kronstadt. Von 1952 bis l978 ist er Schulrat und danach bis 1990 Landeskirchenkurator der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. Einer der bekanntesten siebenbürgisch-sächsischen Schulmänner der Nachkriegszeit.

 

 

HERTZKA Theodor (Tivadar)
13.07.1845 Pest 22.10.1924 in Wiesbaden
Journalist Publizist. Studium an der Universität Wien und später an der Loránd-Eötvös-Universität in Budapest. 1872 Redakteur für Wirtschaft bei der Neuen Freien Presse. 1874 Mitbegründer der Gesellschaft österreichischer Volkswirte. 1879 Gründer der Wiener Allgemeine Zeitung und deren Herausgeber bis 1896. Nach dem 1. Weltkrieg Übersiedlung nach Wiesbaden.

HETZEL Dr., Fritz
Chirurg. Führender Chirurg des deutschen Siedlungsgebietes in Jugoslawien. Besaß in Neuwerbaß ein großes Sanatorium, in dem nicht nur seine deutschen Landsleute behandelt wurden. War als hervorragender Diagnostiker weithin bekannt.

HETZEL Dr., Heinrich
* 25.08.1875 in Neu-Schowe
Tierarzt. Mehrfach ausgezeichneter ordentlicher Professor der Tierheilkunde. Mindestens 84 wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter mehrere Bücher. In mehrere Sprachen übersetzt. Führende Kapazität seines Faches im In- und Ausland. Außerordentlicher Ruf als Forscher und Wissenschaftler. Begründer der Disziplin der tierärztlichen Geburtshilfe. In Budapest Errichtung eines diesbezüglichen Lehrstuhls.

HETZEL, GERHART
* 24.04.1940 in Neuwerbaß † 29.07.1992 am Obernauer Stein/Ö. (Absturz bei einer Wanderung) Geigenvirtuose
Als junger Geiger Meisterschüler bei Wolfgang Schneiderhan. Erwarb sich frühen Ruhm. 1952 ermöglichtem ihm nach einem Vorspielwettbewerb in Berlin die Empfehlungen Wilhelm Furtwänglers und Yehudi Menuhins die Teilnahme an der Meisterklasse Schneiderhans in Luzern. Übte täglich 10-12 Stunden. Errang 1960 erste Preise beim Paganini- und Rundfunkwettbewerb der ARD in München. 1963-1968 Konzertmeister des Radio-Symphonieorchesters Berlin. 1968 Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München. 1986 Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Konzertmeister der Wiener Philharmoniker. Betreute als Professor die Meisterklassen an den Musikhochschulen in Wien und München. Solist bei den Salzburger Festspielen. Konzertreisen durch Europa und nach Persien. Bekanntschaft mit Ferenc Fricsay. Weitere Konzertreisen durch die ganze Welt. Schallplattenaufnahmen. Galt bei den bekanntesten Dirigenten als der beste Konzertmeister der Welt. Bundesverdienstkreuz.

HETZEL Peter
* 05.01.1909 in Heideschütz (Banat)
Lehrer, Organist, Chorleiter. 1936 Mitbegründer der „AG deutscher Lehrer“ (Adele) und Gebietsbeauftragter für die Batschka. 1941 wurde er Gebietsverwalter der „Deutschen Erzieherschaft“ und Herausgeber der „Deutschen Lesehefte“. 1952 Gründer und Vorsitzender der „LM der Donauschwaben in Hamburg und Schleswig- Holstein“ und deren Geschäftsführer. Ehrenmitglied der „AG Donauschwäbischer Lehrer“. Schrieb das Heimatbuch Heideschütz.

HILKENE Philipp
* 12.03.1875 in Werbaß † 07.08.1938 in Neusatz
Lehrer. Gymnasium in Neuwerbaß, Neusatz und Sarwasch. Studium der deutschen und französischen Sprache und Literatur an den Universitäten Budapest, Genf, Lausanne und Paris. Unterrichtstätigkeit in Fünfkirchen und Budapest, seit 1919 am Gymnasium in Neuwerbaß und seit 1931 an der LBA in Neuwerbaß. Er war Deutschlehrer, Literarhistoriker und Volkskundler.

HIRSCH Jakob
* 25.01.1915 in Kleinschemlak (Banat) † 02.03.1944 in Sigula (Lettland), gefallen
Mundartdichter. Pseudonym: „Schwowesepplsjergl“. Von seinem dichterischen Werk ging in den Kriegs- und Nachkriegswirren viel verloren.

HOCHSTRASSER Peter
* 25.01.1880 in Lenauheim (Banat) † 10.05.1967 in Budapest
Komponist. Erhielt seit dem 7.Lebensjahr Violinunterricht. Ab 1896 Besuch der Musikakademie, danach in Theaterorchestern in Budapest, Klausenburg und Agram. 1908-1944 musikalische Tätigkeit und Musiklehrer in Werschetz (Banat). Schrieb Tänze, konzertante Stücke und Lieder.
Werke: 31 Partituren für Blasmusik, 22 für Streichbesetzungen und 7 weitere Werke.

HOCKL Hans Wolfram
* 10.02.1912 Lenauheim (Banat) † 12.09. 1998 in Linz (Österreich)
Mundartautor, Pädagoge. Von 1924 bis 1931 am deutschen Realgymnasium in Timișoara, danach bis 1935 Studium an der Hochschule für Leibeserziehung in Bukarest. 1935-1936 Erzieher in Schäßburg (Siebenbürgen). Zwischen 1935-1938 und 1940-1942 Turnpädagoge in der Lehrerbildungsanstalt Banatia in Timișoara. Von 1938-1940 Leiter des Amtes für Leibeserziehung in Hermannstadt. 1945 in amerikanische Gefangenschaft, dann in Österreich sesshaft. Umfangreiches schriftstellerisches Schaffen: Lyrikbände, Romane, Aufsätze zu zeitgeschichtlichen Themen, Beiträge zur Geschichte und Volkskunde der Banater Schwaben sowie zahlreiche Veröffentlichungen in banatschwäbischer Mundart. Engagierter Förderer des donauschwäbischen Schrifttums.

HOCKL Nikolaus Hans
23.11.1908 in Csatád (Komitat Temes) † 05.11.1946 in Nikolajew (Ukraine)
1928 bis 1933 Studium der Philosophie, Geschichte und Altphilologie in Wien, Marburg und Bukarest. 1933-1934 Lehrer am Griechischen Gymnasium in Bukarest. 1940-1941 Leiter des Schulamtes der Deutschen Volksgruppe in Rumänien. 1942-1943 Direktor der Oberschule Reschitza.

HODSCHAGER Dr., Ernst (Dr. Josef Blaschek)
* 31.03.1925 in Hodschag † 30.03.1989 in Frankfurt/M.
Arzt. Gymnasium in Sombor, Sawatitz und Kalotscha. Medizinstudium in Agram. Anschließend Dorfarzt in Lalitsch und Doroslo. Schrieb seit seiner Jugend hauptsächlich Gedichte. Er war Zeuge des Hodschager und Filipowaer Massakers an den Deutschen. Er sortierte in der Dampfmühle in Hodschag deren Kleider und fand darin Zettel und Fotos, die eine Identifizierung der Opfer ermöglichten. 1966 Übersiedlung in die BRD. Krankenhausarzt, dann selbständiger Arzt in Frankfurt/M.

HOFFMANN Jakob
* 15.01.1895 in Bulkes † 16.06.1972 in Feffernitz/Ö.
Lehrer. Gymnasium in Neusatz. LBA in Sombor. Pädagogische Akademie in Belgrad. Errichtete 1941 eine deutsche Bürgerschule in Neusatz und übernahm ihre Leitung. Nach dem Krieg bemühte er sich in Feffernitz im Rahmen der Baugenossenschaft.

HOREDT Prof. Dr., Kurt
* 30.03.1914 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 19.12.1991 in München
Archaeologe, Prähistoriker. 1936 Staatsexamen für Geschichte in Klausenburg, danach Studium der Vor- und Frühgeschichte in Kiel und Leipzig, promovierte 1939. Betrieb Forschungen und Ausgrabungen zur Vorgeschichte Siebenbürgens. 1980 Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, dort Lehrauftrag an der Universität München.

HORN Prof. Dr. Adalbert
* 24.05.1902 in Apatin † 10.03.1983 in Budapest Gynäkologe
Wirkte an der Universitätsklinik in Budapest.

HÖLZEL Gustav
* 02. 09.1813 in Pest (Ungarn) † 03.12.1883 in Wien
k. k. Hofopernsänger, Schauspieler und Liederkomponist
1829 Sänger und Schauspieler in Oedenburg, 1830 und 1832 in Gratz, dann nach Wien an das Josephstädter Theater. 1833-1837 Sänger am Hof-Operntheater. Zahlreiche Gastspiele in Preßburg, Laibach, Olmütz u. A. Im Jahre 1837 kam er als erster Bariton an das Königstädter Theater in Berlin. Weitere Anstellungen in Paris, Zürich, Wien und London.

HÖRBIGER, Attila
21.04.1896 Budapest † 27. April 1987 in Wien
Schauspieler. Bruder des Paul Hörbiger. Filmschauspieler, Kammerschauspieler, Charakterdarsteller. Mitglied des Wiener Burgtheaters. Spielte an den Reinhardt-Bühnen in Wien und Berlin, ebenso in Wiener Neustadt, Stuttgart, Brünn und Prag. Viele Glanzrollen.

HÖRBIGER Paul
* 29.04.1894 in Budapest † 05.03.1981 in Wien
Volksschauspieler. Schulabschluss mit Abitur und ab 1919 Schauspielausbildung. Spielte zunächst am Stadttheater Reichenberg (Böhmen), danach im Deutschen Theater in Prag. 1926-1931 Mitglied am Deutschen Theater in Berlin. Von 1931-1940 spielte er am Lessingtheater in Berlin. 1935 gründete er gemeinsam mit Regisseur E.W. Emo und Karl Künzel die ALGEFA-Film-Gesellschaft. Ab 1940 im Ensemble des Wiener Burgtheaters. Spielte zwischen 1928 und 1958 in mehr als 250 Filmproduktionen u.a. mit Hans Moser, Curd Jürgens, Adrian Hoven, Magda Schneider, Romy Schneider, Ilse Werner, Marika Rökk, Heinz Rühmann, Carl Raddatz, Gustav Gründgens, Willy Fritsch.

HÖTZENDORF von, Hugo Konrad
* um 1807 in Darda (Schwäb.Türkei) † 28.04.1877 in Essegg (Slawonien) Maler. Inhaber einer privaten Malschule in Essegg. Kunstreisen durch Slawonien und Syrmien. Fertigte Skizzen und Aquarellen historischer Baulichkeiten und idyllischer Landschaften.

HUBERT Prof. Dr. Mathias
* 16.08.1892 Nagyzsám (Königreich Ungarn) † 29.01.1964 in Timișoara (Rumänien)
Architekt und Paedagoge. 1911 Abitur am Gymnasium in Vršac. Im 1. Weltkrieg Leutnant im 7.Honvedregiment in Vršac. Studium der Architektur an der Budapester Josephakademie von 1915 bis 1918. Von 1919 bis 1959 Professor an der Höheren Fach- und Gewerbeschule in Timișoara. Nach 1945 unterrichtete er zusätzlich an der Berufsmittelschule für Baufacharbeiter in Timișoara.

HUBERT Prof. Dr. Ing., Matthias
* 1926 in Tscheb † 04.05.1993 in Berlin
Naturwissenschaftler. Studium der Physik in München. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Hertz-Institut in Berlin. Tätig in professoraler Studienberatung.

HUDAK Adalbert
* 25.09.1911 Großlomnitz (Zips) † 27.03.1986 in Nürnberg (Unfalltod)
Pädagoge Politiker. Volksschule in Großlomnitz, 1930 Abitur am Deutschen evangelischen Gymnasium in Käsmark, danach Studium der Evangelischen Theologie in Preßburg und Tübingen, das er 1934 mit dem ersten und 1937 mit dem zweiten theologischen Staatsexamen beendete. 1938-1944 Studienrat am Deutschen Gymnasium in Käsmark, 1944-1945 Studienrat am Deutschen Gymnasium in Preßburg Nach Flucht und Vertreibung 1946-1958 Studienrat an der Staatlichen Lehrerinnenbildungsanstalt in Erlangen. Anschließend nahm er eine Tätigkeit als Oberstudienrat am Institut für Lehrerbildung bzw. an der Pädagogischen Hochschule Nürnberg der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf. 1969 Ernennung zum Oberstudiendirektor. Daneben engagierte er sich aktiv im Bundesvorstand der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Stuttgart.

HUTTERER Franz
* 11.04.1925 in Neu-Futok † 2002 in München
Rektor, Literarhistoriker, Schriftsteller. Gymnasium in Neusatz. LBA in Neu-Werbaß. Nach dem Krieg Lehrer und Rektor in Bayern. Schulbuchautor. Verfasser von Jugendbüchern. Moderner Schriftsteller, doch der alten Heimat und dem Vatererbe verpflichtet. In seinen Werken wirkt immer die tragische Donau als Schicksalsstrom der Donauschwaben als Gesetz und Traum. Schrieb 1957 das Kinderbuch “Treue findet ihren Lohn” und mehrere Erzählungen. 1964: Ostdeutscher Jugendbuchpreis. 1985: Erster Vorsitzender des “Südostdeutschen Kulturwerks”.

HÜBL Freiherr von, Arthur
20.03.1853 in Großwardein 7.04.1932 in Wien
Dr. h. c., Feldmarschallleutnant Chemiker und Kartograph. 1879-1881 Studium der technischen, analytischen und Fotochemie an der Technischen Hochschule in Wien. 1885 Versetzung an das Militärgeographische Institut Wien und Leiter der technischen Gruppe über Farbenphotographie, orthochromatische Photographie und Kopieren bei künstlichem Licht. Er arbeitete im Laufe seiner Tätigkeit entscheidend an der Modernisierung des Kartenwesens mit. Pensionierung 1913. Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ehrendoktor der Technischen Hochschule Wien.

JACHIMEK Franz Karl
* 20.02.1830 in Ödenburg (Burgenland)
Komponist. Studium in Wien und Prag. Auftritte in Güns, Ödenburg, Groß-Betschkerek, Temeschburg, Pantschowa, Budweis, Pisek, Groß Kanischa und Belgrad. 1857 nach München. Schrieb ymphonien und andere Werke, sowie Lieder.

JANKO Dr., Sepp
*09.11.1905 in Ernsthausen/Banat
Jurist. Bundesobmann des SDKB und Volksgruppenführer der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien (1939- 1941) und im Banat (1941-1944)

JANKO von, Paul
* 02.06.1856 in Totis † 17.03.1919 in Konstantinopel (Suizid)
Mathematiker, Musiker und Erfinder. Studium in Wien am Polytechnikum und am Conservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, dort unter anderem bei Anton Bruckner. 1881/82 studierte er an der Berliner Universität Mathematik sowie bei Heinrich Ehrlich Klavier. 1883 meldete er die Jankó-Klaviatur zum Patent an, die das Klavierspielen vereinfachen sollte. Zahlreiche Vorträge, Kurse und Konzerte, u.a. auch in den USA. Seit 1892 in der Türkei.

JAUß Friedrich
* 23.12.1809 in Wangen/Württemberg † 19.11.1887 in Sekitsch
Lehrer. Nestor der deutschen Lehrer des Batsch – Syrmier evangelischen Seniorates. Autodidakt. Wirkte über 60 Jahre mit Erfolg an Volksschulen mehrerer Orte in der Batschka. Anlässlich seines 50jährigen Amtsjubiläums erhielt er vom Kaiser das silberne Verdienstkreuz mit der Krone.

JAUß Johann
* 12.11.1835 in Jarek † 03.09.1897 in Budapest
Lehrer. Lehrerausbildung durch Selbststudium. Bereits seit 1848 Lehrtätigkeit in Jarek (bis 1850). 1851-71 Knabenlehrer in Sekitsch. Danach Waisenvater. Am 31.12.1885 Herausgabe des selbstverfaßten Sekitscher Heimatbuches “Szeghegy im ersten Jahrhundert seines Bestandes”. Das Buch wurde kostenlos an alle Sekitscher Familien verteilt. 1887/88 Druck und Herausgabe des Familienregisters der Sippen “Jauß” (112 Eintragungen der ungarischen, 180 der deutschen Linie), “Schneider” (376 Eintragungen der ungarischen Linie) und “Huth” nach dem Stande vom 1.7.1887. Jauß war einer der ersten Familienforscher in der Batschka. Er forschte in Wien (Hofkammerarchiv) und Budapest (Staatsarchiv). Neben EIMANN war er Chronist der josephinischen Ansiedlung in der Batschka.

JÄGER Stefan
* 28.05.1877 in Csene (Torontál) 16.03.1962 in Hatzfeld (Banat)
Maler des donauschwäbischen Lebens. Ab 1895 Kunststudium an der Modellzeichenschule und der Zeichenlehrer-Bildungsanstalt in Budapest.
Zu seinen Werken gehören u.a. Landschaftsmalereien, Stilleben, christliche Darstellungen, Trachten. 1906 bestellte die Gemeinde Gertijanosch ein Gemälde zum Thema Die Ansiedlung der Deutschen im Südosten. Dieses Vorhaben wurde durch eine großangelegte Sammelaktion finanziert. Es entstand sein größtes Werk, das Einwanderungs-Triptychon. Wegen der beträchtlichen Dimensionen (5,10 × 1,45 Meter) teilte der Maler das Bild in drei Einzelteile: Wanderung, Rast und Ankunft.
1910 ließ sich Stefan Jäger in Hatzfeld nieder, wo er bis zu seinem Tod 1962 lebte. 1930 wurde die erste Ausstellung seiner Bilder eröffnet. 1957 wurde ihm anlässlich seines 80. Geburtstags der rumänische Arbeitsorden II. Klasse verliehen. 1969 wurde die Stefan-Jäger-Gedenkstätte im ehemaligen Atelier des Malers eingerichtet, aus der das heutige Stefan-Jäger-Museum hervorging.

JELKY (JLKHA) Andreas
*1732 in Baja
Schneidergeselle. “Ungarischer Robinson”. Ging 1754 mit 22 Jahren zu seinem älteren Bruder nach Wien und von dort zur gründlichen Erlernung seines Handwerks nach Paris. In Aschaffenburg entging er den preußischen Werbern dadurch, dass ihn eine Bäuerin für einen Gulden in einer Kraxe auf ihrem Rücken aus der Stadt trug. Sein abenteuerliches Leben führte ihn in drei Erdteile. Sein Schicksal ist festgehalten im Jugendroman “Wunderbare Geschichte des Herrn Andreas Jelky, eines geborenen Ungarn” erschienen 1779 in der Wiener Zeitschrift “Etwas für alle zum Lesen”). Jelkys Denkmal steht vor dem Bezirksgericht in Baja.

JOHLER Matthias
* 22.02.1912 in Filipowa † 06.10.1969 in Horn/NÖ
Monsignore. Als Seelsorger ist er Kronzeuge der entrechteten Deutschen in Titos Todeslagern. Später Rektor des Spätberufenenseminars in Horn/NÖ.

JOHLER Philipp
* 03.10.1919 in Filipowa † 21.05.1995 in Rottenburg/Neckar
Professor. Gymnasium in Travnik. Ordensausbildung in Agram in der Gesellschaft Jesu. Professor der Soziologie in Agram, später Provinzkurator in Wien und Graz.

JUNKER Johann
* 22.02.1864 in Marienfeld (Banat) † 06.09.1922 in Segedin (Ungarn)
Jurist, Richter, Minister. Abitur am Piaristengymnasium in Segedin. 1883-1888 Studium an der juristischen Fakultät der Buda- pester Universität, 1888 Staatsexamen. Von 1889-1918 war er in der Justizverwaltung von Segedin, Modosch und Groß-Betschkerek tätig, seit 1912 königlicher Tafelrichter am Gerichtshof in Segedin. 1919 deutscher Minister in der ungarischen Károly-Jaszi-Regierung. Bundesobmann des „Deutsch- Schwäbischen Kulturverbandes“.

JURITSCH Prof. Dr., Martin
*19.09.1928 in Filipowa
Palotineroberer. Fachmann für Anthropologie, wissenschaftliche Familienforschung und Ordensspiritualität. Verfasser einer Reihe von wissenschaftlichen Werken.

KAINDL Raimund Friedrich
*31.08.1866 Czernowitz † 14.03.1930 in Graz
Historiker und Ethnologe. Schwerpunkte seiner Forschungen war die Geschichte der Deutschen in Ostmitteleuropa, insebesonder in den
Karpaten, die Geschichte und Ethnologie der Polen Karpatendeutsche. Seit 1875 Studium der  Geschichte, Georgraphie und Germanistik an der Francisco-Josephina-Universität in Czernowitz. Nach seiner bestandenen Lehramtsprüfung und der 1891 abgeschlossenen Dissertation arbeitete er als Lehrer in seiner Heimatstadt und wurde nach seiner Habilitation 1901 an der Universität Czernowitz außerordentlicher und 1905 ordentlicher Professor für österreichische Geschichte. Übernahm 1915 den Lehrstuhl für österreichische Reichsgeschichte an der Universität Graz. 1928 Ehrenmitglied der Burschenschaft Teutonia Czernowitz.

KAINZ Josef
* 02.01.1848 in Wieselburg (Ungarn) † 20.09.1910 in Wien
Schauspieler. Trat mit 15 Jahren zum ersten Mal öffentlich auf. 1875/1876 erste Verpflichtung in Marburg (Drau). Danach Leipzig und Meiningen (Hoftheater). Genoss die Gunst König Ludwigs II. 1892 ans Deutsche Theater Berlin. Amerika Tournee. 1899 ans Wiener Burgtheater. Vereinigte leidenschaftliche Spielfreude mit geistiger Durchdringung der Rolle. Besonders berühmt war sein „Hamlet“.

KANITZ Felix Philipp
* 02.08.1829 in Pest † 05.01.1904 in Wien
Österreich-ungarischer Naturforscher, Archäologe und Völkerkundler
Ab 1846 Studium der Kunst an der Universität Wien, 1858-1889 mehrere Forschungsreisen auf dem Balkan. 1870–1874 erster Kustos der anthropologisch-naturgeschichtlichen Sammlung des Kaiserhauses.

KASPER Dr., Michael
* 17.02.1889 in Batsch-Sentiwan † 28.10.1963 in Karlsruhe Arzt
Kasper war 1935 Abgeordneter im Belgrader Parlament.

KAUFMANN Oskar
* 02.02.1873 in Neu St. Anna (Siebenbürgen) † 08.09.1956 in Budapest Architekt. Schuf Theaterbauten: Hebbeltheater Berlin 1907, Theater am Nollendorferplatz Berlin 1912, Volksbühne am Bülowplatz Berlin 1914, Theater am Kurfürstendamm Berlin 1923, Umbau der Krolloper Berlin 1923, Komödie Berlin 1924, Umbau des Renaissancetheaters Berlin 1926, Stadttheater Bremerhaven 1909, Stadttheater Wien 1913.

KEHLER Adalbert Paul (Béla Kéler)
13.02. 1820 Bártfa Ungarn) 20.11.1882 in Wiesbaden
Komponist, Militärkapellmeister. Studium der Rechts- und Agrarwissenschaften, Schüler von Simon Sechter, dem Lehrer Anton Bruckners. Seit 1845 Violinist am Theater an der Wien, 1854-1856 Dirigent in Berlin. 1860 Gründung eines eigenen Orchesters in Pest. 1872 Leitung des Kurorchesters in Wiesbaden, Tournee durch Deutschland, England, Dänemark und die Schweiz. Kapellmeister des 10. Infanterieregiments in Galizien, danach Musikdirektor in Wiesbaden. Komponierte zahlreiche Märsche und Tänze, die der Salonmusik zugerechnet werden.

KEILBACH Wilhelm
* 10.09.1908 in Ernsthausen 25.10.1982 in München
römisch-katholischer Theologe Religionspsychologe. 1928 bis 1935 Studium am Germanikum in Rom. 1933 Priesterweihe in Rom. 1935 Doktor der Theologie. 1937 habiltierte er sich and der Universität Zagreb und wurde dort 1943 zum ordentlichen Professor ernannt. 1955 Dekan der Theologischen Fakultät. 1961 Geschäftsführer und Vorstand der Internationalen Gesellschaft fuer Religionspsychologie. Bis zu seiner Emeritierung 1974. 

KEIPER Dr., Hans
*12.02.1927 in Tscherwenka
Wirtschaftler. Gab 1976 das Gedichtbändchen “Licht in die Zeit” heraus.

KEKS, Johann
* 06.12.1885 in Katalinfalva (Kathreinfeld) † 22.11.1944 in Zrenjanin, ermordet. Verbandsfunktionär und Volkstumspolitiker im Königreich Jugoslawien Chefredakteur der ersten fünf Hefte des Volkswarts. Von 1927 bis 1939 Präsident der landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft AGRARIA in Neusatz. Gründer und Mitarbeiter des SDKB im Banat. 1927 Bundesobmann des Schwäbisch-Deutschen Kulturbunds, dessen Geschäfte er bis zum Verbot des Bundes 1929 leitete. Hauptschriftleiter der “Neuen Zeit” in Groß- Betschkerek. Präsident der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft “Agraria” in Neusatz. Obmann der Zentralen Wohlfahrtsgenossenschaft “ZEWOGE” in Neusatz. Brachte die Monatsschrift “Unsere Schule” heraus. Am 22.11.1944 durch Folterung im kommunistischen KZ ermordet.

KEPP Prof. Dr. Richard
* 07.02.1912 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 05.02.1984 in Bremen
Arzt, Gynäkologe und Geburtshelfer. Besuch der Volksschule und des Brukenthal-Gymnasiums in Hermannstadt. 1929-1935 Studium der Medizin an der Universität Klausenburg. Hier wurde er am 17. Januar 1936 zum Dr. med. promoviert. 1945 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen. Gleichzeitig wurde er zum Privatdozenten und 1949 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Am 1. Oktober 1956 folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Geburtshilfe und Frauenheilkunde an der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er gleichzeitig zum Direktor der Frauenklinik ernannt wurde. 1959-1960 Dekan der Medizinischen Fakultät und von 1965-1966 Rektor der Universität. 1966 wurde er in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie gewählt, war von 1966 bis 1978 Schatzmeister, von 1970 bis 1972 deren Präsident und organisierte deren Kongress 1972 in Wiesbaden. Er leitete die Giessener Universitaetsfauenklink bis zu seiner Emeritierung am 29 Februar 1980.

KERN Hans jun.
*24.06.1929 in Hedjesch
Musiker. Unterhält eine Musikschule, in der er Akkordeon-, Orgel-, Gitarre- und Klavierschüler ausbildet. Gibt Konzerte mit unterschiedlichen Besetzungen.

KERN Johann
* 23.07.1892 in Gakowa † 05.07.1985 in Rastatt/Baden
Musiker, Komponist. Drei Jahre lang in der Budapester Militärmusik. Nach dem Ersten Weltkrieg 5 Jahre lang in Sibirien in Gefangenschaft. Wirkte dort in der Regimentsmusik des Admirals KOLTSCHAK. 1920 wieder zu Hause und 1925 mit dem Bruder auf Auslandstournee mit dem Zirkus “Kludsky”. Nach dem Zweiten Weltkrieg Gefangenschaft in Jugoslawien. Spielte 1948 mit seiner Kapelle zur Begrüßung des sowjetischen Außenministers WYSCHINSKY. 1950 an der Musikschule in Sombor tätig. Kam dann nach Rastatt. Komponierte Märsche, Walzer und Polkas. Einige Titel wurden auf Schallplatte aufgenommen.

KERN Magdalena
* 25.04.1948 in Deutsch-Sankt-Peter (Banat) Mundartdichterin
Erste Veröffentlichungen 1975

KESZTLER Prof. Dr., Lorenz
* 14.01.1892 in Kolut † 17.03.1978 in Budapest beerdigt
Jurist, Komponist. Jesuitengymnasium in Kalotscha. Jura an der Pázmány-Universität in Budapest, danach an der Budapester Musikhochschule “Musikakademie Liszt Ferenc” Komposition. 1921 Professor für Musiktheorie am Konservatorium “Nemzeti Zenede” in Budapest. In der Folgezeit schrieb er verschiedene musiktheoretische Abhandlungen und zahlreiche Kompositionen. 1928 erschien sein Lehrbuch “Harmonielehre”. Schrieb vor allem Chorwerke. Gab Schallplatten heraus.

KILÁNYI Ludwig
* 17.03.1819 in Pest † 22.04.1861 in Wien
Balletttänzer und Ballettchoreograph. Zunächst Studium der Medizin. 1842 Mitglied des Ensembles am Deutschen Theater Pest. Gastspielreisen nach Wien, Deutschland, Paris und London. Von 1857 bis zu seinem Tode war er als Ballettmeister am k.k. priv. Theater in der Josefstadt in Wien tätig.

KIMM Fritz
* 12.01.1890 in Kronstadt (Siebenbürgen) † 05.05.1979 in Lechbruck (Allgäu)
Zeichner, Maler, Illustrator. 1911-1914 Studium an der Ungarischen Staatsakademie für Bildende Künste in Budapest. Mit seinem Bild „Die Mutter“ (1919) erreichte er höchste Meisterschaft. Schuf Bilder aus dem Siebenbürgischen Leben (Mütter, Kinder, Bauern, Hirten, Pferde). Bedeutendster Zeichner des Südostdeutschtums.

KLEIN Dr. Dr. h.c. Karl Kurt
*06.05.1897 Weißkirch bei Bistritz (Siebenbürgen) † 10.1.1971 in Innsbruck
Sprachforscher, Literatur- und Kulturhistoriker. Sein bedeutendstes Werk ist die „Literaturgeschichte des Deutschtums im Ausland, Schrifttum und
Geistesleben der deutschen Volksgruppen im Ausland vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ (1939). Auszeichnungen: Dr. phil. H. c. (Bonn 1939), Dt. Germanistenpreis (1941), Mozartpreis (1965).

 

KLEIN Emil
* 09.09.1899 in Mühlenbach (Zips) † 07.09.1980 in Kassel, begraben in Sachsenhausen/Waldeck Lehrer, Mundartdichter. 1915 Lehrerbildungsanstalt in Zipser Neudorf (Spišska Nová Ves) unterbrochen von Militärdienst und Kriegseinsatz, Abschluss 1920 in Miskolcz. Studium der Sprachwissenschaft in Budapest 1920-1921 und Lehrbefähigung für das Lehramt an Bürger- und Realschulen. Förderer des kulturellen Lebens auf dem Dorfe, pflegte mit Schülern und Erwachsenen die Musik und den Gesang, schrieb selbst Stücke in der Zipser Mundart, um das Typische des Dorflebens, die Verhaltensweisen und Bräuche der bäuerlichen Menschen szenisch darzustellen. 1928 ging Emil Klein in die Bezirksstadt Kesmark an die fünfklassige deutsch-evangelische Volksschule und unterrichtete von 1941 bis zur Vertreibung 1945 an der staatlichen Knabenbürgerschule in Kesmark (Kežmarok).

KLEIN Max
* 27.01.1847 in Gönc (Komitat Abaúj-Torna) † 06.09.1908 in Berlin-Grunewald
Bildhauer. Nach der Schulzeit erlernte er zunächst das Uhrmacherhandwerk und arbeitete anschließend in der Pester Werkstatt des Bildhauers Ferenc Szandház. Ab 1865 studierte Klein für kurze Zeit an der Königlich Preussischen Akademie der Künste, die er aber aus finanziellen Gründen verlassen musste. Studienreisen nach Rom, Breslau, Wien und München. Seit 1874 dauerhaft in Berlin. Im Jahr 1901 bekam Max Klein den preußischen Professorentitel verliehen.
Hauptwerke: „Herkules mit dem Nemeïschen Löwen ringend“, Loreley“, Sphings an der Bismarckbruecke in  Berlin-Grunewald , Bismarckdenkmal in Berlin-Grunewald, sowie Bildnisbüsten schoener Frauen und Zeitgenossen. 

KLINGER Dr. Fritz 
*20.07.1899 IN Grossjetschka (Banat) † 20.11.1985 in Linz (Österreich)
Arzt, Kulturpolitiker. Studium der Medizin in Freiburg, Graz und Wien, Fachausbildung in Wiesbaden, Mainz und Hamburg. Internist in Temeschburg. Mitbegründer der „Vereinigung schwäbischer Hochschüler“. Studien zur Geschichte der Ansiedlung der Banater Schwaben, Gründer des Lenau-Museums in Lenauheim sowie Gründer und Obmann des „Donauschwäbischen Kulturverband Adam Müller-Guttenbrunn.

KOESTLER Arthur
* 05.09.1905 Budapest † 01.03.1983 in London (Suizid)
Schriftsteller. Ab 1922 Studium der Ingenieurwissenschaften in Wien, parallel dazu aber auch Philosophie und Literaturwissenschaft. Beherrschte mehrere Sprachen (Deutsch, Ungarisch, Englisch, Französisch). 1930 nach Berlin, wo er stellvertretender Chefredakteur der „B.Z. am Mittag“ und als aussenpolitischer Redakteur arbeitete. Er lebte in Ungarn, Österreich, Deutschland, Palästina, der Sowjetunion, Schweiz, England, Wales Frankreich und den USA.

KOLBENHEYER Dr. phil., Erwin Guido
* 30.12.1878 in Budapest † 12.04.1962 in München
Romanautor, Dramatiker, Lyriker. Gymnasium in Eger. 1900-1905 Studium der Philosophie, Psychologie und Zoologie an der Universität Wien mit Promotion zum Dr. phil. 1919 nach Tübingen, dort bis 1932 freier Schriftsteller lebte. Seit 1926 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Hauptwerk: Romantrilogie „Paracelsus“.

KOPP – KRUMES Magdalena
*12.12.1930 in Tscherwenka
Zeichnerin, Malerin. Deutsche Bürgerschule in Neuwerbaß. 1944 Flucht aus der Heimat. Zeichen- und Malstudium in München. 1949 erste veröffentlichte Arbeiten. Porträtstudien. Zeichnungen, Porträts, Wappen, Landschaften, Stadtbilder aus Südosteuropa und München, Gestaltung von Heimatbüchern. Mitglied des Münchner Kunstvereins. Mitglied im Vorstand der Donauschwäbischen Kulturstiftung.

KORINGER Franz
* 19.06.1921 in Towarisch † 19.12.2000 in Leibnitz/Ö.
Komponist. Gymnasium in Neuwerbaß. Musiktheoretische und -praktische Ausbildung in Graz. Leiter der Musikschule Leibnitz. Die Schule trägt seinen Namen. 1965 Lehrer am Konservatorium in Graz, 1975 an der Musikhochschule in Graz. Werke: Donauschwäbische Passion, eine symphonische Dichtung, Geistliche Chorwerke, Messen, Advent- und Volkslieder.

KORNAUER Paul (Paul Müller)
* 28.06.1923 in Kernei † 27.12.1993 in Baja
Apotheker. Serbisches Gymnasium in Sombor. Ungarisches Knabengymnasium in Sawatitz, dann wieder in Sombor. Studium der Pharmazie in Segedin. Nach dem Krieg verhaftet, Lageraufenthalt, dann Flucht nach Ungarn. Betätigung als künstlerischer Fotograf. Schrieb Reiseberichte, Anekdoten, Erzählungen, Novellen. Veröffentlichungen in der Heimatpresse. Schrieb über seine Lagerzeit den Erlebnisbericht “Karfreitag und kein Ostern”.

KRAFT Dr., Stefan
* 15.08.1884 in Indija (Syrmien) † 16.06.1959 in Heidelberg
Verbandsfunktionär, Volkstums- und Wirtschaftspolitiker. Gymnasium in Semlin. Studium der Naturwissenschaften in Zagreb, ab 1905 in Marburg an der Lahn und Wien Rechts- und Staatswissenschaften. Promotion in Wien. Gerichtsreferendar in Agram und an anderen Orten. In Wien gehörte er dem Kreis um Adam Müller-Guttenbrunn und Edmund Steinacker an und unterstützte deren volkspolitische Bestrebungen. 1915 Richteramtsprüfung in Zagreb. 1919 Obmann der „Druckerei- und Verlags-AG“ in Novi Sad. Mitbegründer des Schwäbisch- Deutschen Kulturbundes. 1923-1928: Abgeordneter im Belgrader Parlament, dort politischer Sprecher der deutschen Abgeordneten. 1923-1939 als Abgeordneter und politischer Sprecher der deutschen Minderheit und Mitglied der Nationalversammlung. 1931-1938 Präsident der Deutschen Schulstiftung. 1941 Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Kroatiens. Übersiedlung nach Österreich, dort Vorsitzender des oberösterreichischen Roten Kreuzes für Flüchtlingsfürsorge. 1949 nach Stuttgart. Hier wurde er zum Vorsitzenden der „Landsmannschaft der Deutschen aus Jugoslawien“ gewählt. In dieser Funktion setzte er sich für die gleichberechtigte Eingliederung der vertriebenen Jugoslawiendeutschen in der Bundesrepublik Deutschland ein. Obmann der “Partei der Deutschen” in Jugoslawien. Mitgründer des SDKB. Dr. Stefan Kraft war eine der größten Persönlichkeiten der deutschen Volksgruppe, Gründer und Vorsitzender der wichtigsten Organisationen der Deutschen in Jugoslawien.

KRAHL Hilde
* 10.01.1917 in Brod a. d. Save † 28. Juni 1999 in Wien
Schauspielerin. Abitur und Schauspielschule in Wien, von 1938-1944 am Deutschen Theater in Berlin. Ab 1936 auch zahlreiche Filmrollen (u.a. „Die Puppenfee“, „Der Postmeister“, „Herz der Welt“)

KRAUSHAAR Karl
* 24.05.1858 in Hatzfeld (Kaisertum Österreich) † 08.03.1938 in Budapest Pädagoge Journalist, Sachbuchautor und Bankier. Karl v. d. Heide und Fidelius Gotthelf 1868 bis 1872 „Real- und Handelsschule Wiesner“ in Temesvár, 1872 bis 1876 Lehrerbildungsanstalt in Szeged. 1876 bis 1880 Kantorlehrer in Ofszenica, Párdány und in Csávos und danach als Lehrer an der Handels- und Gewerbeschule (1881–1890) in Nagykikinda. Sekretär des „Südungarischen Bauernvereins“ (1891–1906), Gründer und Direktor der „Feldpachtungs- und Parzellierungsbank“ (1906–1919), Direktor der „Südungarischen Landwirtschaftsbank“ (1895–1908). Nach 1893 führte Kraushaar den Wiederholungsunterricht in den deutschen Dörfern Südungarns ein, um die Benachteiligung der donauschwäbischen Schüler infolge der Magyarisierung auszugleichen. Er war Mitbegründer des Szegediner Knabenkonvikts und erwirkte die Konzession zur Errichtung der Eisenbahnstrecke zwischen Zsombolya (Hatzfeld) und Újarad (Neu-Arad).

KRÄMER Dr., Adam
* 23.07.1906 in Weprowatz † 14.04.1992 in Gerungen bei Stuttgart
Rechtsanwalt. Gymnasium in Neuwerbaß. Studium der Rechtswissenschaft in Agram. 1962-1980 Vorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben aus Jugoslawien. Maßgeblich beteiligt an der Realisierung der Patenschaft Baden-Württembergs über die Donauschwaben. Initiator der Errichtung des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen. Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

KRÄMER, FLORIAN
* 23.03.1897 in Weprowatz † 06.10.1984 in Freising/Bayern
Lehrer. Deutsches Gymnasium in Fünfkirchen. Lehrer und Kantor in Weprowatz. 1925 aus dem Schuldienst entfernt. Organisierte 1944 die Evakuierung und rettete so das Leben vieler Landsleute. 1952 Landesvorsitzender der “Landsmannschaft der Donauschwaben aus Jugoslawien” in Bayern. Wehrte erfolgreich das Auftreten des jugoslawischen Parlamentspräsidenten Moscha Pijade, Mitverantwortlicher für die Entrechtung und Vernichtung der Donauschwaben im Nachkriegsjugoslawien, im Bayerischen Rundfunk ab.

KRÄMER Prof. Dr., P. Michael
* 02.01.1923 im Kernei
Theologieprofessor. 1944 Abitur am Humanistischen Gymnasium in Agram. 1947 zu 6 Jahren Zuchthaus in Syrmisch- Mitrowitz verurteilt, weil er den Glauben unter den Tito-Soldaten verteidigte. Theologiestudium in Turin. Seit 1960 Professor für Altes Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. 1968 Promotion am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. 1971/72 Gastprofessor an der Lateranuniversität in Rom. 1978/79 Gastprofessor am Theologischen Institut der Salesianer in Bethlehem. Vervollkommnung seiner hebräischen Sprachkenntnisse.

KRENNER Josef Alexander
* 03.03.1839 Pest † um 1920
Maler. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen. Entdeckung und wissenschaftliche Bestimmung zahlreicher Mineralien. 1888 Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

KRISCHAN Alexander
* 25.02.1921 in Hatzfeld (Banat) † 21.06.2009 in Wien
Wirtschaftler, Heimatforscher, Kulturhistoriker. Betrieb kulturgeschichtliche Banatforschung. Bibliographische Auswertung der nahezu 100 Jahrgänge der „Temesvarer Zeitung“. Zahlreiche Publikationen.

KÜHMANN, ANTON
* 13.03.1902 in Apatin † 09.06.1978 in Agram/Kroatien
Maler, Graphiker. Professor an der Kunstakademie in Zagreb (Agram). Dortselbst Mitglied der Akademie der Wissenschaft und Künste.

KÜRBISCH Friedrich G.
* 26.01.1915 in Marburg a.d. Drau † 04.03.1985 in Graz (Österreich)
Schriftsteller, Literaturwissenschaftler. Sammelte deutsche Arbeiterdichtung und gab sie in Anthologien heraus. Werke u.a.: „Dieses Land schläft einen unruhigen Schlaf: Sozialreportagen 1918-45“, „Erkundungen in einem unbekannten Land : Sozialreportagen von 1945 bis heute“, „Entlassen ins Nichts : Reportagen über Arbeitslosigkeit 1918 bis heute“, „Wir lebten nie wie Kinder : ein Lesebuch“.

LAUB Jakob
*20.12.1930 in Waschkut
Regisseur, Maler. Absolvierte 1953 die Akademie der Bildenden Künste in Wien und besuchte anschließend die Filmhochschule in Rom. Danach wurde er freischaffender Maler und Fernsehregisseur in Wien.

LAUBACH Andreas
*1930 in Stanischitsch
Konstrukteur Schrieb die zeitgeschichtliche Erzählung “Nur mit meinen Kindern”.

LEBER Dr. Ludwig
* 06.04.1903 in Törökbálint (Ungarn) † 17.01.1974 in Stuttgart
Politiker und Vertriebener. 1946 begann seine Tätigkeit bei der Caritas und Flüchtlingshilfe für Württemberg in Stuttgart, am 1. Juli desselben Jahres wurde er deren Leiter. 1949 Gründer der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn. Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg bis 1968. Interessenvertreter der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen.

LEBHERZ Heinrich
* 21.05.1899 in Neusatz † 06.06.1978 in Buenos Aires/Argentinien
Pfarrer. Vom 1.2.1942 bis 6.10.1944 Landeskirchenpfarrer in Neuwerbaß. Als solcher Stellvertreter des Kirchenpräsidenten der Deutschen Evangelischen Kirche in Südungarn. Evakuierte 1944 nach Dresden und von dort nach Württemberg. Im April 1950 Auswanderung nach Argentinien. Viele Jahre Schriftleiter der evangelischen Gemeindeblätter “Grüß Gott” und “Kirche und Volk”. Übernahm im November 1945 den Vorsitz des “Hilfskomitees für die Evangelische Landeskirche aus Jugoslawien”. Schrieb zahlreiche Aufsätze über die Geschichte der evangelischen und reformierten Kirche in der alten Heimat.

LEH Jakob
* 28.04.1864 in Filipowa † 28.08.1944 in Segedin/Ungarn
Lehrer, Komponist. Volksredner für den Bauernverein und den Katholischen Volksverein. Kantor in Neusatz. Leiter des “Cäcilienchores“, der auch weltliche Konzerte gab. Der Chor sang in vier Sprachen (Deutsch, Latein,
Ungarisch und Kroatisch). 1897 Veröffentlichung des ungarischen Liederbuches “Jubilate Deo” und 1925 des deutschen Kirchengesangbuches “Laudate dominum”. Schrieb eine vierstimmige Messe, ein Tedeum, ein Stabat mater, eine Litanei und Lieder, u.a. das Gedicht “Mein Heimatland”.

LEICHT Sebastian
* 10.08.1908 in Batsch-Brestowatz † 07.01.2002 in Passau
Maler. Entdecker und bildnerischer Gestalter der donauschwäbischen Landschaft, des donauschwäbischen Menschen und seines Schicksals. Maler seiner Batschkaer Heimat. Studium an der Kunstschule in Belgrad und ab 1927 an der Akademie für Bildende Künste in München (6 Semester mit Abschluß). Auf Initiative des SDKB 1932 erste Ausstellung in Neusatz. Ein deutsches Stipendium ermöglichte ihm 1932/33 eine Studienreise durch Deutschland, sowie nach Prag, Wien und Budapest. 1934 erfolgte eine Studienreise durch Jugoslawien. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied der serbischen Kulturvereinigung “Lada” (Schwan), die nur rund 15 Mitglieder aufnahm. 1935 weitere Ausstellungen. 1938 erhielt er aus der Hand König ALEXANDERS I. den “Sveti-Sava-Orden”.
1940: Linolschnitt-Zyklus “Hanf” (20 Bildfolgen).
1942: Ausstellungen in Wien, Budapest, Berlin und Breslau.
1943 Zeichner und Kriegsberichterstatter beim deutschen Militär.
1945: Nach Passau gekommen.
1971: Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg.
1977: “Werk “Passauer Impressionen”. 1982: “Kultur-Ehrenbrief” der Stadt Passau.
1982 erschien das Werk “Donauschwaben in Brasilien. Entre Rios – Siedlung als Schicksal”
(42 Aquarelle und Tuschezeichnungen). Dafür erhielt er 1983 den “Georg-Dehio-Preis”.
1983 gab er den graphischen Zyklus “Weg der Donauschwaben heraus (355 Seiten). Leichts Werk ist geprägt vom Leid seiner Landsleute. Wenn sich ein Kanzler oder Kardinal vor Mahnmalen in Auschwitz oder Warschau beugt, fragt er: “Und wer beugt sich vor unseren Toten?”

LINDENSCHMIDT Dr. Michael
* 16.04.1882 in Neuwerbaß † 14.07.1963 in Bremen
Gymnasialdirektor. Übernahm 1940 die Leitung des vollausgebauten Deutschen Gymnasiums in Neuwerbaß. Erwarb sich große Verdienste um die methodisch-didaktische Zusammenarbeit und Fortbildung der Lehrkräfte der höheren deutschen Schulen in der Batschka. Mitarbeiter am 1960 vom Südostdeutschen Kulturwerk herausgegebenen Buch “Das Gymnasium zu Neuwerbaß”.

LINSTER Josef
* 29.01.1889 in Sackelhausen (Banat) † 19.07.1954 in Grieskirchen (Oberösterreich)
Musikpädagoge, Mundartdichter. Studium der Musik an der Budapester und Wiener Akademie. Musiklehrer in Hatzfeld, seit 1935 an der „Banatia“ in Temeschburg. 1944 Flucht nach Österreich.

LOCHSCHMIDT Franz
* 29.01.1900 in Bukarest † 1987 in Österreich
Musiklehrer, Kantor, Komponist. Initiator eines Streichquartetts in Weisskirchen. 1947 aus englischer Kriegsgefangenschaft nach Österreich entlassen. Im Flüchtlingslager „65“ in Linz untergebracht, erteilte der diplomierte Musikwissenschafter und Komponist dort Musikunterricht. Unter schwierigsten Umständen gründete er im Lager die Instrumentalgruppe „65“. Mit etwa 40 Jugendlichen aus dem Lager trat er wenig später öffentlich auf. 1948 rief er die heute noch bestehende Blasmusikkapelle „Musikverein Langholzfeld“ ins Leben. 1962 bezog er sein Wohnhaus in Leonding-Doppl bei Linz, wo er im Garten unter Mithilfe seiner SchülerInnen einen eigenen Musiksaal für Proben errichtete – die spätere Heimstätte der „Tonspielgruppe Linz-Doppl“. Das musikalische Repertoire reichte von Volksmusik über Unterhaltungsmusik und Operetten bis hin zu sogenannter E-Musik (Messen, Ouvertüren, klassische Symphonien).

LOTHAR Rudolf (SPITZER)
* 23.02.1865 in Pest † 02.10.1943 in Budapest
Schriftsteller. Roman- und Bühnenschriftsteller, insbesondere Verfasser von Lustspielen. Schrieb auch Operntextbücher. Schriftleiter der „Neuen Freien Presse“ in Wien, später in Berlin.

LOTZ, FRIEDRICH
* 12.11.1890 in Altwerbaß † 16.05.1980 in Bad Homburg/Hessen
Lehrer. Unterrichtete an den Bürgerschulen in Hodschag, Neusatz und Neuwerbaß. Leiter der Bürgerschule in Neuwerbaß und zuletzt Direktor der Bürgerschule in Hodschag. Schrieb zahlreiche Beiträge in Zeitschriften, Zeitungen und Kalendern anhand gründlicher Forschungsarbeiten in Budapest, Wien, Sombor, Ulm und Regensburg. Das Motto seiner Forschungsarbeit lautete: Zentraler Punkt der Heimatforschung ist die Herkunftsforschung. Sie ist Grundlage aller anderen Wissenschaftszweige, nämlich der Siedlungsgeschichte, der Mundartforschung, der Volkskunde und der Familienforschung. Lotz wurde so zum Begründer der archivalischen Herkunftsforschung, dem neuen Zweig der donauschwäbischen Wissenschaft. Lotz veröffentlichte die “Batschkaer Heimatbücher”:
1929: “Aus der Vergangenheit der Gemeinde Odžaci”
1932: “Die Sekićer Kolonistenfamilien”
1935: “Aus der Vergangenheit der Gemeinde Neuwerbaß”.
Nach dem Krieg schrieb Lotz auch eine “Geschichte der Stadt Bad Homburg v.d.H.” Bis zu seinem Tode arbeitete er an Band 3. Lotz wurde mit der Verleihung der “Johann-Eimann-Plakette der Pfalz” geehrt und erhielt am 8.4.1970 vom Südostdeutschen Kulturwerk die “Adam – Müller- Guttenbrunn – Plakette” verliehen. Er gilt als Meister der donauschwäbischen Forschung und Wissenschaft.

LÖHR Alexander
* 20. Mai 1885 in Turnu Severin (Königreich Rumänien) † 26. Februar 1947 in Belgrad (hingerichtet)
Generaloberst. Initiator der k.u.k. Luftfahrttruppen. Im Ostfeldzug unterstützte seine Luftflotte die Heeresgruppe Süd. Im Balkanfeldzug zeichnete er für den völkerrechtswidrigen Luftangriff auf Belgrad am 6. April 1941 verantwortlich. Ab Juli 1942 fungierte Löhr als Oberbefehlshaber der 12. Armee und ab 1943 als Oberbefehlshaber Südost und zugleich als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe E. Nach dem Krieg geriet er in jugoslawische Kriegsgefangenschaft. Dort wurde er wegen der unter seinem Oberbefehl verübten Kriegsverbrechen auf dem Balkan und des Luftangriffes auf Belgrad verurteilt und 1947 hingerichtet.

LUTZ Prof. Dr., Andreas
* 16.09.1876 in Bailand (Schwäb. Türkei) † 04.03.1950 in Graz (Österreich)
Philosoph und Heimatforscher. Studium der Philosophie in Wien, erwarb 1902 den Doktorgrad mit der Lehrbefähigung in Geschichte und Erdkunde. Beruflich wirkte er an mehreren Gymnasien der Donaumonarchie. Beachtenswert ist neben seiner volkspolitischen auch seine wissenschaftliche Aktivität. Seine wissenschaftlichen Arbeiten im Umfang von 3000 Inventarnummern und 4000 Bänden befinden sich im Steiermärkischen Landesarchiv in Graz. Sein Andenken wird durch die Verleihung des Prof. Dr. Andreas-Lutz-Preises wachgehalten.

MALECZKY Bianka
* 14.01.1889 in Budapest † 14.05.1946 in Budapest
Opernsängerin (Sopran). Zwischen 1912 und 1925 war sie Privatsängerin am Königlichen Opernhaus in Budapest. Von 1921 bis 1944 unterrichtete sie auch an der Musikakademie. Ihre wichtigsten Schüler waren Anna Báthy, Mária Budanovits und Vera Rózsa.

MALLINGER Mathilde (LICHTENEGGER)
* 17.02.1847 in Agram (Kroatien) 19.04.1920 Berlin
Opernsängerin (Sopran) und Gesangspaedagogin. Zunächst Musikunterricht bei ihrem Vater Vatroslav Lichtenegger, mit dessen Unterstützung 1863 ans Prager Konservatorium, anschließend nach Wien. 1866-1869 an der Münchner Hofoper. Danach bis 1882 am Hoftheater (königliche Oper) in Berlin. 1890 Gesangslehrerin am Prager Konservatorium, 1895 zurück nach Berlin, dort Gesangspädagogin am Eichelbergschen Konservatorium. Kaiser Wilhelm II. veranlasste 1916 ihre Ernennung zur Königlich preußischen Kammersängerin.

MÁRNAY – MANN Nikolaus
* 1914 in Batsch-Almasch † 21.04.2001 in Batsch-Almasch
Mundartdichter. Studium an der LBA in Segedin und an der Universität Paris. 20 Jahre lang Vorsitzender der Kontrollkommission des Weltgewerkschaftsbundes der Lehrer. Schrieb Erzählungen und Gedichte in seiner heimatlichen Mundart. Für ihn bedeutete Mundart nicht nur ein Werkzeug, sondern auch die Verkörperung der Verbundenheit, der Bekennung zu seiner Volksgruppe.

MARTINI-STRIEGL Hilde
* 01.05.1884 in Arad † 20.11.1974 in Arad
Schriftstellerin. Sie schrieb Lyrik und Prosa in deutscher Sprache und veröffentlichte diese in den 1920er und 1930er Jahren in der Temeswarer Zeitung Banater Monatsheften. Im Jahr 1940 erschien ihr erster eigenständiger Gedichtband Schwäbischer Garten.

MASER Nikolaus
* 19.02.1920 in Johannisfeld, Banat
Musikpädagoge, Dirigent, Komponist. Gründer und Leiter der Volksmusikkapelle „Schwabenkinder“ (1968-1977). Komponierte über 800 Lieder, Tänze und Märsche und erwarb sich einen festen Platz in der volkstümlichen Musik des Banates.

MATHEIS, PHILIPP
* 01.08.1918 in Werbaß † 16.10.1975 in Wien
Musiker. Orchestermitglied der Oper in Agram. 1941 Orchestermitglied der Wiener Staatsoper und als Erster Geiger der Wiener Philharmoniker. Außerdem im Philharmonischen Winkler – Krotschak Quartett und im philharmonischen Boskovsky – Oktett.

MATHEIS, WILHELM
* 02.07.1921 in Neuwerbaß † 29.01.1979 in Wien
Musiker. Studium an der Hochschule für Musik in Wien. Mitglied des Orchesters der Volksoper in Wien. Ab 1964 Mitglied des Staatsopernorchesters. Kam 1966 als Zweiter Geiger zu den Wiener Philharmonikern.

MAURUS Dr. phil., Adam
* 23.04.1902 in Temeschburg (Banat) † 23.08.1953 Neustadt an der Weinstraße
Lehrer. Abitur in Hatzfeld, Studium der Germanistik, Geschichte und Erdkunde in Freiburg und Graz. Generalsekretär des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, u.a. für Kulturarbeit, Sitten- und Brauchtum zuständig. Sprach- und Geschichtslehrer. Beiträge zur Umgestaltung des deutschen Schulwesens in Jugoslawien. Als Präsident der Schulstiftung und Kulturamtsleiter war er Gestalter der Schulautonomie der Volksgruppe, die er im Range eines Ministerial-Inspektor im Auftrage des Unterrichtsministeriums in Belgrad verwirklichte.

MAYER Lorenz
* 1833 in Alt-Futok † 1917 in Tscheb
Musiker, Komponist. Sein 1. Flügelhornbuch enthält 86 Musikstücke, darunter 5 Titel eigener Kompositionen. Mayers Eltern wurden in den Revolutionsjahren ermordet. Er floh zur Festungsmannschaft von Peterwardein. Nach der Kapitulation der Festung wurde er nach Kufstein/Tirol verbracht. Dort erhielt er eine musikalische Ausbildung. Zurück in der Heimat wurde er Kantorlehrer in Tscheb. Er war Lehrer JAKOB BLEYERS. Schrieb zahlreiche Kompositionen für Blaskapellen.

MAYER Prof. Dr. Herbert
* 13.01.1900 in Czernowitz (Bukowina) † um 1992?
Physiker. Studium der Mathematik und Physik an der Universität Czernowitz, dort auch Professor. Studium der Molekularstrahlen in Tübingen. Studium der Festkörperphysik an der Universität Bristol (England). Tätigkeit an der TH Breslau. Ordinarius für Physik an der Universität Posen, danach außerplanmäßiger Professor für Physik an der Universität München. Ordentlicher Professor für Physik an der TH für Bergbau und Hüttenwesen in Clausthal-Zellerfeld. Wissenschaftliche Veröffentlichungen und Fachvorträge in USA, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien und Frankreich. Betrieb auch Volkstumsarbeit. 1974 Mitbegründer der „Raimund-Friedrich-Kaindl-Gesellschaft“. Organisierte 1937 eine Volkszählung der Deutschen in der Bukowina.

MAYER-BAHL Eva
*04.01.1920 in Apatin
Mundartdichterin. In deutscher, ungarischer und serbischer Sprache erzogen, erkennt sie, dass die Apatiner Mundart ihre wahre Muttersprache ist und dass darin die Seele ihrer Gemeinde lebt. Ihre Gedichte schrieb sie in dieser Mundart (1982: “Weiterleewe”, 1985: “Fe ‘roowed”). Am 2.5.1983 Empfang des Buchpreises für ihren Gedichtband “Weiterleewe” von der “Arbeitsgemeinschaft für Werbung, Markt- und Meinungsforschung” des schweizerischen Idealvereins in St.Gallen.

MAYERHOFFER FREIHERR von GRÜNBÜHEL, Ferdinand
*16.05.1798 in Wien † 26.03.1869 in Klagenfurt
Offizier, Feldmarschallleutnant, Lehrer, Diplomat. Besondere Verdienste bei den Kämpfen 1848-1849. Kaiser Franz Joseph I. verlieh ihm am 24. Februar 1849 den Orden der Eiseren Krone mit der Kriegsdekoration und befördert ihn am 26. März 1849 zum Generalmajor. Als weitere Anerkennung für das Gelingen des Unternehmens bei Pančevo wurde der General am selben Tag mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresia-Ordens ausgezeichnet.

MÄRZ Peter
* 09.04.1912 Batsch-Sentiwan † 28.02.1988 in Bergheim
Musiker. Unterrichtete in den 1930er Jahren Akkordeonschüler, mit denen er auch als Orchester auftrat. Schrieb Texte und Melodien und pflegte den Volkstanz. Nach der Vertreibung Leiter der Kapelle “Die Salzburger Schwaben”. Mit ihr auch Auftritte in Deutschland.

MEDER Heinrich
* 07.11.1904 in Neuwerbaß † 11.08.1985 in Wien
Pfarrer. Vikar beim Landesbischof Dr. PHILIPP POPP in Agram. Kam 1933 nach Neuwerbaß. Senior in der Batschka und Baranja. Tätiger Förderer und Mitarbeiter der deutschen Schulen in Neuwerbaß (Gymnasium, Bürgerschule und Lehrerbildungsanstalt und Kindergärtnerinnenkurs).
Am 29.4.1941 mit der Verwaltung der deutsch-evangelischen Kirche in der Batschka betraut und zum geistlichen Präsidenten der “Deutsch-Evangelischen Landeskirche Südungarns” gewählt. Sammelte Volkslieder und veröffentlichte sie in dem Büchlein “Laßt uns singen”. Als Landeskirchenpräsident Gründer eines Verlages und Herausgabe eines Kirchenblattes und kirchlicher Schriften “Konfirmanden- und Trostbüchlein”). 1935 Vorsitzender des Festausschusses der 150-Jahrfeier von Neuwerbaß. Nach der Vertreibung Pfarrer und Senior der Wiener evangelischen Gemeinde “Am Tabor”. Reisen nach den USA und nach Kanada. Obmann der gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft “Neusiedler” in Wien. Verhalf vielen Landsleuten zum Eigenheim.

MENRATH d.Ä., Josef
* 20.10.1863 in Neusatz † 10.07.1933 in Neusatz
Fabrikant. Erster Obmann des “Schwäbisch Deutschen Kulturbundes” (SDKB) in Jugoslawien 1920-1926.

MESLI Paul
*20.05.1907 in Filipowa † 19.01.1995 in Wien
Friseur. Mehr als 40jährige Dokumentationsarbeit im Dienst seines Heimatortes. Kam 1947 auf der Flucht nach Österreich. 1989 bringt er die “Filipowaer Heimatbriefe“ heraus, zusammen mit FRANZ SCHREIBER und Dr. GEORG WILDMANN. Zusammen mit ihnen Herausgabe des Werkes “Filipowa – Bild einer donauschwäbischen Gemeinde” in 7 Bänden (1992). Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und anderer Auszeichnungen.

MEDELHAMMER von, Johann Albin (MÄDLHAMMER)
* 26.08.1776 in Marburg / Drau + 20.07/2006 in Giessen
Unternahm ausgedehnte Reisen durch Italien, Frankreich, Deutschland und die Schweiz, verfasste Reiseberichte, wirkte als Schauspieler in Prag und Brünn, schuf viele Theaterstücke und Lustspiele, ab 1820 Lehrer für neuere Sprachen am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin.

MELAS Heinrich
* 12.08.1829 in Mühlbach † 23.11.1894
Jurist, Schriftsteller, Übersetzer. 1849-1851 Jurastudium an der Hermannstädter Fakultät. Rechtsanwalt in Schäßburg. 1885
„Französische und magyarische Dichtungen in metrischer Übersetzung“ in Wien, 1891 Petöfi-Übersetzung in Hermannstadt. Veröffentlichte auch Gedichte

METZ Stefan
*27.05.1914 in Neuwerbaß †15.02.1987 in Fellbach/Württemberg
Gymnasiallehrer. Lehrer am Deutschen Gymnasium in Neuwerbaß, nach der Vertreibung am Gymnasium in Fellbach bei Stuttgart. Redigierte 13 Jahre lang die in der Bundesrepublik herausgegebene “Werbaßer Zeitung” und wirkte an der Erstellung des Werbaßer Heimatbuches mit. Mitverfasser des Buches “Gymnasium Neuwerbaß”.

MILLECKER Felix
*14.01.1858 in Werschetz (Banat) † 25.04.1942 in Werschetz (Banat) Lehrer, Lehrer, Forscher, Publizist, Kulturhistoriker, Archäologe. Mitglied der „Lenau-Gesellschaft“ in Temeschburg. 1894-1942 Kustos am Werschetzer Städtischen Museum. Ausgedehnte Reisen nach Deutschland. Schrieb 63 Jahre lang und verfasste über 300 Arbeiten, darunter viele donauschwäbisch-historische Werke, u.a. 1886 „Geschichte der königlichen Freistadt Werschetz“, „Geschichte des deutschen Theaters im Banat“, „Kulturgeschichte der Deutschen im Banat“, 1915 „Die Geographie Südungarns im Mittelalter“, 1925 „Die Geschichte der Stadt Pncsova“, 1926 „Die Geschichte der Banater Militärgrenze“. Zwischen 1921 bis 1941 gab er die Reihe „Banater Bücherei“ (73 Hefte) heraus.

MILLENKOVICH von, Stephan
* 09.03.1836 in Orsova (Banat) † 12.03.1915 in Mödling bei Wien Lyriker, Erzähler, Offizier und Kartograph. Pseudonym: MILOW Stephan

MINDSZENTY József (PEHM)
* 29.03.1892 in Csehimindszent (Komitat Eisenburg) † 06.05.1975 in Wien
Erzbischof , Kardinal. 1945 Erzbischof von Gran. Wegen seines Auftretens gegen Ungerechtigkeiten wurde er mehrmals inhaftiert und wurde 1948 als Gegner des Kommunismus zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

MITTEIS Ludwig

* 17.03.1859 in Laibach (Slowenien) † 26.12.1921 in Leipzig
Jurist, Rechtshistoriker
Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach der Promotion1881 war er an der Universität Leipzig tätig., nach seiner Habilitation 1884 zugleich Privatdozent an der Universität in Wien. 1887 Professor für bürgerliches Recht an der Universität Prag. 1899 an der Universität Leipzig für das Fach antike Rechtsgeschichte. Begründete die neue Lehre von der Bedeutung eines neben dem römischen Reichsrechte fortlebenden Volksrechts durch Auswertung der Papyri und anderer griechischer und orientalischer Rechtsquellen.
Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

MOKKA, Irene
* 28.08.1915 Temesvár 13.02.1973 in Timișoara Schriftstellerin Lyrikerin Schriftstellerin, Lyrikerin und Pianistin. Mädchenname Irene Albert, 1. Ehe 1939 mit Lehrer Stefan Fassel (gefallen), 2.Ehe 1948 mit Opernsänger Hans Mokka. Gab Klavierstunden und schrieb Literatur für Kinder und Jugendliche. Später widmete sie sich der Prosa und der Lyrik. Bis 1960 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Grete Gross.

MOSER Josef
* 10.02.1893 in Apatin † 05.02.1981 in Passau
Schiffahrtsinspektor. Nach dem Besuch der Handelsakademie 1916 Inspektor der Dampfschiffahrt. Tätigkeit in Österreich und Deutschland (Linz, Wien, Regensburg und Passau).

MOULLION Koloman
* 13.10.1909 in Batsch-Brestowatz † 16.02.1971 in Windsor/Kanada
Monsignore. Mitbegründer der Katholischen Jugendbewegung in der Batschka und Gründer der deutschen St. Michaels – Kirchengemeinde in Windsor.

MÖLLER von, Karl Leopold
* 11.10.1876 in Wien † 23.02.1943 in Hatzfeld (Banat)
Nationalsozialistischer Volkstumspolitiker, Autor und Journalist im Banat
1919 Mitbegründer des Deutsch-Schwäbischen Kulturverbandes. 1919 wurde von Möller zum zweiten Bürgermeister von Timișoara gewählt. Von 1919 bis 1926 Senator im rumänischen Oberhaus in Bukarest. Vertreter der Banater Schwaben. Chefredakteur der „Banater Deutschen Zeitung“. Mitglied des „Deutschen Volksrats“. 1941 „Kulturrat“ der Deutschen Volksgruppe in Rumänien.

MÖLLER Josef
* 21.03.1848 in Pápa (Ungarn) † 04.10.1924 Graz (Steiermark)
Pharmakologe. 1886 Universitätsprofessor in Innsbruck, 1893 in Graz, 1908-16 in Wien. Seine Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Pharmakognosie, Lebensmittel- und technischen Warenkunde, die er durch seine exakten mikroskopischen Untersuchungen auf eine sichere Grundlage stellte. Zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. Mikroskopie der Nahrungs- und Genußmittel, Realenzyklopädie der gesamten Pharmazie, Lehrbuch der Pharmakognosie, Pharmakognostischer Atlas, Lehrbuch der Arzneimittellehre.

MUNKÁCSY von, Michael (LIEB)
* 20.02.1844 in Munkács (Ungarn) † 01.05.1900 in Endenich bei Bonn
Maler. Gilt als einer der bedeutendsten ungarischen Maler. Malte religiöse, historische und genrehafte großformatige Gemälde.

MUTH Dr., Kaspar
* 15.01.1876 in Lovrin (Königreich Ungarn) † 09.02.1966 in Timișoara Rechtsanwalt und Politiker. 1887-1895 Gymnasium in Nagybecskerek
Universität Budapest, dort 1901 Promotion Dr. jur. Rechtsanwalttaetig. Muth verfasste das Schwäbische Manifest vom 8. Dezember 1918 in Timișoara, worauf die Gründung der Schwäbischen Autonomiepartei im Januar 1919 folgte. 1920-1921 Abgeordneter im rumänischen Parlament und von 1929-1932 Mitglied des rumänischen Senats. Am 13. März 1923 gründete Kaspar Muth die Deutsch-Schwäbische Volksgemeinschaft und war bis 1935 ihr Obmann.

MÜHL Dr. Heinrich
* 22.04.1901 in Bonyhád (Ungarn) † 06.01.1963 Mühlhausen (Baden)
Zahnarzt. Studium der Zahnmedizin an den Universitäten Budapest, Pécs und Hamburg. Seit 1929 praktizierte er als Zahnarzt in Bonyhád. Nach Kriegsende betreute er die volksdeutschen Flüchtlinge in Salzburg und Linz, übersiedelte 1948 nach Deutschland und praktizierte wieder als Zahnarzt in Mühlhausen bei Heidelberg.
Politische Aktivitäten: 1938 bis 1945 Mitglied des Volksbundes der Deutschen in Ungarn und Kreisleiter der Partei in der Schwäbischen Türkei. Im Januar 1941 übernahm er die Leitung der Wirtschaftsabteilung des Volksbundes. Von 1939 bis 1944 gehörte er dem Ungarischen Parlament an und von 1940 bis 1942 amtierte er als Gebietsführer des Komitates Tolna. Mühl engagierte sich seit 1948 in Vertriebenenorganisationen und war stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Baden-Württemberg.

MÜLLER, FRIEDRICH A.
* 20.09.1914 in Torschau † 09.12.1976 in München
Maler, Bildhauer. Studium der Malerei und Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in München. 1941 Meisterschüler. Nach 1945 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität München. Studienreisen durch Deutschland, Österreich, Italien und Griechenland. 1951 erfolgte beim Wettbewerb um die 5-DM-Münze der Staatseinkauf seines Entwurfes.
WERKE:
Adam – Müller – Guttenbrunn – Denkmal in Reutlingen
1954 Lenau – Denkmal in Esslingen
1960 Lenau – Büste in Spaichingen
1962 Lenaubüste in Marmor in der Nikolaus – Lenau-Schule in Stuttgart
1962 Adam – Müller – Guttenbrunn – Denkmal in Mosbach
1964 Pannonia – Brunnen in Kirchheim / Teck
1971 Semmelweiß – Denkmal auf dem Universitätsgelände in Heidelberg
In seiner Kunstauffassung war er sehr eigenwillig, machte aber keine Zugeständnisse an die Moderne.
LITERARISCHE WERKE:
“Eros” (Drama), “Narrentragödie” (Drama), “Zigeunergeschlecht” (Romanfragment), Kritische Artikel in Zeitungen und Zeitschriften. 1976 Förderpreis des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg.

MÜLLER Matthias
* 1918 in Kernei † 1951 in München
Geiger, Komponist. Schrieb einige Polkas und Walzer, desgleichen ein Ständchen für Violine und Flöte.

MÜLLER Michael
* 12.02.1914 in Grabatz (Banat) † 24.08.1977 in Grabatz (Banat)
Facharbeiter, Mundartdichter. 1928-1932 Höhere Gewerbeschule in Hermannstadt. 1933-1936 Monteur und Installateur in Bukarest. 1936-1946 Militärdienst und Gefangenschaft. 1947-1974 Facharbeiter. 1975 erste Mundartveröffentlichungen.

MÜLLER-GUTTENBRUNN Adam
* 22.10.1852 in Guttenbrunn (Temeschwaer Banat)) † 05.01.1923 in Wien
Deutsch-österreichischer Schriftsteller, Journalist, Bühnenautor, Theaterdirektor, Kritiker und Nationalrat. Hauptvertreter der Literatur der Donauschwaben.

NAJMAJER von, Marie
*03.02.1844 in Ofen † 25.07.1904 in Bad Aussee (Österreich)
Bühnenschriftstellerin. Tochter des königlichen ungarischen Hofrates Franz von Najmájer. Literarische und musikalische Ausbildung in Wien. Veröffentlichte Gedichte, Dramen und Romane. Schrieb das Libretto zur Oper „Der Goldschuh“. Ohne selbst in der Frauenbewegung aktiv zu sein, setzte sie sich doch für alleinstehende, geistig schaffende Frauen ein: Sie veranlasste die erste Stipendiumsstiftung für weibliche Studierende der Universität Wien und stiftete auch selbst einen Freiplatz an einem Wiener
Mädchengymnasium. Dem Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien stiftete sie großzügige Summen.

NEUMANN von, John (János Lajos)
28.12.1903 Budapest Professor in Princetown † 08.02.1957 in Washington, D.C. (USA)
ungarisch-US-amerikanischer Mathematiker. Professor in Princetown. Er leistete bedeutende Beiträge zur mathematischen Logik, Funktionalanalysis, Quantenmechanik und Spieltheorie und gilt als einer der Väter der Informatik.

NEGELE Josef
* 20.02.1893 in Batsch – Neudorf † 20.01.1981 in Giengen a.d.Brenz
Priester. Priester in mehreren Heimatgemeinden. 1931 Mitglied der Kantorenprüfungskommission für die Batschka. Gab 1932 ein Gebet- und Gesangbüchlein für die Schuljugend heraus. Weitere Veröffentlichungen folgten. Schrieb nach der Vertreibung die Ortsgeschichte von Batsch-Neudorf.

NIKISCH Arthur
* 12.10.1855 in Mosonszentmiklós (Ungarn) † 23. Januar 1922 in Leipzig
Dirigent. Hervorragender Interpret der Werke Anton Bruckners und Pjotr Iljitsch Tschaikowskis. Studierte am Konservatorium von Wien Violine und Klavier. 1872-1877 Geiger in verschiedenen Orchestern, u. a. dem Wiener Hofopernorchester (= Wiener Philharmoniker). 1878-1889 war er 1. Kapellmeister des Leipziger Stadttheaters. Nach Aufenthalten in Boston (Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra) und Budapest (Direktor der Königlichen Ungarischen Oper) wurde er im Jahr 1895 in Nachfolge von Carl Reinecke Gewandhauskapellmeister in Leipzig; er führte dieses Amt bis zu seinem Tode. Ebenfalls wurde er im Herbst 1895 zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker berufen. 1902-1907 Rektor des Leipziger Konservatoriums, 1905-1906 Direktor der Leipziger Oper.

NISCHBACH Josef
* 17.03.1889 Neubeschenowa (Banat 20.06.1970 in Freiburg im Breisgau
Professor Theologie, Domherr Päpstlicher Hausprälat, Förderer der donauschwäbischen Schuljugend. Zwischen 1926 und 1941 leitete er das Schulzentrum der Konservatorium von /wien Violine und Klavir. 1872-1877 Geiger in verschiedenen Orchestern, u. a. dem Winer Hofopernorchster (= Wiener Philharmoniker). 1878-1889 war er 1. Kapellmeister des Leipziger Stadttheaters. Nach Aufenthalten in Boston (Chefdirigent des Boston Symphony Orchester) und Budapest (Direktor der Königlichen Ungarischen Oper) wurde er im Jahr 1895 in Nachfolge von Carl Reinecke Gewandhauskapellmeister in Leipzig; er führte dieses Amt bis zu seinem Tode. Eb enfalls wurde er im Herbst 1895 zum Chefdirigenten der Berlier Philharmoniker berufen. 1902-1907 Rektor des Leipziger Konservatoriums, 1905-1906 Direktor der Leipziger Oper.

OBERKERSCH Dr. Valentin
* 28.02.1920 in India (Syrmien) † 22.12.2004 in Stuttgart
Schulmann, Volkspolitiker, Wissenschaftler. Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Belgrad. Wechsel zur Lehrerbildungsanstalt in Vrbas (Neu-Werbaß). Ausbildung als Lehrer. Mitarbeiter im Schwäbisch-Deutschen Kulturbund. 1947 setzte er sein Studium an der Universität Graz fort und promovierte 1952 zum Doktor der Rechts- und Staatswissenschaften. Darauf studierte er an der Universität Graz acht Semester Geschichte und Philosophie, trat aber vor Abschluss seiner Dissertation über „Das Deutschtum in Kroatien“ in den bundesdeutschen Schuldienst ein und übernahm 1962 eine Lehrerstelle in Stuttgart, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Schrieb „Die Deutschen in Syrmien, Slawonien, Kroatien und Bosnien bis zum Ende des Ersten Weltkrieges“.

ORESKOVICH Rudolf
* 18.05.1910 in Neusatz
Bankbeamter. Nachkomme eines alten geadelten Grenzer Geschlechts, dessen Nachkommen als Offiziere fast ein halbes Jahrtausend das Reich ihres Kaisers verteidigt haben. 1924 Mitgründer der ersten deutschen Jugendgruppe des SDKB in Neusatz und 1949 Mitbegründer und 2. Vorsitzender der “Donauschwäbischen Landsmannschaft” in Regensburg. Im Herbst 1949 Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied des Landesverbandes.

ORTH Margarethe
*01.10.1926 in Feketitsch
Kreisreferentin. Ehrenamtliche Verdienste um den Verband der Heimkehrer (VdH). Ende 1944 in die Sowjetunion verschleppt. Am 09.11.1949 nach Heidenheim/Württemberg entlassen. Startete 1953 eine Paketaktion im VdH. 1954 Frauenreferentin des Heidenheimer Ortsverbandes, danach Kreisreferentin. Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

OSWALD Johann
* 1858 in Temerin
Musikpädagoge. Verfasste 1908 in ungarischer Sprache die “Nationale Tonkunst”, eine historisch – kritische Studie. Ab 1903 lehrte er an der Musikakademie in Budapest.

OSWALD Matthias
* 13.01.1900 in Stanischitsch † 18.01.1958 in Graz/Ö.
Maurer, Musiker. Komponierte volkstümliche Stücke sowie Walzer und Polkas. Erzielte bei Musikwettbewerben große Erfolge. Spielte u.a. im Zirkus Krone in München.

PACHA Augustin
* 26.11.1870 in Moritzfeld (Banat) † 0.1954 in Timișoara
Römisch-katholischer Bischof Bistums Timișoara, Kirchenpolitiker.1876-1881 Volksschule in Moritzfeld. 1881 bis 1887 Gymnasien in Ketschkemet, Szeged und Temesvár, dort 1889 Abitur , danach bis 1893 Studium der Theologie. 1893 Priesterweihe. Von 1939 bis 1944 Senator im Bukarester Senat.

PAYER von THURN, Rudolf
* 27.09.1867 in Nagy-Becskerek (Banat) † 18.06.1932 in Wien
Germanist, Bibliothekar, Historiker. Studium der Germanistik, klassischen Philologie und Orientalistik an der Universität Wien, dort Dr. phil. 1892 und Dr. phil. Der Universität Prag 1905. 1896 wurde er mit der Ordnung des Archivs der Kabinettskanzlei beauftragt, später Archivar des Ordens vom Goldenen Vlies. 1910 Kustos der kaiserlichen Familien-Fideikommißbibliothek (1919–1922 letzter Direktor derselben). Zahlreiche Werke zur österreichischen Verwaltungsgeschichte und zur Wiener Literaturgeschichte. Besondere Verdienste als Goethe-Forscher und als Begründer des Wiener Goethe-Vereins.

PENZ Georg
* 03.10.1934 in Waschkut
Musiker. Besuch der Musikschule in Trossingen. 1956 Musiklehrer in Schwäbisch Gmünd. Gründete ein Akkordeonorchester, mit dem er Konzerte im In- und Ausland gab. 1973 auf Amerika-Tournee. Rundfunkaufnahmen, Schallplatten und Filmmusik.

PETRI Johann
* 21.10.1881 in Neu-Schowe † 12.10.1957 in Straß/Steiermark
Tierarzt, Mundartdichter. Spezialstudium zur Behandlung von Rennpferden in England. Kircheninspektor der evangelischen Gemeinde in Neu-Schowe. Mitglied des Gemeindeausschusses und des Aufsichtsrates der Bauernhilfe”. 1941 Geisel in den Kasematten der Festung Peterwardein. 1944 Internierung. 1945 Abkommandierung zur neugeschaffenen berittenen Miliz in Jugoslawien. 1950 Auswanderung nach Österreich. Begann in Österreich zu schreiben. Seine Dichtung ist die sinnbildliche Verkörperung donauschwäbischer Lebensart und Geisteshaltung. Baute in der donauschwäbischen Zeitung “Neuland” in Salzburg die Spalte “Donauschwäbische Sache zum Schmunzle un Lache” aus. 1953 erschien “Sunnereen”, eine Sammlung heiterer Kurzgeschichten, Schnurren und Anekdoten sowie besinnlicher und fröhlicher Gedichte. Dieses Werk wird als “Charakterologie des Donauschwaben” bezeichnet. Der Band “Lerchegsang un Wachtlschlag” ist eine Sammlung seiner Natur-, Heimat- und Gedankenlyrik.

PFALZ Toni
*26.08.1926 in Apatin
Mundartdichter, Journalist. In den 1960er Jahren im landsmannschaftlichen Leben in Milwaukee/USA aktiv. Erwähnenswert seine donauschwäbische Radiostunde, ein Bindeglied der Landsleute in Wort und Musik. Trat auch mit Mundartgedichten hervor.

PHILIPS Eugen
* 09.08.1925 in Apatin † 29.01.1991 in Florida/USA
Lehrer. Wanderte 1956 in die USA aus. Dort in der Jugendarbeit und kulturell tätig. In den 1960er Jahren ein Jahr lang in Chicago sonntags eine “Donauschwäbische Heimatstunde” im Rundfunk gestaltet. Verfasser des Buches “Donauschwaben lachen” und der heiteren Kurzgeschichten “Der Vetter Michl”.

PLEES Heinrich
*30.09.1899 in Tscherwenka
Druckereibesitzer. Übernahm am 1.5.1921 den Druckereibetrieb des GEORG BORGS in Neuwerbaß und führte ihn bis zum 9.10.1944 als “Werbaßer Druckerei Heinrich Plees”. Gab die “Werbaßer Zeitung” heraus.

POPP Dr., Philipp Popp
* 23.03.1893 in Bežanija (Syrmien) † 29.06.1945 in Zagreb (standrechtlich erschossen)
Bischof. Studium der Theologie Philosophie Rechtswissenschaft Breslau Berlin und Zagreb, wo er auch n Philosophie promovierte. 1917 Gemeindepfarrer in Zagreb. Seit 31.03.1931 Erster Landesbischof der Deutsch-Evangelischen Landeskirche Jugoslawiens. Entwickelte neue kirchenpolitische Vorstellungen über die Zukunft der Deutschen Evangelischen Kirche in Jugoslawien. Er sah eine enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) vor. Setzte sich u.a. als Bischof und Senator für die schulischen Belange der Volksgruppe ein.

PRATSCHER Dr., Viktor
* 1893 in Feketitsch † 29.07.1956 in Neustadt bei Coburg
Lehrer. Verfasser des 1936 erschienenen Heimatbuches “Die Deutschen der Gemeinde Feketic-Feketitsch. Eine gemischtsprachige Gemeinde in Jugoslawien mit deutscher Minderheit”.

PREGL Fritz
* 03.09.1869 Laibach (Slowenien) † 13.12.1930 in Graz
Physiologe Chemiker. Studium der Medizin in Graz, ab 1913 ordentlicher Professor am Institut für angewandte medizinische Chemie an der Universität Graz, zuvor war er drei Jahre Ordinarius für medizinische Chemie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Besondere Verdienste bei der Stoffwechsel-, Hormon- und Enzymforschung. 1923 Nobelpreis für Chemie.

PROHASZKA Adam
* 17.03.1880 in Warjasch (Banat) † 20.09.1971 in Wien
Musiker und Komponist. Begründer der Musikkapelle der „Österreichischen Turn- und Sportunion“. Zahlreiche Kompositionen

PROKOPETZ Josef
* 13.05.1885 in Ilok/Syrmien † 02.06.1964 in Stuttgart
Lehrer. Gymnasium in Neusatz. Studium der deutschen und ungarischen Sprache und Literatur an der Universität Budapest. Sprachforscher. Sammelte volks- und sprachkundliches Material. Gründete drei deutsche Gymnasien: Neusatz (deutsche Abteilung 1920), Apatin (deutsche Abteilung 1940), Neusatz (deutsches Gymnasium (1944). Schrieb Beiträge in der Zeitschrift “Unsere Schule”.

PUKSCH Josef (PUKS)
* 07.03.1755 in Sexard (Tolnau) † 23.03.1810 in Tolnau (Ungarn)
Pfarrer. Lehnt in einer Denkschrift vom 16.08.1809 die Madjarisierung der Donauschwaben in Kirche, Schule und Gemeinde ab und fordert die Wahrnehmung der Schutzpflicht des Kaisers gegen nationale Überfremdung.

PULITZER Joseph (auch József Pulitzer)
* 10.04.1847 in Makó (Königreich Ungarn) † 29.10.1911 in Charleston (South Carolina)
Journalist, Zeitungsverleger. Stifter des nach ihm benannten Literatur und Musik verliehen. Begraben auf dem Woodlawn Cemetery in Bronx, New York City.

PYRKER Johann Ladislaus (eigentlich Pyrker von Felső-Eör – Oberwart)
* 02.11.1772 in Nagyláng (Ungarn) Taufname: Johann Pircher † 02.12.1847 in Wien
Dichter, römisch-katholischer Bischof. Philiosophische und philologische Studien an der Akademie zu Fünfkirchen/Pécs, Studium der Theologie in St. Pölten, 1796 Priesterweihe. 1807 Pfarrer in Türnitz, 1812 Abt des Stiftes Lilienfeld, 1818 Bischof von Zips und 1821 Patriarch zu Venedig sowie Primas von Dalmatien. Die Bischofsweihe spendete ihm am 14. April 1819 der Wiener Erzbischof Sigismund Anton von Hohenwart. Gründer und Förderer von Schulen, Bildungsinstituten und karitativen Einrichtungen. Gründungsmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 1844 Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie, der k. k. Akademie der Bildenden Künste Wien, sowie zahlreicher anderer Akademien Europas.

QUINTUS, Fabian
Domkapitular, Monsignore
* 11.12.1910 in Apatin † 15.03.1990 in Jugoslawien
Seelsorger in mehreren Gemeinden (u. a. Hodschag und Apatin). Bischöflicher Konsultor und Archypresbyter des Donaupresbyteriums. 1972 bis 1983 Rektor des Priesterseminars “Paulinum” und Domkapitular in Subotica/Jugoslawien. 1973 Caritas-Direktor, 1984 Wirtschaftsrat des Bistums. 1978 “Päpstlicher Kaplan”. Höchster kirchlicher Amtsträger der Donauschwaben nach dem Zweiten Weltkrieg.

RAILE Stefan (Stefan Schoblocher)
* 06.11.1937 in Waschkut
Erzähler. Wurde 1947 in die DDR vertrieben. Fernstudium an der Universität in Leipzig. Schrieb den Roman “Semester für Jürgen” (1977). Darin griff er das in der DDR tabuisierte Thema der Vertreibung auf. Schrieb weitere Erzählungen.

RAUSCHENBERGER Johann
* 15.05.1845 in Kolut † 10.09.1921 in Apatin
Schulmann. Gründer und erster Direktor der Apatiner Bürgerschule.

RECH Peter
* in Schabalj
Musiker. Spielte in der königlichen Garde in Belgrad. Nach dem Krieg im Kriegsgefangenenlager Bor. 1949 übernahm er die Kapelle der Musikschule. Mit seinen Schülern trat er u.a. im Belgrader Rundfunk auf.

REICHEL Josef
* 27.01.1801 in Pilisborosjenö (Ofner Bergland) † 30.01.1856 in Darmstadt (Hessen)
Sänger, Bassist. Gesangsausbildung in Pest. Gastspiele in vielen Städten Deutschlands und Europas, u.a.: Berlin, Magdeburg, Stuttgart, Hamburg, Dresden, Schwerin, Budapest, Bologna, Königsberg, Danzig, Riga. 10 Jahre lang auf der Bühne des großherzoglichen Theaters in Karlsruhe.

REIMAN Ing., Valentin
* 04.08.1906 in Hodschag † 24.04.1988 in Wien/Ö.
Bauunternehmer. Lange Jahre Obmann der DAG in Österreich, danach ihr Ehrenvorsitzender. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen für seine Verdienste um die Eingliederung der Vertriebenen und Flüchtlinge in Österreich.

REINHARDT Heinrich
*13.04.1865 in Pressburg (Kaisertum Österreich) 31.01.1922 in Wien Operettenkomponist, Pianist, Organist und Musikkritiker. Studium am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Zu seinen Lehrern gehörte Anton Bruckner. Uraufführung der Operette „Das Süße Mädel“ am 25. Oktober 1901 am Wiener Carltheater. Weitere Werke: Das süße Mädel (1901), Der liebe Schatz (1902), Der General-Konsul (1904), Krieg im Frieden (1906), Die süssen Grisetten (1907), Ein Märchen für alles (1908), Die Sprudelfee (1909), Die siamesischen Zwillinge (1909), Studentenhochzeit (1910), Miss Exzentrik (1910), Napoleon und die Frauen (1911), Prinzessin Gretl (1914), Die erste Frau (1915), Der Gast der Königs (1916), Der Glückstrompeter (1922). 1914 bis 1922 Präsident des Österreichischen Komponistenbundes.

REISNER Tibor
* 07.07.1926 in Tschantawir † 24.12.1999 in Sao Paulo/Brasilien
Musiker, Komponist, Dirigent. Bis 1949 in jugoslawischer Gefangenschaft. 1952 Kapellmeister der Eisrevue “Kaiserwalzer” in Sao Paulo. Schrieb Walzer- und Polkalieder und gab Schallplatten mit Gesang heraus. Mitte der 70er Jahre Aufbau eines Sinfonieorchesters und des Universitätschores in Santo Andre. Kompositionen: Tanz- und Unterhaltungsmusik, volkstümliche Melodien, Textvertonungen, Halbklassik, sinfonische Tondichtungen. Ballett “Die Schneekönigin” auf zwei Langspielplatten eingespielt. Weitere größere Werke. Dirigent des Symphonieorchesters und Direktor der Musikschule in Joinville/Brasilien.

REISTER Heinrich
* 24.01.1913 in Altker † 12.04.1988 in Herrnberchtheim/Bayern
Lehrer. Lehrer in Sentiwan. Versetzung nach Montenegro wegen Verteidigung seines Volkstums. Schied daraufhin aus dem Lehrberuf aus und wurde Mitarbeiter des “Volksruf” (Publikation der Erneuerungsbewegung). In der Bundesleitung des SDKB in Neusatz tätig. 1941 Übernahme von Führungsaufgaben im VDU in Budapest. 1947 Lehrer in Herrnberchtheim/Mittelfranken. 1956-1972 Erster Bürgermeister in Herrnberchtheim. Ab 1959 Mitglied des Kreistages. Kreisheimatpfleger. Bundesverdienstkreuz.

RESSELY Ottmar
* 1893 in Palanka † 24.05.1962 in Wokingh/England
Abgeordneter. Abgeordneter im Budapester Parlament und Mitglied des Oberhauses.

RETTIG, STEFAN
* 12.01.1915 in Gakowa
Lehrer. Mitbegründer der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrer“ (ADL) in Jugoslawien. Bei der Errichtung des „Unabhängigen Staates Kroatien“ 1941 zum Leiter des Amtes für Schulwesen und des Lehrerbundes der Volksgruppenführung in Esseg berufen. War maßgeblich verantwortlich für die Verwirklichung der schulischen Selbstverwaltung in Kroatien.

RICHTER Hans (János)
*4. 04.1843 Raab (Ungarn) † 05.12.1916 in Bayreuth
Musiker, Dirigent. 1860-1865 am Wiener Konservatorium. Ab 1868 Chordirektor der Münchner Oper. 1871-1875 Kapellmeister am Nationaltheater von Budapest, danach Kapellmeister, Hofkapellmeister und Dirigent in Wien. 1876 dirigierte er bei den Bayreuther Festspielen die ersten Aufführungen des Ring des Nibelungen. Enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit Richard Wagner. 1904-1911. Chefdirigent des neugegründeten London Symphony Orchestra. Verleihung der Doktorwürde durch die Universitäten von Oxford und Manchester. Hauptdirigent der Bayreuther Festspiele. Seit 1913 Ehrenbürger von Bayreuth.

RITTNER Hedwig
* 02.10.1958 in Weprowatz
Tänzerin. War 1985 mit ihrem Tanzpartner ROLAND SCHEIBLE Meisterin der Deutschen A-Klasse-Meisterschaft in den Standardtänzen. 1975 Eintritt in den 1.Tanzclub Ludwigsburg (Turniertanzsport). Seitdem mehrere ehrende Platzierungen errungen. 1984 Deutsche Vizemeisterin in den Standardtänzen, danach Vizeweltmeisterin.

RODA RODA Alexander
* 13.04.1872 in Drnowitz (Mähren) † 20.08.1945 in New York
Schriftsteller, Publizist. Geburtsname Sándor Friedrich Rosenfeld
Schrieb Anekdoten, Humoresken, Schwänke, satirische Romane und Komödien.

ROHRBACHER Leopold
* 17.06.1911 in Karawukowa † 28.12.1964 in München
Buchhändler, Journalist. Schrieb 1949 das Buch “Ein Volk ausgelöscht” und gab es heraus. Gründer der “Donauschwäbischen Rundschau”, Vorläufer des späteren “Der Donauschwabe” in Aalen.

RUFF Prof. Dr., Johannes
* 12.02.1915 in Hajasch † 05.11.1993 in Augsburg
Seelsorger. Studium in Kalotschau/Ungarn und an der Jesuitenuniversität in Budapest. Eintritt in den Jesuitenorden. Weitere Studien in Segedin/Ungarn. 1952 Promotion an der Päpstlichen Universität in Rom. Zwei Jahre lang Lehrer an der Universität Innsbruck. Dann Professor der Philosophie an den Universitäten Sao Leopoldo und Rio de Janeiro in Brasilien. 1976 Rückkehr nach Deutschland. Krankenseelsorger in Augsburg.

SANDLES Philipp
* 16.06.1924 in Sekitsch † 30.12.2012 in Geretsried
Betriebswirt, Lehrer, Publizist.Gymnasium in Neuwerbaß, Kriegsdienst, Gefangenschaft. 1951 Spätheimkehrerabitur, Studium der Wirtschaftswissenschaften. In der Industrie kaufmännisch tätig. Anschließend Dozent an der Fachhochschule. Schriftleiter des “Sekitscher Boten”. Publizistisch tätig. Autor des Heimatbuches “Sekitsch – Erlebte Heimat”, der Sprachkunde “Mottersproch” und des lyrischen Gedichtezyklusses “Donauschwaben”. Zahlreiche Veröffentlichungen in der Heimatpresse, u.a. im DONAUSCHWABEN.

SAYER Franz
*08.06.1917 in Apatin
Landesschulrat. Lehrer in Gajdobra und Kolut. Fünf Jahre lang im bayerischen Schuldienst. Seit 1951 in Brooklyn/N.Y. Leiter der deutschen Sprachschule, die seit 1873 besteht. Leiter des Landesschulamtes des Verbandes der Donauschwaben in den USA. Deutschlehrer an mehreren Colleges und Universitäten. 1974 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

SCHALJO-SALJO Christian
* 02.02.1888 in Kleinjetscha (Banat) † 06.05.1955 in Temeschburg-Elisabethenstadt (Banat)
Direktor der „Schwäbische Verlags-AG“ in Temeschburg. 1919 für kurze Zeit in Fogarosch (Banat) interniert.

SCHÄFFER Franz
* 29.08.1901 in Gajdobra † 16.09.1993 in Salzburg
Lehrer, Maler. Studium an den Kunstakademien in Belgrad, München, Venedig und Paris. Kunsterzieher, Maler, Holzschnitzer und Bildhauer in Novi Pazar, Berane, Sarajewo und Neuwerbaß (LBA) und später in Salzburg. War viele Jahre Präsident der “Agraria” in Salzburg. Erhielt 1960 das Goldene Verdienstabzeichen der Republik Österreich. Ehrenbürger der Stadt Salzburg.

SCHÄNDLINGER Prof. Dr. Anton
*1932 in Plawna †20.01.1991 in Wien
Professor. Studium der Orientalistik und Turkologie in Wien. Ordentlicher Professor und Ordinarius an der Universität Wien.

SCHEIERLING Konrad
*24.04.1924 in Kolut †03.01.1992 in Crailsheim/Württemberg
Lehrer. LBA in Neuwerbaß. Sein Leben und Werk sind dem Volkslied gewidmet. Er war Sammler, Forscher und Interpret donauschwäbischen Liedgutes. Mitarbeiter des Deutschen Volkslieder-Archivs in Freiburg, der Arbeitsstelle für internationale Volksliedforschung. Erste Liederaufzeichnungen bereits 1942 mit 18 Jahren. 1949 Musikpräfekt der Vorschule des Domgymnasiums in Etterzhausen (Regensburger Domspatzen), wo er auch Konzerte gab. Leiter kirchlicher und weltlicher Chöre. Ausgezeichnet mit der Georg-Dehio-Ehrengabe.
Er veröffentlichte:
1953: „Ich bin das ganze Jahr vergnügt”
1960: „Deutsche Volkslieder aus der Schwäbischen Türkei”
1962: „Lob Gott mein Harfenspiel”
1972: „Erfreue dich Himmel”
1985: „Donauschwäbisches Liederbuch”
1989: „Lieder aus Absdorf/Bátaapáti”
1987-90: 6 Bände „Geistliche Volkslieder der Deutschen aus Südosteuropa”.
Mit 2.332 geistlichen Volksliedern aus vorreformatorischer Zeit bis hinein ins 20. Jahrhundert ist dies die umfangreichste Liedersammlung in deutscher Sprache.

SCHENK Dr. Jakob
* 23.02.1879 in Altwerbaß † 16.03.1958 in Karlsruhe Ornithologe
Leiter des ornithologischen Instituts an der Universität Budapest.

SCHERER Prof. Dr., Anton
*19.07.1922 in Obrowatz
Historiker, Literaturwissenschaftler,
Professor an der Universität in Graz Umfangreiches donauschwäbisches Arbeitspensum:
1. Geistesgeschichtliche Arbeiten
2. Sprachkundliche Arbeiten
3. Volkskundliche Arbeiten
4. Bevölkerungsstatistische Studien
5. Historische Arbeiten
6. Bibliographische Grundlagenarbeiten.
Aufbau eines privaten “Donauschwäbischen Bibliographischen Archivs”. Schrieb eine “Donauschwäbische Bibliographie” 1935-55 und 1955-65. Erhielt 1958 als erster den Kulturpreis des Ulmer Verbandes und 1978 den Hauptpreis des Donauschwäbischen Kulturpreises. Am 24.6. wurde ihm das Ehrenzeichen in Silber der Stadt Graz verliehen. Gab 1959 und 1985 die donauschwäbische Anthologie “Die nicht sterben wollten” heraus. Schrieb unzählige Artikel journalistischen, populärwissenschaftlichen und polemischen Charakters.

SCHERER Prof. Dr., Franz
* 29.03.1924 in Obrowatz † 10.08.1992 in Graz
Universitätslektor. LBA in Neuwerbaß. Kriegsdienst und sowjetische Gefangenschaft. Studium an der Universität Innsbruck. Promotion an der Universität Graz über das Thema “Das Balkanische in der neueren serbokroatischen Literatur”. Wirkte an der Handelsakademie und als Lektor an der Universität Graz.

SCHLACHTER Dr., Adam
* 1893 in Kernei † 09.03.1942 in Kernei Arzt, Abgeordneter
Abgeordneter im Budapester Parlament.

SCHLAUCH Lorenz
* 1824 in Kula † 1902 in Großwardein/Rum.
Kardinalbischof. Bischof von Sathmar und Großwardein. Großer Förderer kultureller Bestrebungen in Ungarn. Opferte für Schulen, Lehrer und wohltätige Zwecke einen großen Teil seines Vermögens.

SCHLITT Dr., Adam
*3.04.1913 Szakadát Pécs (Ungarn) † 05.02.1990 in Sinsheim
Lehrer und Philologe, Heimatforscher. 1924 Progymnasium in Gyönk, später Zisterzienser Gymnasium in Pécs, dort 1932 Abitur, danach Studium der Philologie in Budapest und Jurastudium in Debrezin. 1938 Promotion zum Dr. phil., seine Dissertationsschrift hatte die „Mundart von Szakadát“ zum Thema. Nach Flucht und Vertreibung Lehrerstudium in Heidelberg, Staatsexamen 1948, danach Lehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte. 1950 Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte in Sinsheim. Heimatforscher und Erforschung des ungarndeutschen Volkstums. Gründungsmitglied Heimatverein Kraichgau. ge Vortragstätigkeit zu ungarndeutschen Themen. 1973 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande, 1981 Verleihung des ungarndeutsche Kulturpreises.1984 erster Träger der von der Stadt Sinsheim verliehenen Goldenen Karl-Wilhelmi- Gedenkmünze.

SCHMAUß Andreas
* 28.02.1840 in Apatin † 13.11.1914 in Apatin
Jurist, Abgeordneter. Vizegespan des Batsch-Bodroger Komitates. Vorsitzender des “Historischen Vereins des Batscher Komitates”. In Ermangelung einer deutschnationalen Richtung ganz von der madjarischen liberalen Politik seiner Zeit mitgerissen.

SCHMIDT Prof. Dr., Heinrich
* 14.10.1877 in Neuwerbaß †1953
Germanist. Gymnasium in Neuwerbaß. 1932 Rektor der Franz-Josephs-Universität in Segedin. Thema seiner Antrittsrede: “Einige Prinzipien der Lebensweisheit Goethes”. Betonte als erster die “geistige Einheit des Donauschwabentums” in den Nachfolgestaaten der Österreichungarischen Doppelmonarchie (1922). “Wenn diese Sprachkolonie durch den sogenannten Frieden von Trianon derzeit auch in drei Teile getrennt ist, so ändert dies nichts an der Tatsache ihres Bestehens und ihrer Zusammengehörigkeit.” Schmidt schuf in Segedin die “Zentralstelle für Donauschwäbische Familienforschung und Siedlungskunde”. Brachte in Segedin die Publikationsreihen A und B der “Germanischen Hefte” und ab 1912 in Budapest mit JAKOB BLEYER und GIDEON PETZ die Publikationsreihe “Arbeiten zur deutschen Philologie” mit Studien, Magisterarbeiten u. ähnl. heraus. Schrieb “Die deutschen Mundarten Rumpfungarns” in “Das Deutschtum in Rumpfungarn”, Budapest 1928.

SCHMIDT Josef (SEPP)
* 19.02.1913 in Orzydorf (Banat)
Schulmann. LBA in Temeschburg. 1940 Geschäftsführer im Banater Schulamt. 1941 Geschäftsführer am Schulamt in Kronstadt (Siebenbürgen). 1944 Landesschulamt Essegg (Slawonien). Bundesvorsitzender der Banater Schwaben in Rumänien. 1986 Ehrenvorsitzender. 1887 geschäftsführender Vorsitzender der „AG Donauschwäbischer Lehrer“ (ADL). An der Herausgabe und Redigierung der „Donauschwäbischen Forschungs- und Lehrblätter“ beteiligt.

SCHMIDT Julius
*28.05.1919 in Neuwerbaß
Moderator, Redakteur. Im Jahre 1941 Tätigkeit als Moderator in der “Volksdeutschen Stunde” am Soldatensender Belgrad. 1942 Redakteur dortselbst.

SCHMIDT Dr., Stefan
* 05.03.1908 in Weprowatz † 20.10.1991 in Freising/Bayern
Jurist. Gymnasium in Neuwerbaß. Jurastudium in Agram/Kroatien. 1942 Promotion an der Universität Klausenburg. Gründungsmitglied der LM der Donauschwaben. 1978-82 Vorsitzender des Kuratoriums der “Donauschwäbischen Kulturstiftung” in Bayern. 1973 Bundesverdienstkreuz am Bande.

SCHMIDT–BURBACH Dr., Adam
* 06.05.1897 in Schajkasch-Sentiwan † 23.12.1989 in Feldkirchen bei Linz/Ö.
Arzt’ Studium der Medizin in Budapest, Graz und Hamburg. 1925 zum Leiter des neugegründeten Hygiene- Instituts in Sombor berufen. Ab 1930 wirkte er in Zwickau und Dessau. Seit 1936 in Berlin, wo er ein eigenes medizinisch-diagnostisches Institut gründete, das im Krieg zerstört, von ihm wiederaufgebaut und 1980 von seinem Sohn übernommen wurde. War auch als Forscher erfolgreich und schrieb viele wissenschaftliche Abhandlungen in der europäischen Fachpresse.

SCHMITT Eugen Heinrich
* 1851 in Sombor † 1916
Religionsphilosoph, Sozialreformer
Freund und Mitkämpfer des Grafen LEO TOLSTOI und des ungarischen. Dichters ADY ENDRE. Er vermittelte dem ungarndeutschen Agrarproletariat die Lehren des verbannten ungarndeutschen Dichters und Pfarrers STEFAN AUGSBURGER – Rónay (1840-93).

SCHNEIDER Ria
* 1932 in Neuwerbaß
Tänzerin. Mit 5 Jahren Kinderballettklasse am Konservatorium in Neusatz. Mit 6 Jahren Klavierunterricht bei THERESE FREUND und danach am Konservatorium. Studium am Bruckner-Konservatorium in Linz. Mitglied der “Wiener Kammertanzgruppe”. Auslandstourneen. Eröffnung eines Ballettstudios in Landau/Pfalz. Diplomabschluß für Bühnentanzpädagogik an der Bayerischen Tanzakademie. 1959 Fachlehrkraft in Kiel. 1971 Chorleiterprüfung in Köln. Kastagnettenunterricht in Barcelona. Studium des Flamenkotanzes. 1980 Dozentin für spanischen Tanz an der Tanzakademie Köln. 1986 Veröffentlichung der ersten deutschen Kastagnettenschule. Weitere Publikationen. 1990 Gründung der “Internationalen Gesellschaft für künstlerisches Kastagnettenspiel e.V.” in Köln.

SCHNITZL Gustav
* 22.04.1885 in Heufeld (Banat)
Violinist, Musiklehrer. Gründer des weltbekannten „Blindenchors Homeros“ (vergleichbar mit dem italienischen Sixtiner-Chor). 1940 Direktor des Landes-Blindeninstitutes Budapest und Oberinspektor des Blindenwesens in Ungarn.

SCHOLZ Dr., Wilhelm
* in Neuwerbaß † 04.11.1974 in Karlsruhe Polizist
Polizeipräsident der Stadt Karlsruhe.

SCHÖNDLINGER Anton
* 12.11.1919 in Batsch-Neudorf † 16.08.1983 in Giengen/Brenz
Musiker, Komponist. Vermutlich bedeutendste Musikerpersönlichkeit der Donauschwaben (Scheierling). Sein Schaffen umfasst alle Formen der vokalen und instrumentalen Musik im geistlichen und weltlichen Bereich. 1965 Rundfunkleiter für ernste Musik in Ostberlin. 1969 Lehrbeauftragter für Komposition und Tonsatz. Später freischaffender Komponist. 64 seiner Titel erschienen im Druck.

SCHRAMM Prof. Dr., Josef
*14.10.1919 in Kula
Geograph, Volksforscher. Hat sich schon als junger Mensch für die Wahrung der Sprache, Sitten und Bräuche sowie für die donauschwäbische Identität eingesetzt. Weltbekannter Geograph, dessen wissenschaftliche Abhandlungen an keiner namhaften Universität fehlen. Zahlreiche Veröffentlichungen über Afrika und Südosteuropa. Herausgabe des Büchleins “Batschka”.

SCHULLERUS Adolf
* 07.03.1864 in Fogarasch † 27.01.1928 Hermannstadt
Pädagoge, Wissenschaftler, Bischofsvikar, Politiker. Gymnasium in Hermannstadt. Ab 1882 Studium in Bern, 1883-1885 hauptsächlich Philologie mit Schwerpunkt auf Germanistik und Theologie, das für angehende siebenbürgisch-sächsische Lehrer damals vorgeschriebene Doppelstudium für das Lehr- und Pfarramt. Neben seinem Hauptberuf, zunächst als Dozent am Landeskirchenseminar, dann seit 1900 Dorfpfarrer in Großschenk, von 1907 bis 1928 Stadtpfarrer von Hermannstadt. Unermüdlich war er mit wissenschaftlicher Dokumentation und Forschungsarbeit (etwa 300 Veröffentlichungen im Siebenbürgisch-Sächsischen Schriftsteller- Lexikon). Dafür wurde er von der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig 1909 ehrenhalber promoviert. 1924 korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, 1925 Beirat des Allgemeinen deutschen Sprachvereins, 1926 zum Ehrenmitglied der Luxemburgischen Sprachgesellschaft. 1918-1928 Vorsitzender des Deutsch-sächsischen Nationalrats bzw. des Volksrats für Siebenbürgen, 1922-1928 Bischofsvikar.

SCHUMACHER Ludwig
* 08.12.1915 in Schajkasch-Sentiwan † 11.04.1992 in Sindelfingen/Württemberg
Lehrer, Publizist. LBA in Groß-Betschkerek und Neuwerbaß. 1941/42 im Dienst der deutschen Volksgruppe im Banat. Aufbau und Leitung der Schülerheime, der deutschen Büchereien und des Archivwesens sowie des Instituts für Heimatforschung. 1949-56 Angestellter des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart. 1956-58 Regierungsdirektor im Ministerium für Vertriebene in Stuttgart. 1958 erschienen vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden “Die deutschen Vertreibungsverluste”. Schumacher bearbeitete den Teil “Jugoslawien”. Mitbegründer und erster geschäftsführender Vorsitzender der LM der Deutschen aus Jugoslawien. Ehrenmitglied des Bundesvorstandes. Vorstandsmitglied des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen. Erhielt am 8.12.85 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD. Schrieb zahlreiche statistische, volkskundliche und geschichtliche Beiträge in der Heimatpresse.

SCHUY Prof. Dr., Stefan
* 19.12.1928 in Batsch-Brestowatz † 20.07.1988 in Graz (Absturz am Hohen Grimming/Steiermark)
Universitätsprofessor. 1944 Internierung in Jugoslawien. Mai 1947 Flucht nach Österreich. Hilfsarbeiter, dann Studium der Elektrotechnik an der Universität Graz. Als Hochschulassistent Bearbeitung der Steuerungs- und Regelungstechnik. Lehrbefugnis auf dem Gebiet der elektro- und biomedizinischen Forschung. 1973 Ordentlicher Professor an der TH in Graz. Erster Leiter einer Lehrkanzel für elektro- und biomedizinische Technik und Forschung in Österreich. Begründer dieser Fachrichtung. Ehrendoktor der Medizin der Universität Graz. Zweimal Rektor der TU Graz. Dekan der Fakultät für Elektrotechnik. Vorträge auf Kongressen in aller Welt. Über 100 Publikationen. 12 Patente.

SCHWALM Georg (JÖRG von der)
* 20.08.1848 in Bulkes † 09.02.1923 in Pantschowa
Pfarrer, Mundartdichter. Sein Werk besteht aus tiefempfundenen lyrischen Gedichten, die er in der pfälzischen Mundart seines Heimatortes verfasste. Ab 1877 Pfarrer in Pantschowa. Seine Themen schöpfte er aus dem heimatlichen dörflichen Lebenskreis und aus den Empfindungen und Sorgen seiner Mitbürger.

SCHWALM Maria Magdalena
* 22.02.1927 in Neusatz
Lehrerin. Ehefrau von Paul Schwalm, geb. Stadler. Lehrerausbildung in Baja. Diplom als Gesangs und Musikfachlehrerin in Fünfkirchen/Ungarn. 1957-1973 Leitung des Mädchenchores des Deutschen Gymnasiums in Baja. 1955-1982 Leitung der gesamten Chöre der ungarischen Gymnasien in Baja. Mit ihrem Gatten erarbeitete sie die “Liedersammlung für die I. und II. Klasse der deutschsprachigen Gymnasien in Ungarn”.

SCHWALM Dr., Paul
* 23.01.1918 in Waschkut/Ungarn
Schulleiter. Dank SCHWALMs Bemühungen 1956 Eröffnung der ersten Klasse des Deutschen Gymnasiums (Leo- Frankel-Gymnasium) in Baja. 1959 wurde er Direktor des Gymnasiums. Wegen seiner großen Erfolge und Pläne um die Erhaltung seines Volkstums in Ungarn von der kommunistischen Regierung 1974 entlassen. Seit 1975 Sammlung von Zeugnissen ungarndeutscher Folklore (Märchen, Volkslieder, Dorfgeschichten, Kinderlieder und -spiele, Reime, Sprüche und Gebete, Sitten und Bräuche, Hexengeschichten und Grabinschriften), die er in 15 Bänden mit über 6.000 Seiten festhielt und veröffentlichte. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere Bücher über den Dialekt seines Heimatortes (Wörterbuch und Grammatik) sowie Dorfgeschichten, Lieder und Erzählungen der Deutschen in Ungarn. Am 8.2 1991 wurde er seitens der Regierung moralisch rehabilitiert. 1992 erhielt er das “Kreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn” und 1994 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse.

SCHWARZ David
*07.12.1850 in Keszthely (Ungarn) † 13.01.1897 in Wien
Luftfahrtpionier, Autodidakt. Er entwickelte das erste Ganzmetallluftschiff der Welt. Am 3. November 1897 erhob sich in Tempelhof bei Berlin das erste Mal ein Starrluftschiff in die Lüfte. Es erreichte eine Höhe von 400 m, da die Steuerung ausfiel, musste das Luftschiff notlanden und ging dabei zu Bruch. Der Pilot erlitt nur leichte Verletzungen. Graf Zeppelin war unter den Zuschauern und hat die Entwicklung von Schwarz – abgewandelt – erfolgreich zum Zeppelin weitergetrieben.

SCHWERER Johann Christostomos
*27.09.1806 in Filipowa
Pfarrer. Erster Pfarrer aus der Gemeinde Filipowa. 1864 als Domkapitular nach Kalotscha berufen. 1858 Herausgabe eines der ersten Gebets- und Gesangbücher in deutscher Sprache für die Batschka. Erstes Druckerzeugnis eines Filipowaers.

SCHWICKER Johann Heinrich
28.04.1839 Neubeschenowa Banat) † 07.07.1902 in Budapest
Lehrer, Historiker und Politiker.  1854 Ausbildung an der die Lehrerbildungsanstalt in Werschetz. 1856 Examen. 1857-1861 Lehrer an der Volksschule in Großbecskerek, danach bis 1865 Studium an der Universität Pest (Deutsch, Literatur, Geographie, Geschichte). 1868 Gründungsmitglied der Zeitschrift „Ungarischer Schulbote“. 1869 Direktor des Zentrallehrerseminars in Ofen, 1871 Professor am Obergymnasium und 1873 am Josephs-Polytechnikum in Pest. 1887 in Schäßburg zum Mitglied des Ungarischen Reichstags gewählt. Bis 1902 Parlamentarier.

SCHWINDT, JACOB
* 08.08.1914 in Budisawa † 05.05.2004 in Landau/Pfalz
Realschullehrer. Nach der Vertreibung Kulturreferent der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz. Gründete das Pfälzisch – Donaudeutsche Quartett. Redakteur des landsmannschaftlichen Mitteilungsblattes “Donaudeutsche Nachrichten”. Erhielt 1984 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

SCHWOB Prof. Dr., Anton
* 29.08.1937 in Apatin
Mundartforscher, Publizist. Professor für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Universität in Graz. Antrittsvorlesung am 22.10.1983. Lehrte seit 1968 an der Universität Innsbruck deutsche Sprache und Literaturgeschichte. 1978 Habilitation. 1981 an der Universität Wien. Erhielt am 6.12.1980 von Kardinal Dr. FRANZ KÖNIG, dem Erzbischof von Wien, den Kardinal-Innitzer-Förderungspreis für Geisteswissenschaften. Schrieb über die Mundarten der Donauschwaben, über ADAM MÜLLER – GUTTENBRUNN und über deutsche Literatur. 1977 erschien sein Werk “Oswald von Wolkenstein. Eine Biographie”.

SELGRAD Anton
* 30.05.1910 in Groß-Betschkerek † 06.05.1991 in Völs/Ö.
Germanist. Gymnasium in Groß-Betschkerek. Studium an der Universität Belgrad: Deutsch, Latein, Serbisch. Wurde 1942 Leiter des Deutschen Gymnasiums in Apatin. Redakteur der “Batschkaer Zeitung”. Schrieb Berichte für das “Deutsche Volksblatt”. Nach dem Krieg Studium der englischen Sprache an der Universität Innsbruck. Zahlreiche Veröffentlichungen zur donauschwäbischen Kulturarbeit. Lektor für Serbokroatisch an der Universität Innsbruck.

SELZER, PAUL
*24.07.1915 in Katschmar
Musiker, Komponist. Studium in Budapest. Leiter des Heimatorchesters. 1946 nach Schwäbisch Gmünd. Bis 1949 Kompositionsunterricht in Stuttgart. Gab in den 1980er Jahren Konzerte. Eigenkompositionen wurden auf Tonträger aufgenommen: Serenade D-Dur Opus 22, Klaviertrio C-Dur Opus 36 u.a. Seine Werke wurden von inländischen und ausländischen Sendern ausgestrahlt. Schallplatten.

SENZ Dr. Ingomar
* 21.09.1936 in Filipowa
Pädagoge, Historiker. Gymnasium in Straubing/Bayern. Studium der Geschichte, Deutsch und Geographie in München, Marburg/Lahn und Würzburg. Studiendirektor am Comenius-Gymnasium in Deggendorf. Untersuchte als Historiker den Vorgang der nationalen Selbstbestimmung und die Autonomiebestrebungen der Donauschwaben und schrieb darüber eine Reihe von Beiträgen. 1974 erhielt er den Felix-Milleker- Preis, 1976 den Förderpreis des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg.

SENZ Josef Volkmar
*22.02.1912 in Apatin
Lehrer, Heimatforscher. Bürgerschule in Apatin, LBA in Sombor. Gründete 1929 in Sombor die “Vereinigung deutscher Junglehrer” und war ihr Vorsitzender. 1941 war er Leiter des Landesschulamtes in Budapest und Landesschulrat. 1947 Gründer der donauschwäbischen Lehrervereinigung und Vorsitzender. Gründer der “Donauschwäbischen Kulturstiftung”. SENZ schrieb eine “Geschichte der Donauschwaben”. Er war in vielen donauschwäbischen Funktionen tätig. Zahlreiche schulgeschichtliche und historische Publikationen. Viele Ehrungen und Auszeichnungen.

SIEGER Dr. Rudolf
* 08. 03.1864 Wien † 01.11.1926 in Graz
Geograph Hochschullehrer. Gymnasium in Wien, ab 1881 Studium der Geschichte und Sprachwissenschaft an der Universität Wien. Studienreisen nach Deutschland und Skandinavien. Ab 1892 unterrichtete er an Mittelschulen. 1894 Privatdozent für Geographie an der Universität Wien, 1898 außerordentlicher Professor für Wirtschaftsgeographie an der Exportakademie Wien und 1903 außerordentlicher Professor für Geographie an der Universität Wien. 1905 ordentlicher Professor an der Universität Graz, 1921 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1925/1926 Rektor der Universität Graz.
Robert Sieger prägte 1922 mit Hermann Rüdiger den Begriff „Donauschwaben“. Veröffentlichungen u.a.: „Die geographischen Grundlagen der österreichisch-ungarischen Monarchie und ihrer Außenpolitik“, „Vom heutigen Deutsch-Osterreich“, „Der österreichische Staatsgedanke und seine geographischen Grundlagen“, „Das Deutschtum von der Etsch bis zur Donau“. Schrieb auch für die Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, die Geographische Zeitschrift, die Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, die Mitteilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft in Wien und die Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.

SILBERHORN Jakob
* 1909 in Kutzura
Geigenbauer. Baute bereits in der Heimat Geigen, Mandolinen und Gitarren, nach der Vertreibung auch in Eggenfelden. Man nennt ihn den “Stradivari von Eggenfelden”.

SKOLKA, ANDREAS
* 25.11.1777 in Deménfalu (Deményfalva), Liptau † 20.06.1816 in Neuwerbaß
Pfarrer. Evangelisches Gymnasium in Preßburg. Nach Schnepfenthal in Sachsen-Gotha und Dessau. Als Professor nach Szarvas berufen. Rektor des Gymnasiums Mezöbéreny. Übersiedlung nach Neuwerbaß. 1809 regt er die Gründung eines evangelischen Gymnasiums an, desgleichen den Bau einer deutsch-evangelischen Kirche. Verfasser von Lehrbüchern und Beschäftigung mit der Geschichte von Neuwerbaß und Umgebung. Schrieb in der “Zeitschrift von und für Ungarn” und im “Patriotischen Wochenblatt für Ungarn”. Für die Erstellung von Ortsmonographien findet man bei SKOLKA Bedingungen, Voraussetzungen und Auflagen, die man auch heute an Monographien stellt. SKOLKA gründete 1809 das Neuwerbaßer Gymnasium.

SOMMERFELD Oskar
* 08.08.1885 in Inđija (Syrmien) † 25.04.1973 in Hofkirchen an der Trattnach (Österreich)
Donauschwäbischer akademischer Maler. Wurde vor allem durch Landschaftsbilder seiner engeren Heimat bekannt. Anerkennung in der regionalen Kunstszene und bei Kunstsachverständigen. Nach dem 2. Weltkrieg in Oberösterreich. Hier verarbeitete er Verfolgung, Flucht und Vertreibung der Donauschwaben aus Syrmien nach 1944 in seinem Gemäldezyklus Donauschwäbische Passion.

SPEISER Franz
* 17.11.1854 in Apatin † 07.01.1933 in Kalotscha/Ungarn
Zoologe, Gymnasialdirektor. Weltweit anerkannter Insektenfaunist. Mehrere von ihm entdeckte Insekten werden nach ihm benannt. War Leiter des Jesuitengymnasiums in Kalotscha.

STEFAN Johann
* 11.05.1893 in Batsch-Sentiwan † 29.07.1957
Druckereibesitzer. Errichtete 1923 die erste Druckerei in Batsch-Sentiwan und gab das “Kleine Wochenblatt” heraus.

STEIN Jacobus Conrad
* 27.07.1878 in Franzfeld (Banat) † 02.05.1948 in Graz
Schriftsteller. Gymnasium in Pantschowa und Preßburg. Studium der Germanistik, Geschichte und Erdkunde in Wien, Leipzig, Jena und Budapest. Lehrbefähigung für den Unterricht an höheren Schulen. 1905 Übersiedlung nach Graz, dort freier Schriftsteller. Pseudonym „Franz Feld“ erschienen; die von ihm verfasste erste donauschwäbische Literatungeschichte eines Vierteljahrhunderts: „Fünfundzwanzig Jahre deutschen Schrifttums im Banate …“ ist noch heute bedeutsam.

STEINACKER Edmund
*23.08.1839 Debreczin (Kaisertum Österreich) † 19.03.1929 in Klosterneuburgbei Wien
Publizist Politiker. Studium der Ingenieurwissenschaften am Polytechnikum Stuttgart. Nach Ablegung des 1. Staatsexamens im Baufach arbeitete er zuerst von 1864 bis 1866 in Württemberg, danach als Regierungssekretär für Kunst und Handwerk in Paris. 1867 kehrte er als Eisenbahningenieur der ungarischen Baudirektion nach Ungarn zurück. 1868 wurde er Direktor des Landesindustrieverbandes und 1869 Syndikus der Budapester Handels- und Gewerbekammer. 1875-1878 Generalsekretär der ungarischen Landeskommission für die Wiener Weltausstellung. Von 1881 bis 1888 gehörte Steinacker als Abgeordneter von Bistritz und Heltau in Siebenbürgen dem ungarischen Reichstag an. 1892 wurde wegen seines Eintretens für das Deutschtum in Ungarn zwangsweise pensioniert.
Nach seiner Übersiedlung nach Wien war er bis 1897 Sekretär des Fremdenverkehrsvereins. Gründete 1899 das Deutsche Tagblatt für Ungarn. 1906 beteiligte er sich an der Gründung der Ungarländischen Deutschen Volkspartei. In den 1920er Jahren galt sein Engagement der Minderheitenpolitik des Donau- und Karpatenraums.

STEINER Rudolf
* 27.02.1861 in Kraljevć (Kroatien) † 30.03.1925 in Dornach (Schweiz) Anthroposoph. Begründer der Anthroposophie, der Waldorfschulpädagogik und der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft.

STEINMETZ Dr. Johann
* 02.05.1878 in Neu-Schowe † 1957 in Ansbach
Jurist. Gymnasium in Eperjesch/Oberungarn, Studium der Rechtswissenschaft in Budapest und Klausenburg. 1901 ins Kreisgericht in Sarajewo, 1905 Gerichtsadjunkt. 1916 in russische Gefangenschaft nach Sibirien. Er arbeitete das Gesetz aus, aufgrund dessen die Deutsch-Evangelische Landeskirche in Jugoslawien, mit einem Bischof an der Spitze in Agram, anerkannt wurde. War viele Jahre hindurch erster Anwalt der evangelischen Landeskirche und Seniorratspräsident des bosnischen Seniorats. Gehörte auch dem Kuratorium der Deutschen Schulstiftung an. Sammelte für die Herausgabe eines etymologischen donauschwäbischen Wörterbuches zahlreiches Material. Verfasser zahlreicher donauschwäbischer Schnurren.

STEINMETZ Dr., Karl
* 28.07.1887 in Neu-Schowe † 30.03.1940 in Sekitsch
Arzt. Vorsitzender der deutschen Ärztesektion im SDKB.

STETZENBACH Dr. Daniel
* 09.12.1911 in Neuwerbaß † 13.02.1984 in Wien
Jurist. Gymnasium in Neuwerbaß. Studium der Rechtswissenschaften (Dr. jur.). War nach Kriegsende in Salzburg Geschäftsführer der “Donauschwäbischen Verlagsgesellschaft”, die das Wochenblatt “Neuland” herausgab. Ab 1958 Direktor der Baugenossenschaft “Neusiedler” in Wien, die in ganz Österreich Wohnungen für die Heimatvertriebenen erbaute. Veröffentlichte im “Neuland” und im “Donauschwaben” Begebenheiten aus der alten Heimat. War ein anekdotischer Mensch. Besonders bekannt sind seine “Schwowische Sache zum Schmunzle un Lache”. Erhielt das Goldene Verdienstkreuz der Republik Österreich.

STOLL August
* 03.01.1853 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 12.07.1928 in Wien
Komponist, Sänger und Regisseur. Komponierte Singspiele, Operetten und Bühnenspiele. Als Präsident des Österr. Bühnenvereins erwarb er sich Verdienste um die finanzielle Sicherstellung von dessen Mitgliedern und bemühte sich um das Zustandekommen einer neuen Theatergesetzgebung. Er wurde u. a. mit dem Prof. Titel, 1900 mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens und 1918 mit dem Orden der Eisernen Krone III. Kl. ausgezeichnet.

STROSSMAYER Josef Georg
* 04.02.1815 in Esseg (Slawonien) † 08.04.1905 in Djakowa (Slawonien)
Bischof. Hauptförderer des national-slawischen Selbstbewusstseins und der kroatischen Kultur sowie deren engere Bindung an die Katholische Kirche. Stiftete als kroatischer Bischof die Universität und die Akademie der Wissenschaften in Agram. 1850 Bischof von Agram. 1882 erfolgte die Fertigstellung der Kathedrale in Djakowa, die von Strossmayer gestiftet wurde.

STUMPFÖGGER Koloman
* 04.06.1926 in Batsch-Brestowatz
Lehrer. Studium an der päpstlichen Kirchenmusikschule Regensburg. Danach Orgeldienste und Leitung von Kirchen- und Liederchören.

SUCHER Joseph
* 23.11.1843 in Döbör (Komitat Eisenburg) † 04.04.1908 in Berlin Komponist, Kapellmeister und Dirigent
Musikunterricht in Wien als Sängerknabe der kaiserlichen Hofkapelle, Studium der Komposition. Direktor des Wiener akademischen Gesangvereins. Ab 1879 Tätigkeit am Stadttheater in Hamburg und ab 1888 am Berliner Opernhaus.

SZIMITS Johann
*23.11.1843 Bogarosch † 26.03.1910 in Mödling bei Wien
Begründer der banatschwäbischen Mundartdichtung. In seinen Dichtungen beschrieb er vorwiegend das Leben auf dem Lande, die Arbeitsweisen der Menschen, Sitten und Bräuche.

TAUSS Dr., Karl
* 29.01.1907 in Sekitsch † 1999 in Sielmingen/Württemberg
Arzt und Zahnarzt. Studium der Medizin in Graz. 1933 Promotion. 14 Monate jugoslawischer Soldat. Danach Krankenhauspraxis und gleichzeitig zahnärztliche Ausbildung in Belgrad. Praktischer Arzt und Zahnarzt in Sekitsch. 1944 zur Honvéd. Gefangenschaft. Arzt in Ungarn. 1947 nach Stuttgart. Erneut zahnärztliche Tätigkeit. März 1978 bis Dezember 1984 Schriftleiter des “Sekitscher Boten”. Mitherausgeber des Sekitscher Bildbandes.

TAUSS Karl-Heinz
* 18.02.1936 in Sekitsch
Schauspieler. Spielt auf verschiedenen Bühnen Deutschlands in verschiedenen Rollen.

TERNOVITS Alexander
* 10.04.1929 in Lugosch (Banat)
Pseudonym: „Josefstädter Franzi“. Weinbauingenieur. Mitglied des Temeschburger Deutschen Theaters. Komische Rollen am Temeschburger Nationaltheater. Stellte auch 11 Landesrekorde in der Leichtathletik auf. Schreibt vorwiegend in einem Temeschburger Vorstadtjargon.

TEUTSCH Friedrich
*16.09.1852 Schäßburg (Siebenbürgen) †11.02.1933 in Hermannstadt
Bischof der Siebenbürger Sachsen. Besuchte die von seinem Vater Georg Daniel Teutsch geleitete Bergschule Schäßburg und 1869/70 die Hermannstädter Rechtsakademie. Studium der Theologie und Geschichte an der Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg, der Universität Leipzig und der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. 1889 bis 1896 Direktor des Hermannstädter Lehrerseminars. 1896 Pfarrer in Großscheuern. 1899 ernannte ihn Bischof Friedrich Müller zum Bischofsvikar. 1903 Stadtpfarrer in Hermannstadt. Von 1906 bis 1932 Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Siebenbürgen. Verfasste diverse Arbeiten über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen. 1922 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

THIEL Alexander
* 06.06.1909 in Filipowa
Monsignore, Prälat. Erfolgreicher Einsatz in der Flüchtlingsseelsorge und im sozialen Wohnungsbau in Österreich. Mit dem Steiermärkischen Ehrenring ausgezeichnet.

THIEL Prof. Dr., Josef Franz
*18.09.1932 in Filipowa
Professor. Nach der Internierung in Gakowa in Österreich Studium der Theologie, Philosophie und Ethnologie. Missionar im Kongo. 1964-70 Studium der Ethnologie in Paris. 1969-77 Chefredakteur der Zeitschrift für Völker- und Sprachkunde “Anthropos”. Seit 1984 Leiter des Museums für Völkerkunde in Frankfurt/M. 1976 Professor in Bonn. Zahlreiche ethnologische Fachveröffentlichungen.

THOMANN Dr., Martin Anton
* 11.11.1926 in Kunbaja † 02.06.1992 in Budapest
Lehrer, Schriftsteller. Bürgerschule in Batsch – Almasch. Handelsmittelschule in Sawatitz. Gymnasium in Baja. Studium der Medizin in Budapest. 1950 als “Klassenfeind” arbeitslos. Hilfsarbeiter in der Csepeler Rohrfabrik. Studium an der Philosophischen Fakultät in den Fächern Deutsch und Ungarisch. Gymnasiallehrer in Budapest. Organisierte 1973 den ungarndeutschen Klassenzug. 1987 zwangspensioniert, dann nur noch Hilfslehrer am Gymnasium. Schrieb als 16jähriger Reportagen in der Jugendzeitung “Erzsébeth Diák”, die er 24 Jahre lang redigierte. Ab 1970 publiziert er laufend in der deutschsprachigen Presse Ungarns. Schrieb Novellen und Erzählungen über das alltägliche schwäbische Familienleben, über Sitten und Bräuche. Hatte nach 1945 wesentlichen Anteil am Aufbau des höheren deutschen Schulwesens in Ungarn. Betrieb Ahnenforschung.

THÜRR Stefan (TÜRR)
* 11.08.1825 in Baja † 1908 in Budapest
General. Thürr ging 1848 mit Radetzky nach Italien und floh auf piemontisches Gebiet. Dort übernahm er das Kommando über eine ungarische Legion. Danach kämpfte er in den Reihen der badischen Aufständischen und floh nach deren Niederringung erneut, diesmal in die Schweiz. Er war dann als englischer Soldat im Krimfeldzug und 1856 im Tscherkessenkrieg gegen die Russen. 1859 kämpfte er im italienischen Freiheitskampf auf der Seite Garibaldis. Nach der Einnahme von Marsala wurde er General und Oberinspektor der Nationalgarde, nach der Einnahme Neapels Zivil- und Militärgouverneur dortselbst. Nach Beendigung des Feldzuges wurde er ‘Deldmarschall-Leutnant’ und Flügeladjutant des Königs VIKTOR EMANUEL. Nach der allgemeinen Amnestie kehrte er nach Ungarn zurück und wirkte beim Bau des Korinthischen Kanals in Griechenland mit. Seine Frau war eine Nichte NAPOLEONS III. Unter seiner Leitung wurde 1871/72 der Franz-Josef-Kanal in der Batschka gegraben. Am 17.9.1896 war THÜRR Präsident des in Budapest tagenden III.Internationalen Friedenskongresses.

TOLDY Ferenc (Franz Josef Schell)
* 10.08.1805 in Ofen † 10.12.1875 in Budapest
Literaturhistoriker. Gymnasium in Cegléd, Studium der Medizin und Bezirksarzt in Pest. Mitglied der ungarischen Akademie und 1835 auch deren Sekretär bis 1861. 1833-1844 außerordentlicher Professor der Diätetik an der Pester Universität. Gründungsmitglied der Kisfaludy-Gesellschaft. Von 1843-1874 Direktor der Universitätsbibliothek Budapest. Nach ihm ist das berühmte Budapester Toldy-Ferenc- Gymnasium im Budaer Burgviertel (Vár) benannt.

TRISCHLER Dr. Ing., Josef
* 20.03.1903 in Obrowatz † 18.12.1975 in München
Wirtschafts- und Volkspolitiker, Lehrer, Abgeordneter. Gymnasium in Kalotscha und Hatzfeld. Studium der Chemie in München. 1932 Diplomlandwirt. Herausgeber der Vierteljahresschrift “Schwäbischer Volkserzieher”. Als Wirtschaftsexperte Mitgestalter des Lastenausgleichsgesetzes in Deutschland.
1932: Lehrer an den „Deutschen LBA“ in Groß-Betschkerek/Banat, ab 1933 in Neuwerbaß
1939: Seit dem 5.November Präsident der „Landwirtschaftlichen Darlehenskasse“ in Neusatz
1940: Errichtung der Landwirtschaftsschule auf dem Schloßgut in Futok und deren Direktor
1938: Abgeordneter im Belgrader Parlament
1941: Abgeordneter im Budapester Parlament
1949-1953: Abgeordneter im Parlament der Bundesredpublik Deutschland.

TRISSLER Philipp
* 05.10.1893 in Neu-Schowe † 03.1985 in Ingolstadt-Kösching
Lehrer. Bürgerschule in Neusatz. LBA in Oberschützen/Burgenland. Lehrer in Altker, nach 1945 in Töpfen bei Hof/Bayern. Veröffentlichungen in der Zeitschrift “Unsere Schule”. Schrieb 1966 das Heimatbuch “Mein Altker”.

TURATH Theresia
* 1907 in Apatin † 19.07.1991 in Graz/Ö.
Schriftstellerin. Schrieb volkstümliche Erzählungen und Gedichte. 1972 erschienen als Heft 5 der “Apatiner Beiträge” ihre “Bilder aus dem Leben”.

UDVARY Dr., Raimund
* 11.03.1933 in Apatin † 17.11.1992
Professor. Universitätsprofessor für Deutsch und Englisch in Salzburg. Mitarbeiter an kulturhistorischen Themen. Veröffentlichte mehrere Beiträge über donauschwäbische Schriftsteller.

VETTER Dr., Roland
* 24.06.1928 in Tscherwenka † 14.10.1993 in Mainz
Dekan, Dichter. Gymnasium in Karlowitz und Neuwerbaß. Kriegsdienst und sowjetische Gefangenschaft. Lehrerdiplom in Österreich. Studium der Theologie und Philosophie in Wien und Erlangen. Vikar in Worms und Seligenstadt und anschließend Pfarrer in Lampertheim und Mainz. Zuletzt Dekan der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Aus gesundheitlichen Gründen vorgezogener Ruhestand. Freier Schriftsteller und Publizist in Wiesbaden. 1976 Schriftleiter des “Boten” (Organ der evang. Heimatkirche) und 1987 der “Tscherwenkaer Heimatzeitung”. 1981 geistlicher Vorsitzender des “Hilfskomitees der evang. Landeskirche aus Jugoslawien e.V.” 1990 Vorsitzender des “Konvents der zerstreuten evang. Landeskirchen e.V.” bei der EKD. Weitere Ehrenämter, u.a. Vorsitzender des “Freien Deutschen Autorenverbandes e.V.” in Hessen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Preise, u.a. die Gedichtbände “Der pannonische Mensch”, “Der Zwischenreim-Gedichte” (1982-84), “Unvergängliches Pannonien” (1987). Erhielt 1992 den “Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg”. Ist Hauptdarsteller in dem amerikanischen Film “Der anbrechende Tag” (Daybreak).

WACK Peter
* 04.12.1901 in Jarek † 01.05.1973 in Waldenbuch/Württemberg Pfarrer
Verfasser des Heimatbuches “Torža 1784-1934”.

WAGNER Gustav Adolf
* 22.08.1868 in Kutzura † 28.05.1926 in Neuwerbaß
Pfarrer. Erster geistlicher Kirchenpräsident der evangelischen Kirche in Jugoslawien.

WAGNER Dr. h.c., Johann
* 20.04.1870 in Kreuzstätten (Banat)
Pädagoge, Botaniker, Mundartdichter. Studiendirektor in Budapest, Schulinspektor in Budapest und Szegedin. Promotion an der Budapester Universität. Veröffentlichte 1928 „Gruß an meine Heimat. Humoristische Gedichte in schwäbischer Mundart“.

WAGNER Nikolaus
* 07.10.1904 in Sekitsch † 10.06.1985 in Ridgewood/N.Y.
Schneidermeister. Ausbildung an den Schneiderfachschulen in Dresden und München. Früher Obmann der “Obstbau- Genossenschaft”. Nach der Vertreibung Chefschneidermeister der “Metropolitan Opera” in New York/USA.

WAGNER Peter Max
* 04.08.1898 in Sekitsch † 02.02.1982 in Forest Hills, N.Y./USA
Unternehmer. Gründete am 8.5.1946 das donauschwäbische Hilfswerk “United Friends of Needy and Displaced People of Jugoslavia Inc”. Dieses Hilfswerk verschickte im Laufe der Zeit 18.000 Pakete mit Kleidung und Lebensmitteln an bedürftige Donauschwaben in aller Welt. Es war gleichzeitig für viele Donauschwaben Bürgschaft für die Einreiseerlaubnis in die USA. Den Waisenkindern verschaffte das Hilfswerk Adoptiveltern. Wagner war Berater verschiedener US-Präsidenten in Fragen der Einwanderung und des Minderheitenschutzes. Empfangen wurde er von den Präsidenten Truman, Eisenhower und Johnson. Er reiste mehrmals nach Europa, um das Flüchtlingselend zu studieren. 1951 reiste er nach Jugoslawien. Er verhandelte in Belgrad mit dem jugoslawischen Minister SAVA KOSANOVIC über die Rückführung deutscher Kinder. Es gelang ihm auch, Medikamente und Läusepulver in die jugoslawischen Lager zu bringen, die halfen, das Massensterben einzudämmen. WAGNER erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 1964 erfolgte auf dem “Tag der Donauschwaben” in Kirchheim/Teck die Einweihung des “Pannonia-Brunnens” auf dem “Peter-Max- Wagner-Platz”. WAGNER erhielt viele Ehrungen, Auszeichnungen und Orden. Man nennt ihn “Vater der Donauschwaben”.

WALLRABENSTEIN, FRIEDRICH
* 25.09.1909 in Sekitsch † 17.10.1986 in Münster/Westfalen
Heilpädagoge. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Mitarbeiter seines Vaters in der “Ungarischen Bethelanstalt” in Budakeszi/Ungarn. Gründete 1938 ein heilpädagogisches Institut dortselbst. War Sprachlehrer am “Ungarischen Staatsinstitut für Sprachheilkunde” in Budapest. Nach 1946 Leiter einer Sonderschule in Brackwede bei Bielefeld. Seit 1958 Leiter der Sprachheilfürsorge beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Dozent für Sprachheilkunde an der Pädagogischen Hochschule in Dortmund. Stimm-Sprachtherapeut an der Universität Münster.

WALLRABENSTEIN Jakob
* 04.10.1881 in Jarek † 30.12.1965 in Bethel bei Bielefeld
Pfarrer. Begründer des “Ungarischen Bethelinstituts”. Studium der Theologie in Eperjes und Halle. In Halle Berührung mit der “Inneren Mission”. In den Sommerferien Arbeit in der Bodelschwingschen Anstalt “Bethel” bei Bielefeld. Nach dem Studium Kaplan in Sekitsch. 1910 zum Pfarrer in Mramorak gewählt. Hatte die Idee ein Diakonissenhaus zu errichten, wurde daran durch den Ersten Weltkrieg jedoch gehindert. Optierte 1922 für Ungarn. In Budapest Eintritt in die Methodistenkirche. Wurde Generalsekretär der “Blau-Kreuzler” in Nyiregyháza. Hielt Vorträge über den Alkoholmißbrauch. Kehrte im Herbst 1929 nach Budapest zurück und übernahm die Leitung der ungarischen Methodistenkirche. Am 29.5.1930 Anmietung von 6 Häusern in Budakeszi und Gründung der “Ungarischen Bethel-Anstalt”. Es erfolgte die Aufnahme von Epileptikern. 1932 kam es zur Krise der Anstalt. Bruch mit der Methodistenkirche. Umbau der Anstalt in einen Familienbetrieb. Heiligabend 1944 waren die Sowjets da. Bethel beherbergte zu dieser Zeit 120 Kinder und Erwachsene vom 4. bis zum 80. Lebensjahr. 1950 wurde die Anstalt verstaatlicht. 1959 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland. In der Bethel-Anstalt bei Bielefeld fand er Aufnahme. Ab 1960 war er dort selbst ein Pflegefall.

WALTER David
*16.07.1916 in Sekitsch
Musiker. Lernte Geige, Klarinette, Tenorhorn, Tuba und Kontrabass beim Großvater, Vater, bei Peter Freund und in Neusatz. 1933 übernahm er die 15-20 Mann starke väterliche Kapelle und leitete sie bis 1942. Er und sein Bruder Melchior waren die letzten Vertreter der Kapellmeisterdynastie WALTER in Sekitsch, die weit über den Ort hinaus einen guten Ruf hatte. Die Kapelle feierte 1980 in Groß- Umstadt ihr 150jähriges Bestehen. Seit 1947 war sie auch in der weiteren Umgebung Groß-Umstadts bekannt. 1986 brachte die Kapelle eine MC heraus: “Donauschwäbische Musikanten Gebr. Walter spielen Lieder aus der alten Heimat”.

WALTER Theodor
* 09.11.1910 in Sekitsch † 17.04.1990 in Böchingen/Pfalz
Lehrer. Gründete als 22jähriger die Jugendgruppe des SDKB in Sekitsch. Fachlehrer für Leibesübungen am Deutschen Gymnasium in Neuwerbaß. Militärdienst und sowjetische Gefangenschaft. Lehrer in Böchingen/Pfalz. Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Südostdeutschen in der Pfalz. Erster stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes der Donauschwaben. 1964 Beginn des Baues des “Hauses der Südostdeutschen” in Böchingen. 1966 festliche Einweihung des Hauses. Errichtung des Heimatmuseums. Viele Auszeichnungen, u.a. Bundesverdienstkreuz.

WEBER Andreas
* 18.06.1799 in Bulkes † 26.05.1885 in Neu-Pasua/Syrmien
Senior, Volkstumspolitiker. Sprecher und Bewahrer des Protestantismus in Syrmien-Slawonien. Kämpfer für Glaube und Volkstum. Helfer der Donauschwaben.

WEIDENHEIM Johannes
* 25.04.1918 in Batsch-Topola
Schriftsteller. Eigentlicher Name: Johannes Ladislaus Schmidt. Einer der bedeutendsten donauschwäbischen Schriftsteller und Dichter. Trat schon vor dem Kriegsende literarisch hervor. 1941-1943 Mitwirkung am Soldatensender Belgrad in der “Volksdeutschen Stunde”. 1961-1980 Rundfunkredakteur und Zeitungsredakteur in Köln. Er schrieb zahlreiche Romane und Erzählungen.

WEILAND Matthias Wolfgang
* 1927 in Stanischitsch
Journalist. Ausbildung als Reporter und Kolumnist. Kam 1963 zum Bayerischen Fernsehen. Reporter und Berichterstatter aus dem Landtag. Danach leitender Redakteur. Initiator mehrerer, die Donauschwaben betreffender Sendungen. Schrieb 1949 das Buch “Zweihundert Jahre Donauschwaben”.

WEIMANN Peter
* 22.01.1884 in Neuwerbaß † 20.05.1945 in Spannbach bei Göttingen
Pfarrer. Studium der Theologie in Klausenburg und 1915 Pfarrer in Neuwerbaß. 1933 Senior des südlichen (deutschen) reformierten Seniorats in Jugoslawien. Volkstumsforscher. Veröffentlichte eine Geschichte der Neuwerbaßer reformierten Kirchengemeinde sowie der Altwerbaßer Filialgemeinde von der Ansiedlung 1785 bis 1912.

WEINGARTNER Paul Felix
* 02.06.1863 in Zadar † 07.05.1942 in Winterthur
Dirigent, Komponist, Pianist und Schriftsteller. Studium in Graz, Leipzig und schließlich bei Franz Liszt in Weimar. 1898 bis 1905 Chefdirigent des Kaim-Orchesters, der heutigen Münchner Philharmoniker. 1908-1911 Direktor der Wiener Hofoper. 1908-1927 Leiter der Wiener Philharmonischen Konzerte. 1919-1924 Direktor der Wiener Volksoper.

WEISSMÜLLER Johann Peter (Johnny)
* 02.06.1904 in Szabadfalu (Ungarn) + 20.01.1984 Acapulco Mexiko)
US-amerikanischer Schwimmer Wasserballspieler,  fünffacher Olympiasieger und Filmschauspieler. Er war der erste Mensch, der die 100-Meter-Strecke unter einer Minute schwamm. Nach dem Ende seiner Schwimmlaufbahn wurde er als Tarzan-Darsteller in zwölf Kinofilmen weltberühmt.

WELKER Christian
* 24.05.1892 in Feketitsch † 23.08.1979 in Karlsruhe / Baden Wirtschaftsführer. Genossenschaftsführer und ehemaliges Mitglied des Oberhauses in Budapest.

WERNI Dr., Sebastian
* 16.10.1912 in Filipowa † 13.01.1987 in Wien
Sozialpolitiker, Historiker. Zuständig für die Betreuung der Flüchtlinge in Österreich. Mitbegründer der “Zentralberatungstelle der Volksdeutschen in Österreich”. 1949 Promotion: “Die Wojwodina 1848-1860 als nationales und staatsrechtliches Problem. Zur Geschichte der Serben und der Deutschen im ehemaligen Südungarn.” 1950 Gründung des Wochenblattes “Der Heimatbote”. Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der “Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft” (DAG). Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft IVH. Präsident des am 24.6.1979 gegründeten “Kulturinstituts der Donauschwaben, Wien”. Viele Auszeichnungen, u.a. Bundesverdienstkreuz I. Klasse.

WETTEL Franz Julius
* 24.02.1854 in Werschetz (Banat) † 05.08.1938 in Temeschburg (Banat)
Schriftsteller, Historiker. Mitglied der „Lenau-Gesellschaft“ in Temeschburg. 1882-1883 Herausgeber der „Banater Musik- und Sängerzeitung“. Schrieb die „Geschichte des Banates im Altertum und Mittelalter“. Veröffentlichte
„Biographische Skizzen“, eine Beschreibung des Zustandes des Landes nach der Türkenvertreibung. Vermachte seine überaus wertvolle Bibliothek der „Banatia“.

WILD Dr., Georg
* 11.01,1926 in Budisawa † 15.02.1980 in Harkheim
Pfarrer, Historiker. Nach der Vertreibung Dozent am Osteuropa-Institut in Münster und Professor in Mainz. Verfasser der Kirchengeschichte “Die Deutsche Evangelische Kirche in Jugoslawien 1918-1941”.

WILDING Matthias
*18.12.1912 in Neu-Futok
Musiker, Komponist. Versierter Arrangeur und Komponist. Trat 1934 mit seiner Kapelle bei einem Weihnachtskonzert im Belgrader Rundfunk auf. Stellte in russischer Gefangenschaft in Frankfurt/ O. ein 40-50 Mann starkes Streichorchester auf, mit dem er im “Russischen Klub” Tanz- und Unterhaltungsmusik spielte. 1946 entlassen und auf dem Heimweg in der Tschechoslowakei aufgegriffen. Ins Lager Tetschen- Bodenbach verbracht. Dort als Solist und in tschechischen Orchestern aufgetreten.1947-56 Ausbildung mehrerer Jugendkapellen im Landkreis Landsberg/Leen. Komponierte Walzer, Polkalieder und Märsche. Gab 1970 eine Schallplatte heraus: “Heimatklänge von und mit Mathias Wilding”.

WILDMANN Dr., Georg
*29.05.1929 in Filipowa
Theologe, Philosoph. Promotion an der Päpstlichen Universität in Rom. Ordentlicher Professor der Philosophie an der Philosophisch -Theologischen Hochschule in Linz a.d.Donau. Mitgestalter der “Geistlichen Stunde” im österreichischen Rundfunk. Wissenschaftliche Arbeiten über vorwiegend ethische Fragen. 1988 Leiter des Bundesoberstufengymnasiums in Linz-Urfahr. Seit 1966 Schriftleiter der “Filipowaer Heimatbriefe”. Gab sechs Textbildbände “Filipowa – Bild einer donauschwäbischen Gemeinde” heraus. 1982: Festschrift “Entwicklung und Erbe des donauschwäbischen Volksstammes”.

WINDISCH Ludwig
* 1852 in Apatin † 1941 in Apatin
Musikinstrumentenbauer. Führte einen Betrieb zur Herstellung von Holz- und Blechinstrumenten, den seine Tochter nach seinem Tode bis 1944 weiterführte. Bekannt besonders durch die Herstellung von Klarinetten.

WINKHLER Karl Angelus
* um 1787 in Ungarn † 15.12.1845 in Pest
Komponist und Klavierpädagoge. Karl Angelus Winkhler wirkte in Pest als Komponist und Klavierpädagoge. Seine gut 40 mit Opuszahlen versehenen Werke gelten hauptsächlich dem Klavier solo, umfassen aber auch Kammermusik und Musik für Klavier und Orchester.

WINTER Peter
* 05.02.1898 in Ostern (Komitat Temes, Banat) † 26.12.1985 Deutschland
Bankbeamter, Journalist, Redakteur und Mundartdichter. Handelsschule in Temesvár , Studium in Szeged, Budapest und Wien. Zunächst Bankbeamter, gab diesen Beruf jedoch 1928 auf und gründete das wöchentlich erscheinende Witzblatt „Die Pollerpeitsch“. Zwischen 1928-1944 etwa 800 Einzelfolgen. 1928 veröffentlicht er eine Anekdotensammlung unter dem Titel „G’schichte vun die korzi Ele un vun die lange Woche“. 1937-1944 jährliche Herausgabe des Bauernkalenders „Pollerpeitsch (Kuh)lehner“ in Temeschburg. 1944 Enteignung und Beschlagnahme des gesamten Vermögens. Er übersiedelte von Österreich nach Deutschland, wo er 1885 im Schwarzwald verstarb.

WINTERSTEIN Horst
*05.10.1934 in Neu-Siwatz
Politiker. Abgeordneter, Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag.

WINTERSTEIN Ladislaus
* 11.06.1905 in Alt-Siwatz † 02.11.1964 in Hattersheim/Hessen
Politiker. Mitglied des Hessischen Landtages und Abgeordneter im Bundestag. Bürgermeister von Hattersheim.

WITTSTOCK Erwin
* 25.02.1899 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 27.12.1962 in Kronstadt
Deutschsprachiger Schriftsteller der Minderheit der Siebenbürger Sachsen.
Wittstock besuchte Gymnasien in Schäßburg und Mediasch. 1919-1922 Jurastudium an der Universität Klausenburg. Danach bis 1936 Magistratsbeamter bei der Stadtverwaltung in Hermannstadt. Daneben veröffentlichte er erste literarische Werke. Von 1936 bis 1944 lebte er als freier Schriftsteller in Hermannstadt, Berlin und in Böhmen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Lehrer, ab 1957 als Rechtsanwalt in Hermannstadt und Kronstadt tätig, danach wieder freier Schriftsteller.
Sein schriftstellerisches Werk umfasst überwiegend Romane und Erzählungen. Er erhielt 1936 den Volksdeutschen Schrifttumspreis der Stadt Stuttgart sowie die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg. Seit 1950 Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes.

WOLF, JAKOB
* 21.04.1914 in Feketitsch † 09.01.1987 in Sindelfingen
Lyriker. Verwaltungsangestellter im Heimatort. Nach der Vertreibung Tätigkeit im Vertriebenenministerium in Stuttgart. Stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender der “Landsmannschaft

WOGRITSCH Max
* 28.01.1852 in Hermannstadt (Siebenbürgen) † 10.06.1910 in New York
Klaviervirtuose, Komponist. Ausbildung am Konservatorium in Leipzig. Bereiste Italien, Mexiko, Amerika und Australien. Schrieb konzertante Werke, Messen, Kantaten, Chöre, Lieder und Opern.

WOLF, JAKOB
* 21.04.1914 in Feketitsch † 09.01.1987 in Sindelfingen
Lyriker. Verwaltungsangestellter im Heimatort. Nach der Vertreibung Tätigkeit im Vertriebenenministerium in Stuttgart. Stellvertretender Bundesvorsitzender und Landesvorsitzender der “Landsmannschaft der Donauschwaben aus Jugoslawien”. Vorsitzender des “Vereins Haus der Donauschwaben” in Sindelfingen. Mitglied im Landesbeirat Baden-Württemberg für die Verwirklichung der Patenschaft über die Volksgruppe der Donauschwaben. Vorsitzender der Jury für die Verleihung der donauschwäbischen Kultur- und Förderpreise sowie Ehrungen. 1964-80 Leiter des Patenschaftsbüros der Stadt Sindelfingen. Umfangreiches lyrisches Schaffen. 1954 Herausgabe des Gedichtbändchens “Stoppelgang”, 1964 des Gedichtbändchens ” “Salz und Brot”. Das lyrische Gedicht ist für ihn die “Kunst des Einsamen für den Einsamen”. Wolfs dichterisches Schaffen steht stark unter dem Einfluß Lenaus. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Bundesverdienstkreuz am Bande.

WOLF Ludwig (Lájos Ordás)
* 06.02.1901 in Torschau † 14.08.1978 in Budapest
Bischof. Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELKU) in Ungarn nach 1945. Sein Widerstand gegen die Enteignung der konfessionellen Schulen war der Anlass seiner Verhaftung und Verurteilung zu 2 Jahren Gefängnisstrafe. Im Sommer 1956 rehabilitiert und am 31.10.1956 wieder in sein Amt als Bischof seiner Diözese und leitender Bischof eingeführt. Im August 1957 anlässlich der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Minneapolis/USA zum Vizepräsidenten des LWB gewählt und bis zu seinem Tode Ehrenmitglied des Exekutivkommitees. 1958 wurde er durch das Staatliche Kirchenamt in Budapest seines Amtes enthoben. 1973 Ehrendoktorwürde der Universität Reykjavik für seinen Dienst an der Weltkirche und für die Übersetzung der Passionspsalmen“ des isländischen Dichters Petursson aus dem Isländischen ins Ungarische. Einige seiner Bücher sind auch in deutscher und englischer Sprache erschienen. Er hatte seinen deutschen Namen aus Protest gegen den Einmarsch der Wehrmacht 1944 in Ungarn abgelegt.

WURTZ Johannes
* 16.07.1908 in Budisawa † 08.06.1991 in Bexbach-Frankenholz
Journalist, Dichter. Verlagsbuchhändler in Neusatz, Belgrad und Betschkerek. Nestor und Wortführer der donauschwäbischen Literaturschaffenden und Künder donauschwäbischen Wesens. Schrieb Erzählungen, Romane, Gedichte, ein Schauspiel, heimatgeschichtliche Schriften, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel. 1942 erschien sein Roman “Die Dingelstocks”. 1968 schrieb er das Heimatbuch “Waldneudorf-Deutsches Schicksal im Zeichen der Nachbarschaft mit Madjaren und Serben”. Vielfach geehrt.

ZELLNER Leopold Alexander
*23.09.1823 in Agram (Kroatien) † 24.11.1894 in Wien
Komponist. Ab 1845 Organist in der Katharinenkirche, ab 1849 erteilte er Musikunterricht in Wien. Musikreferent bei der „Ostdeutschen Post“. Ab 1868 Harmonielehrer am Wiener Konservatorium und 1869 Generalsekretär der Gesellschaft der Musikfreunde. Schrieb Messen, Oratorien, Klavierstücke und Chorlieder.

ZIMMERMANN Dr., Andreas
* 17.05.1893 in Kleinker † 14.12.1977 in Wien
Arzt. Einer der fünf Kuratoren der “Deutschen Schulstiftung” in Jugoslawien.

ZOLLITSCH Anton
* 03.11.1913 in Filipowa † 25.11.1966 in Salzburg
Pfarrer, Publizist. Studium der Theologie an der Universität Innsbruck. Vollendung der Studien in Laibach/Slowenien. 1941 Latein- und Religionslehrer in Werschetz/Banat (bis 1944). 1946 Pfarrer in Bor. Flucht nach Österreich. Veröffentlichte im “Neuland” (Salzburg) heimatkundliche Forschungsarbeiten. Schrieb das Heimatbuch “Filipowa. Entstehen, Wachsen und Vergehen einer donauschwäbischen Gemeinde in der Batschka”. Er gilt als Pionier und Animator für die donauschwäbischen Heimatbücher. Setzte die von Wendelin Gruber begonnenen “Filipowaer Heimatbriefe” als Schriftleiter fort.

ZOLLITSCH Dr., Robert
*09.08.1938 in Filipowa
Erzbischof. Am 17.6.2003 ernannte Papst PAUL II. den Domkapitular und Prälaten zum Erzbischof und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Studium der Theologie in Freiburg und München. Kaplan in München und Buchen/Odenwald. 1967 Repetitor im Theologischen Konvikt Borromäum. 1972 Dozent, 1974 Direktor und Promotion. 1983 Mitarbeiter im Erzbischöflichen Ordinariat. 1984 Titel “Monsignore”. 1992 Titel “Päpstlicher Ehrenprälat”. Heute Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz.

ZORN, JOSEF
*19.05.1883 in Franzfeld/Banat †01.05.1969 in Cuxhaven
Lehrer, Schulleiter. Realschule in Bijeljina/Bosnien. LBA in Sarajewo. Pädagogische Studien in Wien. Dann Lehrer an der Handelsakademie in Bijeljina. Schulverwaltungsdienst in Sarajewo. Staatliche Bürgerschule in Palanka. 1933 Leiter der Deutschen Bürgerschule in Neuwerbaß. 1941 Leiter der neuerrichteten deutschen Bürgerschule in Neusatz. Nach 1945 Leiter der Volksschule in Kochel/Bayern.

ZUSNER Vinzenz
* 18.01.1803 in Bischoflack (Krain) † 12.06.1874 in Graz
Dichter. Gründer der Vincenz-Zusner-Stiftung. Nach der Stiftungsurkunde wurden jährlich zwei Liederpreise an junge Komponisten des Konservatoriums in Wien für die beste Vertonung seiner Gedichte vergeben. Die 16 Preisverleihungen erfolgten zwischen 1875 und 1891.

 

Donauschwäbische Persönlichkeiten 
-Abschnitt 2-

NAME

GEBOREN

GESTORBEN

Abel, Josef

22.03.1929 Deronje

 

Abel, Peter

um 1908 Batsch Sentiwan

01.12.1980 München

Adelburg Ritter von, August

01.11.1830

20.10.1873 Wien/Ö.

Amann Dr., Raimund

28.10.1922 Apatin

 

Ameseder Dr., Rudolf

um 1877 Sombor

 

Arnold, Nikolaus

27.06.1891

25.10.1944 Werschetz

Auer, Sebastian

22.10.1922 Karawukowa

 

Bechtler, Georg

21.01.1912 Sekitsch

10.09.1984 Friedrichshafen

Becker, Anton

13.06.1902 Putinci/Syrmien

27.09.1978 Buenos Aires/Argent.

Beißmann, Michael

27.01.1907 Apatin

23.08.1974 Elwood/Australien

Berg, Andreas

um 1898 Batsch Sentiwan

 

Bickerich, Victor

23.02.1895

18.05.1964 Kronstadt/Siebenb.

Bielz, Michael

10.05.1787 Birthälm/Siebenb.

27.10.1866 Hermannstadt

Bierbrunner, Gustav

03.08.1835

14.02.1907 Altker

Birli, Eduard Florian

06.12.1786 Hodschag

25.12.1854

Bleilinger, Johann

24.09.1907 Stanischitz

 

Böhm, Leonhard

25.11.1833

26.12.1924 Weißkirchen

Bolz, JOsef

11.10.1871 Schowe

09.10.1945 Lager Jarek

Brandt, Jakob

06.07.1895 Kunbaja

30.11.1977

Braunhoffer, Josef

17.09.1870 Milititsch

01.01.1915 Milititsch

Breckner, Hans Georg

06.04.1911

29.05.1987 Kaufbeuren/Allgäu

Brücker, Johann

03.09.1881

03.06.1965 Schönaich/Württ.

Büchelbauer, Heinrich

04.05.1877

05.04.1933 Temeschburg

Christ, Dr. Hans

30.11.1914

15.12.1985 Endersbach /Württ.

Czeglédy, August

21.07.1861

24.10.1938 Weißkirchen

Davis (David), Gustav

03.03.1856

21.08.1951 Hohenlehen/Ö.

Depner, Margarete

22.03.1885

02.09.1970 Kronstadt/Siebenb.

Dressler, Franz Xaver

19.11.1898

03.10.1981 Freiburg/Breisgau

Dussing, Nikolaus

23.10.1900 Neusatz

30.10.1979 Huchenfeld/Württ.

Ebinger Dr., Hans

07.12.1879

13.11.1956 Sao Paulo/Brasilien

Ebner, Karl

04.10.1811

15.07.1837 Paris

Ehling, Johann

12.03.1861

17.04.1889 Neupanat

Eichinger, Josef

13.11.1927 Filipowa

11.04.1985 St. Gilgen/Ö.

Eisele, Andreas

15.10.1903

17.07.1980 Neuarad/Rumänien

Eisenhut, Georg

25.12.1841

02.04.1891 München

Englert, Adam

27.02.1921 Kisnyárad, Baranya

 

Eppich, Egon

23.08.1927

31.10.1982

Erkel, Franz

07.10.1818

15.06.1893 Budapest

Ertl Dr., Johann

um 1899

um 1947

Fakler, Fred

15.12.1877

19.09.1943

Felbinger von, Johann Ignaz

06.01.1724

17.05.1788 Preßburg

Fernbach, Karl

28.01.1868 Apatin

26.08.1917 Sombor

Fiedler, Stefan

19.10.1871

25.10.1957

Fischer-Schwarzböck,Beatrix

06.02.1806

16.09.1885 Baden-Baden/D

Flechtenmacher, Otto W

09.09.1900

31.07.1983 Mösern/Tirol

Flesch, Carl

09.10.1873 Wieselburg

15.11.1944 Lausanne/Schweiz

Folnes, Julius Karl

05.06.1816

20.08.1878 Coburg/Bayern

Fritz, Franz

um 1897 Kernei

23.05.1983 Doroslo

Gabriel, Stefanie

16.08.1892

01.12.1953 Franzdorf, Banat

Gassner, Josef

18.03.1899

26.09.1971 München

Gerhardt, Jakob

17.05.1865

04.12.1941 Neubeschenowa

Gerö, Josef

23.09.1896 Maria Theresiopel

 

Gerstler, Etelka

25.06.1855

20.08.1920 Pontecchio/Italien

Glaz, Eduard

um 1812

31.05.1889 Budapest

Glöckner, Franz

26.02.1909 Reschitz, Banat

 

Gorvin Prof., Carl

15.06.1912

03.06.1991 Hannover

Gräser, Karl Andreas

um 1849

22.08.1899

Grumbach, Karl

um 1919 Bulkes

03.04.1990 Dornbach bei Wien/Ö.

Guggenberger, Hans

um 1902

01.06.1987 München

Günther, Klaus

19.04.1921 Altbeba, Banat

09.07.1982 Schorndorf/Württ.

Habe, Hans

12.02.1911

30.09.1977 Locarno/Schweiz

Haberlandt, Michael

29.09.1860

14.06.1940 Wien/Ö.

Hahn Dr., Franz Johann

um 1920 Kula

um 1987 Ostberlin

Haller, Heinrich

03.03.1887 Schowe

Lager Jarek

Hambacher, Magdalena

um 1914 Neu Schowe

20.09.1986 Cordoba/Argentinien

Hauk, Josef

13.04.1912 Apatin

 

Haupt, Egydius

23.08.1861

14.08.1930 Jahrmarkt/Banat

Hay, Julius

05.05.1900

17.05.1975 Intragna (Tessin)

Helfrich, Franz

05.08.1912 Futog

05.12.1985 Ulm

Heß, Friedrich

um 1867 Bulkes

27.06.1928 Neusatz

Hetzel, Samuel

26.06.1840 Neu-Werbaß

24.12.1920 Überschützen/Burgenl.

Hevesy von, Georg Karl

01.08.1885

05.07.1966 Freiburg/Breisgau

Hochstrasser, Peter

25.01.1880

10.05.1967 Budapest

Holley, Josef

um 1900 Jarek

 

Horn, Ludwig

um 1888 Apatin

10.03.1983 Budapest

Hornyacsek, Josef

04.04.1928 Daruwa, Banat

 

Hönigswald, Richard

18.07.1875

11.06.1947 New Haven/USA

Hummel, Johann Nepomuk

14.11.1778

17.10.1837 Weimar/Thüringen

Jaborsky, Michael

11.09.1805

20.09.1884 Temeschburg/Banat

Janz (Jantz) Dr., Franz

01.04.1888 Apatin

02.01.1969 Klagenfurt

Jarno, Georg

03.06.1868

20.05.1920 Breslau

Jauß, Geoirg

23.07.1942 Jarek

05.02.1888 Ödenburg

Kadelburg, Gustav

26.07.1851

11.09.1925 Berlin/D

Karlitzky, Albert Wenzelslaus

28.09.1747

07.04.1803 Temeschburg/Banat

Kaufmann, Oskar

02.02.1873

08.09.1956 Budapest/Ungarn

Kaufmann, Stefan

28.11.1858

29.11.1944 Groß Betschkerek

Kämpfer, Jakob

18.08.1898

03.06.1956 Temeschburg/Banat

Kern, Daniel

07.03.1909 Tscherwenka

11.12.1987 Sigmaringen

Kernweis, Konrad

09.06.1913 Tschakowa

23.10.1981 Temeschburg/Banat

Kersch, Franz

um 1853 Bácsalmás

um 1910 Gran/Esztergom

Ketten, Henry

um 1848 Baja

um 1883 Paris

Kiefer, Anton

18.12.1903 Apatin

30.06.1981 Graz/Ö.

Kindl, Christine

13.07.1873

29.05.1966 Wangen/Allgäu

Klein, Daniel Philipp

17.12.1919 Neu-Werbaß

14.07.1985 Tübingen

Klein Dr., Gustav Adolf

01.11.1902

10.05.1989 Altbach b. Esslingen

Klein, Heinrich

27.04.1938 Parabutsch

 

Klein, Julius

um 1810

02.08.1876 Berlin/D

Klein, Max

27.01.1847

06.09.1908 Berlin/D

Klein, Valentin

19.09.1871 Altker

 

Klesheim Baron von, Anton

12.02.1812

06.07.1884 Baden b. Wien

Knipl, Matthias

um 1833 Kolut

 

Knöbl, Matthias

in Filipowa

27.06.1987 Wien/Ö.

Konnerth-Kroner Ernestine

um 1873

01.01.1973 Schwäbisch Hall

König, P. Clemens

24.04.1893 Filipowa

07.03.1978 Detroit/USA

König, Sebastian

01.08.1927 Filipowa

10.09.1909 Filipowa

Krämer, Jakob

in Weprowatz

14.01.1948 Teisendorf/Bayern

Kraul, Anton

17.11.1871 Waschkut

23.05.1940

Kremling Dr., Ludwig

12.05.1861

29.05.1930 Neusatz/Batschka

Kriegl, Josef

um 1795 Baja

 

Krifka, Franz

11.08.1913

07.10.1981 Groß-Gerau/Hessen

Kutschera, Alois

um 1859 Pest

22.10.1919 Wien/Ö.

Kühl, Hansjörg

14.10.1920

23.08.1979 Albershausen/Württ.

Kümmer, Johann Heinrich

 

12.10.1890

Lahm, Luise

um 1924 Tscherwenka

09.06.1990 München

Lamesfeld, Johannes

um 1909

11.12.1981 Paris

Lehmann Prof.Dr., Michael

09.06.1910

26.09.1974 Wien/Ö.

Lehner, Eugen

um 1871 Maria Theresiopel

 

Lenau, Nikolaus

13.08.1802 Csatád

22.08.1850 Oberdöbling b. Wien

Lepold Dr., Anton

22.01.1880 Filipowa

 

Linster, Josef

29.01.1889

19.07.1954 Grieskirchen/OberÖ.

Lorenz, Nikolaus

03.08.1929 Kleinker

 

Mader, Raoul

25.06.1856

16.10.1940 Budapest

Mahr, Jakob

03.04.1911 Batsch Sentiwan

16.06.1965 Freilassing/Bayern

März, Jakob

29.09.1909 Krtschedin

12.12.1980 Dortmund

Mayer, Hans

08.01.1906 Apatin

18.10.1986 Speyer

Mayer, Rudolf

05.04.1890 Towarisch

08.01.1983 München

Meier-Graefe, Julius

10.06.1876

05.06.1935 Vevey/Schweiz

Meschendörfer, Harald

14.06.1909

23.09.1984 Kronstadt /Siebenb.

Meisl, Karl

30.06.1775

08.10.1853 Wien/Ö.

Meissner, Elisabeth

24.02.1910 Klein Betschkerek

 

Meissner, Paul Traugott

23.03.1778 Mediasch Siebenb.

09.07.1864 Neuwaldegg/Wien/Ö.

Mesli Dr., Melchior

14.05.1904 Filipowa

 

Michalowich von, Edmund

13.09.1842

22.04.1929 Budapest

Mornau, Friedrich

01.09.1901 Neu-Werbaß

13.08.1987 Buenos Aires/Argent.

Möller, Josef

21.03.1848

04.10.1924 Graz/Ö.

Müller, Hans

in Apatin

03.08.1980 Cleveland/Ohio/USA

Müller, Michael

12.02.1914

24.08.1977 Grabatz/Banat

Najmajer von, Marie

03.02.1844

25.08.1904 Bad Ausee/Ö.

Neuner Dr., Wilhelm

 

30.04.1964 Graz/Ö.

Pauler von, Akos

09.04.1876 Budapest

29.06.1933 Budapest

Pauli, Adam

23.09.1911

23.09.1981 Güssing/Burgenland

Pauli, Martin

02.11.1921 Batsch-Brestowatz

23.10.1990 Ingolstadt

Pertschy, Adam

09.03.1933 Filipowa

05.04.1987 Darmstadt

Peter, Karl

20.11.1894 Tscherwenka

29.08.1891 Riedenburg/Bayern

Philippi, Josef

16.04.1841 Großau Siebenb.

 

Pick, Gustav

10.12.1832 Rechnitz Burgenl.

29.04.1921 Wien/Ö.

Preyer, Johann Nepomuk

28.10.1805

11.10.1888 Kirchberg/Ö.

Prokopetz, Josef

in Ilok

02.06.1964 Stuttgart

Pulitzer, Adam

01.10.1835

10.09.1920 Wien/Ö.

Püchler von, Benedikt

22.03.1797 Ofen

09.10.1842 Wien/Ö.

Reimann, Anton

24.03.1920 Gajdobra

 

Reimann, Rudolf

07.05.1861 Hodschag

26.09.1913 Wien/Ö.

Reppmann, Anton

12.12.1926 Waschkut

06.02.1981 Schwäb.Gmünd/Württ.

Reiter Dr., Josef

13.01.1904 Deutsch-Palanka

02.08.1988 St. Georgen/Ö.

Reitter Dr., Emmerich

in Lowrin

06.11.1971 Bandol/Frankreich

Reitter, Peter

01.07.1885

15.11.1964 Chicago/USA

Richter, Hans

04.04.1843

05.12.1916 Bayreuth/Bayern

Richter, Michael

23.04.1917 Apatin

19.08.1988 Rödermark/Hessen

Riedl, Friedrich

12.09.1856

07.08.1921 Budapest/Ungarn

Ritter v. Martini, Karl Wilhelm

11.06.1821

22.06.1885 Weilersdorf/Baden

Ritzmann, Jakob

22.03.1901 Altker

21.10.1984 Bonndorf/Baden

Rosenau, Ferdinand

um 1788

29.06.1841 Agram/Kroatien

Rosner, Franz

02.09.1800

03.12.1841 Stuttgart

Röser, Johann

um 1870

03.09.1932 Budapest/Ungarn

Russ, Johann

 

08.10.1936 Gertianosch/Banat

Salten, Felix

06.09.1869

08.10.1945 Zürich/Schweiz

Selgrad Prof., Anton

30.05.1910

06.05.1991 Völs /Ö.

Schmidt Dr., Konrad

14.10.1883 Filipowa

14.02.1971 Sombor

Schmidt, Ludwig

21.11.1870

20.10.1944 Kubin/Banat

Schmidt, Nikolaus

21.06.1917 Torschau

17.08.1987 Ottensoos/Nürnberg

Schmidt-Burbach, Dr. Adam

06.05.1897

23.12.1989 Feldkirchen/Linz/Ö.

Schmidt-Endres, Anni

29.12.1903

17.05.1977 Kehlheim (Bayern)

Schneckendorf, Josef Emil

um 1865

11.07.1949 München

Schneider Dr., Friedrich

um 1910

21.05.1985 Göppingen

Schneider, Wilhelm

in Torschau

25.04.1928 Torschau

Schnitzler Dr., Hans

um 1894 Katschmar

26.04.1954 Augsburg

Schröder, Peter

08.05.1905 Kernei

10.08.1988 Aichelau

Schumacher, Friedrich

14.06.1909 Neu-Werbaß

 

Schuy, Jakob

20.06.1883 Milititsch

24.12.1961 Vöcklabruck/Ö.

Schwebler Prof. Dr., Robert

22.03.1926 Feketitsch

 

Schwicker, Johann Heinrich

28.04.1839

07.07.1902 Budapest

Siegel, Hans

11.10.1920 Tscherwenka

30.04.1986 Deggendorf/Bayern

Sonnleitner, Christoph

28.12.1734

25.12.1786 Wien/Ö.

Steindl von, Emmerich

29.10.1839

31.08.1902 Budapest/Ungarn

Steiner, Lambert

um 1837

11.08.1914 Lovrin/Banat

Stoll, August

03.01.1853

12.07.1918 Wien/Ö.

Täubel, Josef

06.04.1884 Putinci

 

Tegetthoff von, Wilhelm

23.12.1827 Marburg/Drau

07.04.1871 Wien/Ö.

Terschak, Adolf

06.04.1832 Hermannstadt

 

Teutsch, Georg Daniel

12.12.1817

02.07.1893 Hermannstadt

Tpré, Hans

04.09.1888

23.08.1953 Los Angeles/USA

Tretter von Járy, Georg

 

15.04.1875 Wien/Ö.

Urteil, Andreas

19.01.1933 Gakowa

13.06.1963 Wien/Ö.

Vavrinecz, Mauritius

18.07.1858

05.08.1913 Budapest/Ungarn

Wagner Dr. phil. H. c., Johann

20.04.1870

23.05.1955 Budapest/Ungarn

Walter, Josef

11.12.1928 Apatin

29.08.1988 Deggendorf/Bayern

Wanda, Gustav

10.10.1870

30.11.1915 London

Wasmer, Josef

21.08.1916 Deutsch-Palanka

20.10.1988 Pörnbach

Weber, Jakob

22.07.1800

24.08.1864 Graz/Ö.

Weber, Matthias

23.05.1913

14.07.1981 Eggenfelden/Bayern

Weingärtner, Philipp

22.08.1905 Sekitsch

29.07.1992 Hamilton/Kanada

Wekerle d.Ä., Alexander

14.11.1848

26.08.1921 Budapest/Ungarn

Wettel, Franz Julius

24.02.1854

05.08.1938 Temeschburg/Banat

Wolf, Hugo

13.03.1860

22.02.1903 Wien/Ö.

Wüscht, Johann

12.08.1897 Miletitsch

1976

Zeh, Karl

02.05.1834

07.11.1902 Weißkirchen

Zillich Dr. Dr. h.c., Heinrich

23.05.1898

22.05.1988

24 May 2020